Stimmung und Musik im Stadion

  • Keine Leistung - keine Stimmung.

    Voller Einsatz - voller Support.


    So einfach ist das und war es auch gestern. Wenn die Mannschaft Schlafwagenfussball spielt, braucht es kein Schalala. Wenn sie alles gibt, kommt der Almroar von ganz alleine.

  • Keine Leistung - keine Stimmung.

    Voller Einsatz - voller Support.


    So einfach ist das und war es auch gestern. Wenn die Mannschaft Schlafwagenfussball spielt, braucht es kein Schalala. Wenn sie alles gibt, kommt der Almroar von ganz alleine.

    Das ist m.E. ein sehr oberflächlicher Blick, den ich von einem langjährigen Fußball-Beobachter nicht erwarten würde. Arminia hatte nicht die Mittel gegen tiefstehende Preußen. Mit Schlafwagen hatte das nichts zu tun. Meine nun auch bis in die 1980er Jahre zurückreichende Stadionerfahrung hat da auch andere Erinnerungen - ob Alm oder Bremer Brücke in OS macht da keinen Unterschied. Das Publikum merkt, wenn es auf dem Platz hakt, und nutzt dann kleinste Details wie einen rustikalen Zweikampf oder einen einzelnen Steil- und Doppelpass auf dem Flügel um anzufeuern, auch wenn vorher lange nichts lief. Tatsächlich sind es zuförderst genau solche kleinen Szenen, aus denen ich die Wichtigkeit und Priorität von spiel- bzw. situationsbezogenem Support gegenüber monotonem "Shalala" ableite.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    "Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent." (Goethe)

  • Der relevante Teil des WB Artikels:

    "Wir haben uns zu Beginn der Saison entschieden, im Westfalenpokal nicht im Stadion aufzutreten, Dabei bleibt es." Zu den Gründen würde unter anderem die Tatsache zählen, dass der Wettbewerb "den Namen eines Bierproduzenten trägt." Dazu würde der sportliche Wert der Partien in den ersten gegen unterklassige Gegner von einem Teil der Szene als gering eingeschätzt.


    Der Verein steht halt immer an erster Stelle. :D

    Arminia Bielefeld - Stadion Alm
    Tradition & Identität erhalten!

  • Das ist wirklich das Allerdümmste, was man als Grund anführen kann diesen Wettbewerb zu boykottieren und zeigt dann wieder was für Kleingeister da unterwegs sind.

    Skandal - Profifußball wird von Konzernen gesponsert - der Sponsor des Westfalenpokals ist auch noch der Sponsor von Arminia. Da wäre es ja sogar konsequenter den DFB-Pokal zu boykottieren, weil dann im Stadion die Bitburger-Plörre ausgeschenkt werden muss.


    Da bleibt ja nur zu hoffen, dass wir bald in der "Oettinger-Pils 3. Liga" spielen, dann kann der Knabenchor schön zu Hause im Laufstall rumschmollen.


    Das ist wirklich gelebter Dogmatismus wofür man die Rasselbande echt nur noch mitleidig belächeln kann

    Und ich glaub an die Meisterschaft
    Dass eines Tages einer der Söhne von uns Arminia zum Meister macht

  • Die Stimmung in den 90er Jahren und früher kann man letztlich auch nicht damit vergleichen, wenn im Westfalenpokal in einzelnen Spielen die Ultras fehlen oder schweigen. Das waren gruppendynamische Prozesse, die sich über Jahre eingespielt haben und die auch von Menschen gespeist wurden, die sich heute ehr den Ultras anschließen würden. Es ist naiv zu glauben, dass sich das sofort in einem oder zwei Spielen auch nur im Ansatz wieder so einstellen würde. Darüber hinaus - und das ist auch schon mehrfach angeklungen - behauptet niemand, dass damals immer gute Stimmung war. Sie war schwankend und Spielbezogen, es konnte auch mal Minutenlang still sein, wenn das Spiel und die Atmosphäre nichts anderes hergegeben hat. Das braucht man doch nicht verschweigen. Dafür kam es halt etwas ehrlicher daher, wenn ohne Vorsänger immer wieder verschiedene Dinge aus unterschiedlichen Bereichen im Block angestimmt wurden und wenn man selbst mal was angestimmt hat, was die Stimmung getroffen hat und übernommen wurde hat man sich gefreut, wie Bolle. Mitunter waren auch richtig kreative Sachen dabei.


    Das war einfach eine andere Zeit. Heute gibt es halt die Ultra-Bewegung und der Stimmung stehe ich grundsätzlich auch aufgeschlossen gegenüber. Die Mitmachquote auf der Süd ist schon wirklich gut und man bekommt auch eine ordentliche Lautstärke hin. Die hohe Kunst wäre es mehr spielbezogen Abwechslung rein zu bringen und den Rest des Stadions besser einzubinden und mitzunehmen, statt sein Programm durchzuziehen. Aber das entspricht - so ist zumindest der Eindruck von außen - nicht dem Selbstverständnis der Truppe. Das Fernbleiben im Westfalenpokal unterstreicht diesen Eindruck genauso, wie die ständige Zündelei.

    Arminia Bielefeld - Stadion Alm
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  • Die Ultras ziehen ihr Ding durch. Das hat sicherlich auch was mit Selbstgefälligkeit zu tun. Mein Eindruck ist aber auch, dass die Vorsänger aber auch nicht wahrnehmen (können), was auf anderen Blöcken passiert. Die sind so fokussiert auf Block 3 und 1, dass sie das nicht sehen. Und hören können sie es sowieso nicht bei der Lautstärke um sich herum.

    Tatsächlich kenne ich den mittlerweile auch schon fast 50jährigen Herrn am Megaphon (Chapeau, er sieht jünger aus) von einem teilweise gemeinsamen Praktikum von vor ca. 23 Jahren. Total netter, eher ruhigerer Typ und auch ziemlich intelligent. Er fing damals bei den Ultras an und er betonte den Gemeinschaftsaspekt. Das war ihm wichtig, das fehlte ihm meinem Eindruck damals nach anderweitig. Soll heißen: charakterlich ist der jedenfalls ok. Ich denke wirklich, die merken es teilweise nicht. Einerseits kommunizieren die vermutlich nur in ihrer Blase und andererseits nehmen die im vollen und lauten Stadion nur sich seibst wahr. Beides könnten sie mit Einsichtsfähigkeit und Willen ändern.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


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  • Haste erstmal die Arme heben lassen und der Block singt ein Liedchen, ist es ja auch schwer, auf ne spontane Spielsituation einzugehen. Ständig ein angefangenes Lied abzubrechen, macht wenig Sinn. Ist für den Capo sicherlich nicht einfach, immer passend zu reagieren. Alle Fans zu bedienen, ebenso.

  • Natürlich ist das nicht einfach. Die Kritik ist auch nicht, dass das nicht immer gelingt, sondern dass der begründete Eindruck besteht, dass es gar nicht gewollt ist. Die ziehen Ihr Ding durch, teilweise sogar, wenn im Stadion laut und deutlich etwas anderes erfolgreich angestimmt worden ist. Kann mir keiner erzählen man bekomme es nicht mit, wenn I und J "Bielefeld, Bielefeld" skandieren oder Tennberg angestimmt wird. Das wird teilweise bewusst niedergesungen. Die Ultras tun immer gerne egalitär und wollen doch selbst Elite sein. Zumindest drängt sich der Eindruck zunehmend auf. Die erste Ultrageneration vor der LC, war da offener gestrickt.

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  • Ist es den Ultras denn wichtig, dass im gesamten Stadion eine gute Stimmung herrscht? Es geht doch eher darum, dass man gegenüber den anderen Fanszenen eine besondere Aktivität und Geschlossenheit zeigt, anstatt mit den eigenen Sitzplatz-Zuschauern zu interagieren und gegenseitig Gesänge aufzugreifen. Ob die Alm nun ein Hexenkessel oder eine Wartehalle ist, dürfte doch ziemlich egal sein, so lange die Szene im Gästeblock registriert, dass der harte Kern von Arminia zusammensteht und dauerhaft supportet.

    Fabian Klos - Captain, Leader, Legend

  • Natürlich ist das nicht einfach. Die Kritik ist auch nicht, dass das nicht immer gelingt, sondern dass der begründete Eindruck besteht, dass es gar nicht gewollt ist. Die ziehen Ihr Ding durch, teilweise sogar, wenn im Stadion laut und deutlich etwas anderes erfolgreich angestimmt worden ist. Kann mir keiner Erzähle man bekomme es nicht mit, wenn I und J "Bielefeld, Bielefeld" skandieren oder Tennberg angestimmt wird. Das wird teilweise bewusst niedergesungen. Die Ultras tun immer gerne egalitär und wollen doch selbst Elite sein. Zumindest drängt sich der Eindruck zunehmend auf. Die erste Ultrageneration vor der LC, war da offener gestrickt.

    Damit wirst du 100%ig ins Schwarze getroffen haben.

  • Natürlich ist das nicht einfach. Die Kritik ist auch nicht, dass das nicht immer gelingt, sondern dass der begründete Eindruck besteht, dass es gar nicht gewollt ist. Die ziehen Ihr Ding durch, teilweise sogar, wenn im Stadion laut und deutlich etwas anderes erfolgreich angestimmt worden ist. Kann mir keiner Erzähle man bekomme es nicht mit, wenn I und J "Bielefeld, Bielefeld" skandieren oder Tennberg angestimmt wird. Das wird teilweise bewusst niedergesungen. Die Ultras tun immer gerne egalitär und wollen doch selbst Elite sein. Zumindest drängt sich der Eindruck zunehmend auf. Die erste Ultrageneration vor der LC, war da offener gestrickt.

    Genauso wirkt es auf J. Wenn dort kraftvoll etwas angestimmt wird, sieht man häufiger, dass der Capo dann schnell und wild gestikulierend etwas anderes anstimmt, um die aufkommende Stimmung zu unterdrücken bzw. niederzusingen. Die „Absicht“ ist nicht nur mein Eindruck und ein Hauptgrund dafür, dass viele bei den Ultras nur noch abwinken.

  • Wo war denn euer tolle Stimmung ohne die Ultras?

    Es wird nur rumgeheult. Mit den Ultras "Singsang", ohne die Ultras "stimmungstechnisch vorgeführt", entscheidet euch mal.

    :klatschen: :klatschen: :klatschen: "Wir sind immer dabei, ob blau oder weiß, wir sind die Ewigkeit" :klatschen: :klatschen: :klatschen:

    Meines Wissens heißt es "Wir sind immer dabei, ob nah oder weit, bis in die Ewigkeit."

  • Ich konnte noch nie (auch qua meines Alters wohl) viel mit diesem Ultra-Gedöns

    anfangen. Mir erschließt sich bis heute nicht, wieso eine Gruppe Fans einen Vorsänger

    braucht, der für sie die Lieder anstimmt. (Das hat dann schon was von den Fischer-Chören...)

    Inwieweit hat das denn noch mit dem angebotenen Spiel auf dem Rasen zu tun?

    Da scheint es echt nur noch um das "selbst-abfeiern" zu gehen, die an Lächerlichkeit kaum zu

    überbietende Begründung ihres Westfalenpokal-Boykotts paßt da genau ins Bild.

    Wenn ich ins Stadion gehe, dann um Fußball zu sehen, und wenn es mal ein paar Minuten

    still ist, dann ist das für mich auch ok.

    Es ist doch mittlerweile völlig wurscht , welche Liga ich im TV oder am PC schaue, es kommt

    stets ein Klangbrei rüber, untermalt mit dumpfem Getrommel. Das ist alles eine Soße, nur die

    Liedtexte variieren von Verein zu Verein, ist aber am Bildschirm nicht zu verstehen.

    Was das alles noch mit Fußball zu tun hat? - Keine Ahnung!

    Meine Hoffnung ist, daß der Quatsch irgendwann mal wieder verschwindet.

    Es war jedenfalls schön ,am Samstag mal wieder klar und deutlich "Arminia Bielefeld"-Rufe zu vernehmen.

    Wir Hessen sind schon arme Schweine : Umzingelt von lauter Deutschen und kein freier Zugang zum Meer! (Matthias Beltz)

    Einmal editiert, zuletzt von FSV-Armine ()

  • Werter FSV-Armine, der Vergleich mit den Fischer-Chören überkam mich auch schon mal. :lol: Dafür sind die Ultras aber vermutlich zu jung, um den zu kennen.

    In der Sache bin ich zwar bei Dir, aber leider ohne Optimismus. Die Erwartungen bei den Jüngeren haben sich echt verschoben. Samstag saßen Preußen-Fans der Generation U30 neben mir im Stadion. Die waren von der "berühmten Süd-Tribüne" sehr enttäuscht. Fahnen, Choreos, Lieder etc. gelten als Norm und als Ideal. Daran wird ein Publikum gemessen. Ich weiß nicht, wie man das aus den Köpfen dieser Generation wieder hinausbekommen soll, die damit ja aufgewachsen ist. Das wird vielmehr auch die kommenden Generationen prägen und sozialisieren.

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    "Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent." (Goethe)

  • Wobei die Fischer Chöre dann tatsächlich eher für ein etwas gesetzteres Alter sprechen würden. Evtl könnte man noch das James Last Orchester bemühen. Am Ende des Tages steht aber fest, von den Ultras kommen zu wenig Emotionen, zu viel Monotie, viel zu wenig Judas Priest.

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