Die allgemeine Lage von Verein und Mannschaft

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    Original von SWB Zecke


    Das nenn ich mal eine astreine Übertreibung. Wenn ich mich richtig erinnere dann stecken die privaten Kreditgeber noch mit einem mittleren siebenstelligen Betrag drin, während die Banken mit einem niedrigen achtstelligen Betrag dabei sind. Wenn, dann gehören wir den Banken.


    Alles in allem waren die Zahlen schon schockierend. Vor allem wenn der eV - wenn ich es richtig verstanden habe - im normalen Vereinsbetrieb aller Abteilungen - ohne Stadionkosten - auch bestenfalls eine schwarze Null schreibt. Von den Miesen in der KGaA brauchen wir gar nicht erst anzufangen.


    Die Banken sind Banken, Kreditgeber, erledigen also ausnahmsweise mal einfach ihren Job. Weber hingegen ist nicht nur an beiden Töchtern beteiligt,er ist auch der einzig handlungsfähige _und-willige_ verbliebene Akteur, dazu in einer so gut ausgebauten Position, dass sich auch niemand daran versuchen wird ihm da noch in die Suppe spucken zu wollen. In jeder Hinsicht bis auf die Prozentzahlen der Beteiligungsverhältnisse ist Weber glasklar Chef im Ring.


    Wenn man einen Geldsack nicht öffnen kann, dann ist er auch nur ein Klotz am Bein.



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    Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

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    Wenn, dann war es auf alle Fälle die mit Abstand günstigste Variante, einen Profiverein zu übernehmen, oder gab´s international mal was billiger?


    Vermutlich nicht und am Ende wird man sich als großer Held feiern lassen oder eben mit der Floskel "alles versucht" verabschieden. Aber es ist ja nicht so, dass man eine Wahl hätte. Zumindest wenn es sich der hiesige Puddingpapst es sich nicht doch noch anders überlegt. Aber eher friert die Hölle zu.


    Von mir aus soll Gerry der Laden gehören, wenn er was vernünftiges draus macht. Alles eine Frage der Umsetzung. Wirklich euphorisch bin ich im Moment allerdings nicht. Und durch dieses ganze Wirrwarr, was Anteile von dem und dem angeht, da soll doch vermutlich auch niemand durchfinden. Dann verstehen vielleicht doch mehr Leute, was hier so los ist. ;)

    Mathias Hain: "Wir standen zwei Mal im Pokal-Halbfinale und waren fünf Jahre in der ersten Liga. Da darf man doch jetzt nicht so schlecht dastehen"

    Einmal editiert, zuletzt von LeckerKnoppers ()


  • Nö, wüsste ich nicht. Trotzdem bin ich mir nach wie vor nicht so sicher, ob Weber überhaupt einen Masterplan hat. Sein Handeln ist meist so unentschlossen und auch impulsiv, dass ich mich ernsthaft frage, ob Arminia nicht einfach nur das etwas größer geratene Äquivalent zur Modell-Eisenbahn eines schrulligen Kauzes ist, die im Laufe der Zeit einfach weiter gewachsen ist und irgendwann den kompletten Keller des Hauses übernommen hat. Hier mal eine Lok, dort mal ein paar Modelle, da mal ein Erweiterungs-Set gekauft... und irgendwie drangebastelt, wenn mal Zeit, Lust und Laune dafür da waren. Und das sage ich als GF-anerkannter Paranoiker...


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    Original von Momo


    Woher kommt denn diese Erkenntnis?


    Erstens glaubst du doch wohl nicht im Ernst, dass das schon die ganze Wahrheit war, die am Sonntag da der staunenden Öffentlichkeit präsentiert wurde, oder?
    Zweitens zeigt die Bilanz einen ungedeckten Fehlbetrag von ~4Mio€, was nur durch die Hebung stiller Reserven über den Stadionwert nach PWC-Gutachten ausgeglichen werden kann. Der wurde aber nach Ertragswertmethode ermittelt und seitdem ist was eingebrochen? Genau... der Ertrag, nämlich die Zuschauereinnahmen. Würde also heute ein neues Gutachten beauftragt, so käme das wohl zu ganz anderen Ergebnissen. Was bleibt also? Überschuldung. Damit ist aber auch jedes alternative Szenario ala Aachen vom Tisch, denn hier besteht ein massives Risiko, dass noch nicht einmal mehr ein Insolvenzverfahren eröffnet würde - mangels Masse. Das rettende Gutachten hat eben jetzt auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel, nicht so unwahrscheinlich, dass da jemand auf die Idee käme den einzigen, wirklich substantiellen Vermögensbestandteil noch einmal bewerten zu lassen.
    Drittens hatten wir schon im Sommer nicht einmal die Liquidität um die Verträge solcher Überspieler wie Appiah und Hille zu verlängern, da musste schon Weber ran.
    Viertens: Hartalm - Trauerspiel.
    Fünftens... schenke ich es mir jetzt noch eine lange Liste runterzuleiern, die jeder hier auch einfach selbst aufmachen kann.
    Unterm Strich ist das ein Verein, der weder über Handlungsfähigkeit, noch über liquide Mittel verfügt und dessen Fortbestand nur noch an einem wackeligen Gutachten hängt. Und natürlich an Weber. Wie schon gesagt, dieser Thread kann zu. Es gibt keinen unabhängig zu betrachtenden Gegenstand "allgemeine Lage des Vereins" mehr. Es gibt nur eine grenzenlose Abhängigkeit. Wir sollten die Ehrlichkeit aufbringen, das wenigstens klar auszusprechen und uns nicht davon abbringen lassen, nur weil ausnahmsweise mal nicht auch sportlich nur noch der Offenbarungseid sichtbar ist.


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    Original von LeckerKnoppers


    Vermutlich nicht und am Ende wird man sich als großer Held feiern lassen oder eben mit der Floskel "alles versucht" verabschieden. Aber es ist ja nicht so, dass man eine Wahl hätte. Zumindest wenn es sich der hiesige Puddingpapst es sich nicht doch noch anders überlegt. Aber eher friert die Hölle zu.


    Von mir aus soll Gerry der Laden gehören, wenn er was vernünftiges draus macht. Alles eine Frage der Umsetzung. Wirklich euphorisch bin ich im Moment allerdings nicht. Und durch dieses ganze Wirrwarr, was Anteile von dem und dem angeht, da soll doch vermutlich auch niemand durchfinden. Dann verstehen vielleicht doch mehr Leute, was hier so los ist. ;)


    Von mir aus nicht, aber darum geht es schon lange nicht mehr. Was wäre denn vernünftig? Vernünftig wäre es den Laden schnellstmöglich wieder in Regionen zu bringen, in denen er eigenständig überlebensfähig wäre. Die Gelegenheit ist da und eine bessere wird nicht so schnell wiederkommen. Wie ernst gemeint das Commitment unseres Großmoguls wirklich ist, das werden wir an den Aktivitäten in der winterlichen Transferperiode ablesen können. Momentan sieht es aber wohl eher so aus, dass wir noch nicht einmal ein Trainingslager sicher planen können.


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    Original von Rasengrün


    Von mir aus nicht, aber darum geht es schon lange nicht mehr. Was wäre denn vernünftig? Vernünftig wäre es den Laden schnellstmöglich wieder in Regionen zu bringen, in denen er eigenständig überlebensfähig wäre. Die Gelegenheit ist da und eine bessere wird nicht so schnell wiederkommen. Wie ernst gemeint das Commitment unseres Großmoguls wirklich ist, das werden wir an den Aktivitäten in der winterlichen Transferperiode ablesen können. Momentan sieht es aber wohl eher so aus, dass wir noch nicht einmal ein Trainingslager sicher planen können.


    Aktivitäten in der winterlichen Transferperiode sind doch sowieso nur sehr selten von Erfolg gekrönt. Es sei denn man hat richtig viel Kohle, um in Spieler zu investieren die in jedem Fall einen Fortschritt bringen. Alles andere kann man sich nach meiner Auffassung sparen.

    Für immer Arminia!

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    Original von Rasengrün


    Wie viele Tochterunternehmen gibt es in Webers Firmengruppe?


    Also an solche Winkelzüge glaube ich jetzt mal nicht. Denke, dass da eher noch jemand mit im Boot sitzten will. Oder mehrere. Allerdings ist das gar nicht transparent und deshalb lehne ich es auch grundsätzlich ab. Man kann alle diese Investitionstätigkeiten der letzten 3 Jahre höchstens als Flickschusterei bezeichnen, eine grundsätzliche Strategie lässt sich doch nicht erkennen, oder ich erkenne sie zumindest nicht. Es gab doch schon deutlich bessere Zeitpunkte hier den Laden zu übernehmen und da hat man es nicht getan.


    Ich glaube auch nicht an irgendwelche fetten Transfers in der Winterpause. Falls der eine oder andere Großverdiener uns verlässt wird man wohl noch nachbessern können, ansonsten gibt es ja nach Spielerabgängen noch die eine oder andere quantitative Verstärkung, oder einen Spieler mit Perspektive. Mehr aber auch nicht. Woher soll auch das Geld kommen? Weber hat anscheinend schon gegeben. Also bleibt alles beim Alten und die Wintervorbereitung findet halt zu Hause statt.

  • Zitat

    Original von Rasengrün
    ... Trotzdem bin ich mir nach wie vor nicht so sicher, ob Weber überhaupt einen Masterplan hat....


    Irgendwer muss da einen Plan haben, anders kann ich mir manche Entscheidungen in der Vergangenheit (der Autodealer als Schatzmeister, die Uli-Stein-Geschichte mit ihren Wendungen) nicht erklären, das kann nicht alles auf Uhligs Mist gewachsen sein :baeh:

    Faulheit ist Dummheit des Körpers und Dummheit die Faulheit des Geistes.

  • Für mich sind das eher Anzeichen gewesen, dass hier kontinuierlich weitgehende Planlosigkeit herrscht. Was Uhlig angeht, da kann ich eh nur noch mit dem Kopf schütteln. Der Gernegroß wird früh genug ein Eigenleben entwickeln, wenn das nicht längst geschehen ist.


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    Original von Rasengrün
    Für mich sind das eher Anzeichen gewesen, dass hier kontinuierlich weitgehende Planlosigkeit herrscht. Was Uhlig angeht, da kann ich eh nur noch mit dem Kopf schütteln. Der Gernegroß wird früh genug ein Eigenleben entwickeln, wenn das nicht längst geschehen ist.


    Wie darf man das verstehen? Spielst du da auf die Ära Kentsch an?

  • Zitat

    Original von SWB Zecke


    Also an solche Winkelzüge glaube ich jetzt mal nicht. Denke, dass da eher noch jemand mit im Boot sitzten will. Oder mehrere. Allerdings ist das gar nicht transparent und deshalb lehne ich es auch grundsätzlich ab. Man kann alle diese Investitionstätigkeiten der letzten 3 Jahre höchstens als Flickschusterei bezeichnen, eine grundsätzliche Strategie lässt sich doch nicht erkennen, oder ich erkenne sie zumindest nicht. Es gab doch schon deutlich bessere Zeitpunkte hier den Laden zu übernehmen und da hat man es nicht getan.


    Mag sein, ist hier nicht wirklich entscheidend. Entscheidend ist, dass auch die Flickschusterei irgendwie Eingang in die Bücher aller Beteiligten finden muss. Wobei ich nach Hindrichs verdient unrühmlichen Abgang von nur zwei Parteien ausgehe: Weber und Arminia. Insofern sehe ich da noch nicht einmal einen Winkelzug, das sind einfach nur Nebenfolgen der permanenten Rumeierei, damit dieser und jener und auch die wenigen verbliebenen Durchblicker halbwegs das Gesicht bei der Nummer wahren können. Ändert aber nichts an den Gesamtbeurteilung: Verein tot, Weber Chef. Fertig.


    Zitat

    Ich glaube auch nicht an irgendwelche fetten Transfers in der Winterpause. Falls der eine oder andere Großverdiener uns verlässt wird man wohl noch nachbessern können, ansonsten gibt es ja nach Spielerabgängen noch die eine oder andere quantitative Verstärkung, oder einen Spieler mit Perspektive. Mehr aber auch nicht. Woher soll auch das Geld kommen? Weber hat anscheinend schon gegeben. Also bleibt alles beim Alten und die Wintervorbereitung findet halt zu Hause statt.


    Tja, genau das ist doch der springende Punkt. Weber ist eben schon lange nicht mehr nur einfach ein Geldgeber, er handelt längst wie ein Investor. Vielleicht auch nur notgedrungen, aber das ändert ja auch wieder nichts. Dann sollte er es aber auch richtig machen und diese Rolle entsprechend annehmen. Dafür sehe ich allerdings nicht die geringsten Anzeichen. Dann allerdings kommt eine vernichtende Gesamtbeurteilung heraus: der Verein ist handlungsunfähig, kein Bereich ist in der Lage unter den akuten und sich abzeichnenden Belastungen auch nur kostendeckend zu arbeiten und die Option der in Eigenregie betriebenen Planinsolvenz ist durch die Politik der Flickschusterei/Gesichtswahrung mittlerweile verstellt. Weber also Totengräber des Vereins, ob gewollt oder nicht. Sehe ich ihn folglich in der Verantwortung? Aber hallo. Mehr als jeden anderen Akteur des letzten Jahrzehnts. Ein großes Ego verursacht große Kosten.


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    Original von ArminiaRulez


    Wie darf man das verstehen? Spielst du da auf die Ära Kentsch an?


    Auch darauf, ja. Aber das gilt in der ein oder anderen Form auch für jeden seiner Nachfolger. In letzter Konsequenz ist das eine strukturelle Frage, die immer wieder zum selben Ergebnis führen wird. Wirksame Kontrolle kann nur durch die Mitglieder erfolgen, was ja nun offenkundig von den Hinterzimmern nicht erwünscht ist. Dadurch entstehen zwangsläufig Grauzonen, die gefüllt werden. Die KGaA steht schon der Natur ihres Geschäftes nach immer unter dem schärfsten Handlungsdruck, also wird es auch immer wieder ihre Gerschöäftsführung sein, die diese Grauzonen als Handlungsspielraum interpretiert... und dabei natürlich Eigeninteressen folgen wird, die nur selten kongruent mit den langfristigen Zielen des EV sein können, so wie unsere Grundsituation nun einmal aussieht. Da muss ich noch nicht einmal meine persönliche Meinung bezüglich Person und Charakter des aktuellen Amtsinhabers bemühen um zu dem Ergebnis zu kommen. Das kommt höchstens erschwerend hinzu.


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    Original von Rasengrün


    Tja, genau das ist doch der springende Punkt. Weber ist eben schon lange nicht mehr nur einfach ein Geldgeber, er handelt längst wie ein Investor. Vielleicht auch nur notgedrungen, aber das ändert ja auch wieder nichts. Dann sollte er es aber auch richtig machen und diese Rolle entsprechend annehmen. Dafür sehe ich allerdings nicht die geringsten Anzeichen. Dann allerdings kommt eine vernichtende Gesamtbeurteilung heraus: der Verein ist handlungsunfähig, kein Bereich ist in der Lage unter den akuten und sich abzeichnenden Belastungen auch nur kostendeckend zu arbeiten und die Option der in Eigenregie betriebenen Planinsolvenz ist durch die Politik der Flickschusterei/Gesichtswahrung mittlerweile verstellt. Weber also Totengräber des Vereins, ob gewollt oder nicht. Sehe ich ihn folglich in der Verantwortung? Aber hallo. Mehr als jeden anderen Akteur des letzten Jahrzehnts. Ein großes Ego verursacht große Kosten.


    Ist das nicht ein etwas schizophrenes Urteil über denjenigen, der den Laden hier am Leben erhält? Ohne Weber wären die Lichter längst aus, und ich sehe den beschrittenen Weg auch als nicht so übel an. Sportliche hat man sowohl Kontinuität als auch positive Entwicklung. Finanziell ist das ganze natürlich alles recht undurchsichtig und auch nicht wirklich langhaltig, allerdings ist alles andere als ein 'irgendwie am Leben erhalten' wohl auch unrealistisch in unserer Situation. Von daher werd ich mich nicht beschweren, solang uns der Laden nicht komplett um die Ohren fliegt. Für die finanziellen Details fehlt mir die Sachkenntnis, aber dass man mit 27 Millionen € Schulden in Liga 3 keine großen Erwartungen haben sollte, ist selbst mir klar. Da bleibt halt nicht viel mehr als Flickschusterei.


    Trotzdem halte ich es für Unsinn, hier nach großen Investitionen in den Kader zu schreien, die sportliche Tendenz zeigt nach oben und sich den Erfolg auf die Schnelle zusammenzukaufen geht öfter schief als gut. Abgesehen davon, dass das hier grundsätzlich immernoch ein professioneller Fußballverein und keine Suppenküche sein sollte, die regelmäßig um Spenden fragt, haben solche alles-oder-nichts Vorangehensweisen auch oft genug verbrannte Erde hinterlassen.


    Ich hab auch ehrlich gesagt keine Ahnung, woher die meiner Meinung nach kackendreiste Erwartung kommt, dass Gerry Weber verpflichtet wäre hier regelmäßig mit den dicken Geldbündeln zu wedeln, sobald es den feinen Herren nicht schnell genug voran geht oder der Fußball (in Liga 3!) ihren ästhetischen Anforderungen nicht entspricht. Vielleicht liegts am 'erkauften' Durchmarsch in den 90ern oder die finanzielle Abhängigkeit der letzten Jahre hat hier bereits psychologische Spuren hinterlassen, weiß der Geier.

    "Was da im Internet zwischen 22 Uhr und halb eins von Halbakademikern betrieben wird, ist unsäglich und desaströs. Denen sollte man ein Kicker-Managerspiel schenken, aber aus dem Profifußball sollten sie sich raushalten. Davon haben sie keine Ahnung." (Heribert Bruchhagen)

  • Es gab eine Alternative namens Plan-Insolvenz. Die gibt es nicht mehr und das hat maßgeblich Weber zu verantworten. Damit hat, er wie es das Wörtchen eben aussagt, eine Verantwortung übernommen und der soll er nun auch nachkommen. Es gibt übrigens einen ganz einfachen Maßstab, welcher Weg letztendlich der bessere war: Zeit. Plan-Insolvenz nach Aachener Muster braucht zwei bis drei Jahre um sportlich wieder in die alten Regionen zu kommen _und_ einen handlungsfähigen Verein aufzubauen. Unser Weg erhält die sportliche Klasse, bietet aber, zumindest Stand JHV 2012 wenig Aussicht innerhalb eines angemessenen Zeitraums wieder unabhängige Handlungsfähigkeit zu erlangen. Dann muss es eben abhängige Handlungsfähigkeit sein und Weber hat sie herzustellen. Ansonsten haben wir die Zukunft des Vereins dem Ego eines Mannes geopfert, dessen Commitment bestenfalls halbherzig zu nennen ist.


    Die sportliche Tendenz zeigt übrigens nicht nach oben, hast du die letzten Spiele verpasst? Wir sind auf gehobenem Niveau stabilisiert, das ja, aber mehr ist Übertreibung. Setzt sich die Tendenz so fort, dann werden wir ungefähr am Anfang des letzten Saisondrittels den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen verloren haben und ehrenhaft, aber absolut ertragslos einlaufen. Wenn dir das reicht... Dem Verein kann es nicht reichen. Kein Einzelteil der Arminiagruppe arbeitet kostendeckend, die Einsparungsmöglichkeiten auf der Kostenseite scheinen weitgehend ausgeschöpft ohne Kernfunktionalität zu gefährden. Erklär mir also, wie der steigende Kapitaldienst im nächsten Jahr geleistet werden soll. Oder ist da dann die "Bettelei" plötzlich wieder ok? Das nenne ich schizophren, nachhaltige Maßnahmen und Investitionen sind verpönt, aber Flickschusterei, deren finanzieller Aufwand sicher mittelfristig nicht geringer ausfällt (wie wir aus leidvoller Erfahrung wissen... Man stelle sich mal vor, dass das Geld, das hier in den letzten Jahren sinnlos verbrannt wurde, konsequent und entschlossen direkt nach oder besser noch ein Jahr vor dem Abstieg aus der ersten Liga in die Hand genommen worden wäre.), ist absolut in Ordnung und ehrenhaft? Darf ich an dieser Stelle hysterisch loslachen?


    Wenn man einen Geldsack nicht öffnen kann, dann ist er auch nur ein Klotz am Bein.



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    Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

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    Original von Rasengrün
    Plan-Insolvenz nach Aachener Muster braucht zwei bis drei Jahre um sportlich wieder in die alten Regionen zu kommen _und_ einen handlungsfähigen Verein aufzubauen.


    Kannst du hellsehen? Die Plan-Insolvenz kann auch bedeuten, dass man für längere Zeit in tieferen Ligen rumkrebst, wenn man überhaupt nochmal hoch kommt.
    Ich sehe jedenfalls keinen Automatismus, dass nach einer Insolvenz alles besser wird.

    Für immer Arminia!

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    Original von Rasengrün
    Es gab eine Alternative namens Plan-Insolvenz. Die gibt es nicht mehr und das hat maßgeblich Weber zu verantworten. Damit hat, er wie es das Wörtchen eben aussagt, eine Verantwortung übernommen und der soll er nun auch nachkommen. Es gibt übrigens einen ganz einfachen Maßstab, welcher Weg letztendlich der bessere war: Zeit. Plan-Insolvenz nach Aachener Muster braucht zwei bis drei Jahre um sportlich wieder in die alten Regionen zu kommen _und_ einen handlungsfähigen Verein aufzubauen. Unser Weg erhält die sportliche Klasse, bietet aber, zumindest Stand JHV 2012 wenig Aussicht innerhalb eines angemessenen Zeitraums wieder unabhängige Handlungsfähigkeit zu erlangen. Dann muss es eben abhängige Handlungsfähigkeit sein und Weber hat sie herzustellen. Ansonsten haben wir die Zukunft des Vereins dem Ego eines Mannes geopfert, dessen Commitment bestenfalls halbherzig zu nennen ist.


    Die sportliche Tendenz zeigt übrigens nicht nach oben, hast du die letzten Spiele verpasst? Wir sind auf gehobenem Niveau stabilisiert, das ja, aber mehr ist Übertreibung. Setzt sich die Tendenz so fort, dann werden wir ungefähr am Anfang des letzten Saisondrittels den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen verloren haben und ehrenhaft, aber absolut ertragslos einlaufen. Wenn dir das reicht... Dem Verein kann es nicht reichen. Kein Einzelteil der Arminiagruppe arbeitet kostendeckend, die Einsparungsmöglichkeiten auf der Kostenseite scheinen weitgehend ausgeschöpft ohne Kernfunktionalität zu gefährden. Erklär mir also, wie der steigende Kapitaldienst im nächsten Jahr geleistet werden soll. Oder ist da dann die "Bettelei" plötzlich wieder ok? Das nenne ich schizophren, nachhaltige Maßnahmen und Investitionen sind verpönt, aber Flickschusterei, deren finanzieller Aufwand sicher mittelfristig nicht geringer ausfällt (wie wir aus leidvoller Erfahrung wissen... Man stelle sich mal vor, dass das Geld, das hier in den letzten Jahren sinnlos verbrannt wurde, konsequent und entschlossen direkt nach oder besser noch ein Jahr vor dem Abstieg aus der ersten Liga in die Hand genommen worden wäre.), ist absolut in Ordnung und ehrenhaft? Darf ich an dieser Stelle hysterisch loslachen?


    Die Planinsolvenz war meiner Erinnerung nach durch die Fananleihe verbaut, da jeder einzelne Zeichner dem Verzicht hätte zustimmen müssen und sobald ein einzelner ausschert, wäre der Verein aus dem Register gestrichen worden. Zumal wie Exteraner es anmerkt, dass auch keine zwingend sichere Option ist. So wie das Zuschauerinteresse hier schon bei 2 Saisons Drittligafußball einbricht, will ich gar nicht wissen, wie das in Liga 4 oder 5 gewesen wäre. Da hätte man dann wahrscheinlich schnell vor 1500 Zuschauern auf der Rußheide gespielt und wäre eventuell komplett versunken wie vor uns Uerdingen, Wattenscheid etc.


    Genau so wenig wären hohe Investitionen jetzt ein Erfolgsgarant, Aachen hat sicherlich deutlich mehr in den Kader gesteckt und stehen jetzt ganz woanders, als sie eigentlich wollten (nicht nur finanziell sondern auch rein sportlich).


    Die nach oben steigende Tendenz sehe ich langfristig, d.h. saisonübergreifend und mache sie nicht von der Wochenform abhängig. Letzte Saison haben wir gegen den Abtieg gekämpft und abgesehen von einem Höhenflug zu Ende der Hinrunde war man auch danach alles Mittelfeld. Im Moment haben wir über die gesamte Hinrunde oben gestanden und wenn es nicht mit dem Teufel zugeht haben wir zu Beginn des neuen Jahres noch Kontakt zu den Aufstiegsplätzen. Favorit sind wir qualitativ bedingt sicher nicht, aber unmöglich ist der Aufstieg auch nicht, ein mittlerer Lauf kann genügen, zumal auch die anderen Teams nicht gnadenlos konstant sein werden. Und wenn es nicht klappt, sehe ich kein Grund, warum die Mannschaft nicht zum nächsten Jahr wieder oben angreifen sollte. Gehaltsposten wie Ackermman und Kullmann fallen (hoffentlich) weg, man kann sich graduell weiterentwickeln und auch Klos ist nicht unersetzbar. Sicher wär der Aufstieg diese Saison geiler, aber erzwingen kann man es eh nicht, egal wie viel man jetzt investiert.


    Und 'Geld in die Hand nehmen nach dem Abstieg' hat (neben dem Größenwahn beim Tribünenbau und Kentschs unfähigen Eingriffen in den sportlichen Bereich) einen guten Teil dazu beigetragen, dass wir uns in dieser beschissenen Situation befinden, soviel mal nur am Rande.

    "Was da im Internet zwischen 22 Uhr und halb eins von Halbakademikern betrieben wird, ist unsäglich und desaströs. Denen sollte man ein Kicker-Managerspiel schenken, aber aus dem Profifußball sollten sie sich raushalten. Davon haben sie keine Ahnung." (Heribert Bruchhagen)

    2 Mal editiert, zuletzt von Halbakademiker ()

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    Original von Exteraner


    Kannst du hellsehen? Die Plan-Insolvenz kann auch bedeuten, dass man für längere Zeit in tieferen Ligen rumkrebst, wenn man überhaupt nochmal hoch kommt.
    Ich sehe jedenfalls keinen Automatismus, dass nach einer Insolvenz alles besser wird.


    Nein, natürlich nicht. Aber sie wäre eine Möglichkeit gewesen um die absolute Grundvoraussetzung wieder herzustellen: Handlungsfähigkeit. Ohne die gilt noch nicht mal, dass Jeder seines Glückes Schmied ist.


    Zitat

    Original von Halbakademiker
    Die Planinsolvenz war meiner Erinnerung nach durch die Fananleihe verbaut, da jeder einzelne Zeichner dem Verzicht hätte zustimmen müssen und sobald ein einzelner ausschert, wäre der Verein aus dem Register gestrichen worden. Zumal wie Exteraner es anmerkt, dass auch keine zwingend sichere Option ist. So wie das Zuschauerinteresse hier schon bei 2 Saisons Drittligafußball einbricht, will ich gar nicht wissen, wie das in Liga 4 oder 5 gewesen wäre. Da hätte man dann wahrscheinlich schnell vor 1500 Zuschauern auf der Rußheide gespielt und wäre eventuell komplett versunken wie vor uns Uerdingen, Wattenscheid etc.


    Mit Vereinen wie Wattenscheid oder Uerdingen, die eher ein gutes Beispiel dafür sind, was passieren kann, wenn man völlig abhängig von einer einzigen externen Kraft wird, würde ich uns allerdings so oder so nicht vergleichen wollen. Da ist dann bspw auch noch der entscheidende Unterschied, dass wir eben nicht in Straßenbahn-Entfernung von Bundesligisten umzingelt sind, was einen großen Unterschied fürs Zuschauerpotential und regionale Sponsoren macht. Über die Gründe des Einbruchs bei den Zuschauerzahlen lässt sich trefflich streiten, was hier schon hinreichend betrieben wurde. Eine Diskussion, an der ich mich nicht mehr beteiligen werde, solange das nur Auswirkungen auf die Höhe der weberschen Zuschüsse hat. Ob nun 2000-3000 mehr oder weniger, in unserer Situation hängt daran sonst gar nichts. Die Größenordnung, die nötig wäre um den Verein nur auf dieser Basis wieder handlungsfähig zu machen, ist jedenfalls nicht (mehr?) gegeben. Der harte Kern aber ist wirklich hart. Ich behaupte, dass in dieser Stadt in jeder Liga mindestens ~4000 Bekloppte da wären, solange man irgendwo eine schwarz-weiß-blaue Fahne hisst _und_ die Sache transparent und sauber abwickelt. Aber wir brauchen darüber eigentlich gar nicht mehr zu diskutieren. Wenn ich weiter oben richtig liege, dann ist die Tür eh zu. Vorbei, vertan, gegessen. Könnte nur ganz interessant und aufschlussreich sein die nächsten Jahre in Aachen und Bielefeld zu vergleichen, je nachdem was da nun noch passiert.


    Zitat


    Genau so wenig wären hohe Investitionen jetzt ein Erfolgsgarant, Aachen hat sicherlich deutlich mehr in den Kader gesteckt und stehen jetzt ganz woanders, als sie eigentlich wollten (nicht nur finanziell sondern auch rein sportlich).


    Die nach oben steigende Tendenz sehe ich langfristig, d.h. saisonübergreifend und mache sie nicht von der Wochenform abhängig. Letzte Saison haben wir gegen den Abtieg gekämpft und abgesehen von einem Höhenflug zu Ende der Hinrunde war man auch danach alles Mittelfeld. Im Moment haben wir über die gesamte Hinrunde oben gestanden und wenn es nicht mit dem Teufel zugeht haben wir zu Beginn des neuen Jahres noch Kontakt zu den Aufstiegsplätzen. Favorit sind wir qualitativ bedingt sicher nicht, aber unmöglich ist der Aufstieg auch nicht, ein mittlerer Lauf kann genügen, zumal auch die anderen Teams nicht gnadenlos konstant sein werden. Und wenn es nicht klappt, sehe ich kein Grund, warum die Mannschaft nicht zum nächsten Jahr wieder oben angreifen sollte. Gehaltsposten wie Ackermman und Kullmann fallen (hoffentlich) weg, man kann sich graduell weiterentwickeln und auch Klos ist nicht unersetzbar. Sicher wär der Aufstieg diese Saison geiler, aber erzwingen kann man es eh nicht, egal wie viel man jetzt investiert.


    Erzwingen kann man es nie, aber es ist nichtsdestotrotz eine deutliche Korrelation zwischen finanziellem Einsatz und Ertrag quer über alle Tabellen sichtbar. Ich habe übrigens, nur um das mal kalrzustellen, weil an dieser Stelle absehbar die Bilder der Vergangenheit in den Köpfen auftauchen werden, nicht von den "Knallern" gesprochen. Aber es gibt größere Kaderbaustellen, die dringend bearbeitet werden wollen. Wir haben in der Abwehr eine ziemlich enge Personallage, die momentan schon deutlich genug wird. Was passiert, wenn sich Salger mal längerfristig verletzen sollte, darüber mache ich mir lieber erst gar keine Gedanken. Links offensiv ist schon so lange unbefriedigend, dass ich vermute, dass sich daran wohl schlicht die Allermeisten gewöhnt haben. Hier kann man mit relativ geringem Mitteleinsatz ziemlich viel erreichen. Nicht nur Kaderbreite, auch taktische Optionen für den Trainer.


    Deinen Optimismus in Bezug aufs nächste Jahr finde ich fast schon rührend. Die KGaA arbeitet jetzt schon bei weitem nicht kostendeckend, dazu wird der Kapitaldienst mindestens nicht geringer. Ohne weitere kräftige Bezuschussung sehe ich angesichts der Vielzahl auslaufender Verträge große Probleme überhaupt einen konkurrenzfähigen Kader aufzustellen, geschweige denn die Möglichkeit einer kontinuierlichen Weiterentwicklung. Wenn allerdings so oder so fremde Mittel herhalten müssen, dann wird die Ausgangssituation für ihren Einsatz doch nur umso entscheidender. Jetzt haben wir eine gute Basis. Nächste Saison haben wir erst einmal gar nichts und auf gar keinen Fall eine bessere Ausgangslage.


    Zitat

    Und 'Geld in die Hand nehmen nach dem Abstieg' hat (neben dem Größenwahn beim Tribünenbau und Kentschs unfähigen Eingriffen in den sportlichen Bereich) einen guten Teil dazu beigetragen, dass wir uns in dieser beschissenen Situation befinden, soviel mal nur am Rande.


    hier wurde nach dem Abstieg Geld in die Hand genommen? Habe ich nichts von bemerkt. Es war doch wohl eher so, dass es wesentlich zu lange gedauert hat die Hinterlassenschaft von Kentsch zu entwirren und sich die Vorstellung davon, was der Verein zu leisten imstande ist, innerhalb kurzer Zeit massiv nach unten korrigiert hat. Jedenfalls hatten wir beileibe keinen teureren Kader als andere Absteiger in den letzten Jahre. Allerdings kann man die Saison mMn ganz gut mit der jetzigen Aachener vergleichen. Es war wohl in beiden Fällen so, dass sich die rapide beschleunigenden Finanzprobleme des Vereins massiv negativ auf den Saisonverlauf ausgewirkt haben. Hat man damals ja auch bei uns sehr gut gesehen, wie die sportliche Krise dem öffentlich werden der finanziellen um einige Zeit voranging.


    Und Indernet: Sachbezogen wie immer. Sehe mich wieder einmal darin bestätigt dich für keinen ernstzunehmenden Diskussionteilnehmer zu halten. Aber immer wieder nette Smilie-Deko. So hat eben jeder seine Prioritäten.


    Wenn man einen Geldsack nicht öffnen kann, dann ist er auch nur ein Klotz am Bein.



    [Blockierte Grafik: http://i.imgur.com/OcHaW.png]


    Barbarus hic ego sum, quia non intellegor ulli.

    Einmal editiert, zuletzt von Rasengrün ()

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