Arminia in der Presse

  • Ich habe mir mal Gedanken zu Presseäußerungen von Spielern und Verantwortlichen gemacht und beschlossen, die auf eine Stufe mit denen von Politikern zu stellen. Oder kurz: Meistens heiße Luft.

    Nicht dass ich im geringsten irgend einen verteidigen will. Aber was sollen sie jetzt denn sagen. Deutliche Kritik oder Selbstkritik wird denen auch wieder vor die Füße geworfen. Am besten 4 Tage konzentriert arbeiten. Danach kann man dann weiter sehen.

  • Danke. Schlampigerweise ist mein Hebräisch eingerostet. Was steht denn drin? Weiß das einer?

    Der Chrome-Browser sollte dich standardmäßig fragen, ob er die Seite für dich übersetzen soll. Ansonsten kannst du dort in den Einstellungen überprüfen, ob das für dich aktiviert ist:

    Chrome: Seiten übersetzen - so geht's
    Ein nützliches Feature von Chrome ist das Übersetzen von Webseiten, damit die Sprachbarriere Sie nicht daran hindert, das Internet zu erkunden.
    www.heise.de

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    "Du bist ein Genie!" - "Nenn mich bloß nicht so, ich bemühe mich lediglich, die mir angeborene Intelligenz durch ständiges Üben voll zu entfalten."
    (Justus Jonas)

  • Guter Artikel.

    Dass die Arminia-Fans politisch links der Mitte zu verorten sein sollen, kann allerdings so pauschal nicht gesagt werden. Das mag aber der teilweise ungenauen Übersetzung geschuldet sein.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    "Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent." (Goethe)

  • Danke für's Teilen siese und die Übersetzung an Count. Ich finde es seit Jahren sehr löblich, dass Arminia Verantwortung übernimmt, sich gesellschaftspolitisch engagiert und Farbe bekennt. Diese Aktivitäten sind auch klar vom sportlichen Chaos zu trennen und man sollte die Aktionen nmM auch nicht mit dem sportlichen Niedergang in Verbindung bringen, so nach dem Motto, "der DSC sollte sich lieber um die sportlichen Hausaufgaben kümmern". Hier machen die Verantwortlichen einen guten Job, wenn auch noch Luft nach oben ist, z.B. beim Thema Nachhaltigkeit. :thumbup:

    "Lieber mutig auf die Schnauze fallen, als den Schwanz einziehen und so auf den Sack kriegen." Tego

  • Bei der Erinnerung an Julius Hesse geht es auch und primär um die Aufarbeitung der eigenen Vereinsgeschichte. Bis zum Jahr 2005(!) hat Arminia den eigenen Umgang mit Julius Hesse (Vereinsausschluss) und dessen Ermordung nie erwähnt.

    Dass sich an die eigene Vergangenheitsbewältigung ein gesellschaftspolitisches Engagement anschließt, ist natürlich richtig und auch wichtig. Mir geht es darum, den Aspekt der jahrzehntelangen Verdrängung und der dann doch einsetzenden Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte hier gesondert hervorzuheben.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    "Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent." (Goethe)

  • Richtig und darum geht's ja auch in dem Presseartikel. Es wird auch Zeit, dass die braune Vergangenheit aufgearbeitet wird.

    "Lieber mutig auf die Schnauze fallen, als den Schwanz einziehen und so auf den Sack kriegen." Tego

  • Richtig und darum geht's ja auch in dem Presseartikel. Es wird auch Zeit, dass die braune Vergangenheit aufgearbeitet wird.

    Ja!! Anschließend, in einem demokratischen Deutschland, herrschte Jahrzehnte lang Schweigen. Gut, die 50er und 60er hatten vielleicht extreme demokratische Schwächen, aber ab Ende der 70er haben sich alle Verantwortlichen mitschuldig gemacht

  • Richtig und darum geht's ja auch in dem Presseartikel. Es wird auch Zeit, dass die braune Vergangenheit aufgearbeitet wird.


    Ich hoffe es bleibt bei der Vergangenheit. Im Moment bin ich mir nicht so sicher ob es das in der Gegenwart nicht auch wieder geben wird.

    Wenn man sich ansieht was mit Wahlhelfern bzw Parteienhelfer die Plakate aufkleben wollen passiert, sind wir nicht mehr weit davon entfernt dass es in Deutschland wieder Zeiten gibt die längst überwunden schienen.


    Ich kann nur an jeden appellieren die Demokratie nicht aufs Spiel zu setzen, aber das ist ein anderes Thema, was mir aber sehr viel Unbehagen derzeit bereitet. :(

    Wer den Frontzeck Fußball einschläfernd fand kannte noch nicht den Kniatschen Fußball.

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  • Bei der Erinnerung an Julius Hesse geht es auch und primär um die Aufarbeitung der eigenen Vereinsgeschichte. Bis zum Jahr 2005(!) hat Arminia den eigenen Umgang mit Julius Hesse (Vereinsausschluss) und dessen Ermordung nie erwähnt.

    Man wird sich einfach nie damit beschäftigt haben. Nach dem Krieg wurde von den Verantwortlichen alles unter den Teppich gekehrt und später gab es keine Zeitzeugen in relevanten Positionen mehr und es interessierte sich wahrscheinlich auch niemand dafür.


    Auch in dem Buch von Jens Kirschneck et al. ("100 Jahre Leidenschaft") anlässlich des 100-jährigen Jubiläums wird das Schicksal Hesses nicht erwähnt. Ohnehin ist das Kapitel über die NS-Zeit mit sechs Seiten eher knapp gehalten. Am Ende wird aber erwähnt, dass HH Schwick 2003 vom Schicksal des ehemaligen Vorstandsmitglieds und Trägers der Goldenen Ehrennadel Fritz Grünewald erfuhr, der u.a. seine Ehrennadel zurückgeben musste, Stadionverbot bekam und 1942 im Warschauer Ghetto ermordet wurde. Schwick hat dann dafür gesorgt, dass der Name Grünewald auf die Ehrentafel aufgenommen wird und er postum seine Ehrennadel wieder zuerkannt bekommt.


    Ich denke, dass dieses Ereignis der Anstoß war, sich mit dieser Vergangenheit näher zu beschäftigen.

  • Man wird sich einfach nie damit beschäftigt haben. Nach dem Krieg wurde von den Verantwortlichen alles unter den Teppich gekehrt und später gab es keine Zeitzeugen in relevanten Positionen mehr und es interessierte sich wahrscheinlich auch niemand dafür.


    Auch in dem Buch von Jens Kirschneck et al. ("100 Jahre Leidenschaft") anlässlich des 100-jährigen Jubiläums wird das Schicksal Hesses nicht erwähnt. Ohnehin ist das Kapitel über die NS-Zeit mit sechs Seiten eher knapp gehalten. Am Ende wird aber erwähnt, dass HH Schwick 2003 vom Schicksal des ehemaligen Vorstandsmitglieds und Trägers der Goldenen Ehrennadel Fritz Grünewald erfuhr, der u.a. seine Ehrennadel zurückgeben musste, Stadionverbot bekam und 1942 im Warschauer Ghetto ermordet wurde. Schwick hat dann dafür gesorgt, dass der Name Grünewald auf die Ehrentafel aufgenommen wird und er postum seine Ehrennadel wieder zuerkannt bekommt.


    Ich denke, dass dieses Ereignis der Anstoß war, sich mit dieser Vergangenheit näher zu beschäftigen.

    Arminia ist da auch kein Einzelfall gewesen, sondern voll im Trend. Die meisten Wirtschaftsunternehmen haben ihre eigene NS-Vergangenheit auch nicht früher aufgearbeitet, teilweise sogar erst noch später. Insoweit ist Arminia kein besonderer Vorwurf zu machen, sondern sozusagen nur der allgemeine.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass es noch so einiges in der NS-Zeit bei Arminia zu entdecken gibt. Es ist Gold wert, dass Friedhelm Schäfer entscheidend an der AG Julius Hesse mitwirkt. Wer es nicht weiß: Herr Schäfer ist Historiker und arbeitet als solcher hauptamtlich für die Gedenkstätte Wevelsburg. Er wird in dem Artikel des "Haaretz" als einer von 3 Historikern bezeichnet, die über die Geschichte der Bielefelder Juden in der NS-Zeit fachwissenschaftlich publiziert haben. Ob das so stimmt, weiß ich zwar nicht. Aber besser kann Arminia an der Stelle nicht aufgestellt sein.

    Journalistische Aufarbeitungen der Vereinsgeschichte wie u.a. von Jens Kirschneck können an der Stelle nicht viel eigenes beitragen und bleiben auf die Forschungen von Historikern angewiesen. Dass "Kirsche" diese mehr anekdotenhafte Erzählung von Schwick und Grünewald in sein Buch aufgenommen hat, ist schon aller Ehren wert gewesen und dürfte schon etwas an öffentlichem Bewusstsein erzeugt haben.

    HH Schwick hat damit zugleich ebenfalls einen kleinen, aber wichtigen Beitrag geleistet, um das Thema auf die Agenda zu setzen.

    Nun, lange hat es gedauert, bis man sich der Sache ernsthaft angenommen hat. Da muss es einen nicht wundern, dass die Bewältigung der NS-Vergangenheit immer noch nicht abgeschlossen werden kann.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    "Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent." (Goethe)

  • Nun, lange hat es gedauert, bis man sich der Sache ernsthaft angenommen hat. Da muss es einen nicht wundern, dass die Bewältigung der NS-Vergangenheit immer noch nicht abgeschlossen werden kann.

    Das war ja leider viele Jahrzehnte lang gang und gäbe, in fast allen Bereichen und auch heute

    wird noch gerne verdrängt und verschwiegen.

    Auch was das heutige Datum angeht, da haben viele erst nach der beachtlichen Rede Weizsäckers am 8. Mai 1985 begriffen, daß es kein Tag der Niederlage ,sondern ein Tag der

    Befreiung vom NS-Faschismus war.

    Wir Hessen sind schon arme Schweine : Umzingelt von lauter Deutschen und kein freier Zugang zum Meer! (Matthias Beltz)

  • Das war ja leider viele Jahrzehnte lang gang und gäbe, in fast allen Bereichen und auch heute

    wird noch gerne verdrängt und verschwiegen.

    Auch was das heutige Datum angeht, da haben viele erst nach der beachtlichen Rede Weizsäckers am 8. Mai 1985 begriffen, daß es kein Tag der Niederlage ,sondern ein Tag der

    Befreiung vom NS-Faschismus war.

    Damals hat eine Horde Psychotiker und Wahnsinniger, gelenkt von einer ebenso gestörten Elite, ganz normale Menschen zu Sadisten und Mördern gemacht. Dass das möglich und wahrscheinlich jederzeit wieder möglich ist, Psychologie, ist das eigentlich Beängstigende. Das gilt natürlich für Stalin auch.

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