Presse: Arminia - Wacker Burghausen

  • HEIMATSPORT LANDKREIS ALTÖTTING vom 26.09.2003


    Bei Wacker-Fußballern geht Grippevirus um
    Bommer, Gaugler und Everaldo krank - Assistenten Dämgen und Riedl leiten Training - Sonntag Auswärtsspiel in Bielefeld


    von Oliver Wagenknecht


    Seit Wochen grassiert bei Fußball-Zweitligist SV Wacker Burghausen die Grippe. Nach Björn Hertl und zuletzt Franz Berger hat es in dieser Woche Linksaußen Everaldo, Manager Kurt Gaugler und Trainer Rudi Bommer erwischt. "Vielleicht liegt's an der Klimaanlage im Mannschaftsbus", mutmaßt Assistenzcoach Michael Dämgen, der zusammen mit seinem Kollegen Wolfgang Riedl am Dienstag die Übungseinheiten leitete. Nach dem trainingsfreien Mittwoch übernahm gestern wieder der Chefcoach.


    Und Bommer, der selbst noch nicht völlig wiedergenesen war, musste gleich mit Sorge sehen, dass auch einige seiner Spieler nach wie vor - oder schon wieder - angeschlagen sind. So hat Kapitän Franz Berger seine Grippe übers Wochenende zwar auskuriert, sich dann aber am Montag beim Training mit den Reservisten eine Bänderverletzung im linken Knie zugezogen.


    Der 33-Jährige ("In dieser Saison ist für mich die Seuche drin") stieg gestern Nachmittag wieder ins Mannschaftstraining ein, nachdem er bis dahin nur Laufeinheiten absolvieren konnte. Bommer hofft, dass Berger bis zum Spiel bei Arminia Bielefeld (Sonntag, 15 Uhr) wieder einsatzfähig sein wird.
    Ähnlich ungewiss ist die Situation bei Macchambes Younga-Mouhani. Seit mittlerweile zwei Wochen plagt sich der Stürmer mit einer Bänderdehnung im rechten Knie herum. Für das Spiel beim Karlsruher SC (0:0) war der 29-Jährige fitgespritzt worden, hielt dort eine Stunde lang als einzige Spitze durch, ehe für ihn Stefan Reisinger eingewechselt wurde. In der ersten Wochenhälfte war dann für den Kongolesen wieder nur Lauftraining drin.
    Drittes "Sorgenkind" des Wacker-Trainerstabs ist Stefan Frühbeis. Der Innenverteidiger konnte zuletzt wegen einer Waden-Verletzung nicht voll mittrainieren. Auch hinter seinem Einsatz auf der "Alm" steht ein Fragezeichen.
    Sicher nicht nach Bielefeld mitreisen wird Vize-Kapitän Hertl. Zwar ist der 27-Jährige laut Co-Trainer Dämgen "auf einem guten Weg", brauche aber noch eine gewisse Zeit, um seinen Trainingsrückstand aufzuholen. Nach neunwöchiger Wettkampfpause hatte Hertl vorigen Samstag bei Wackers Landesliga-Amateuren ein viel versprechendes Comeback gefeiert: Beim 9:1-Sieg der "Zweiten" gegen den TSV Schwabmünchen spielte Hertl 90 Minuten durch - und steuerte selbst zwei Treffer bei (per Kopfball bzw. Freistoß).
    Am Schützenfest der Amateure kann sich die Profi-Truppe ein Beispiel nehmen, denn der Zweitliga-Neunte ist seit zwei Spielen ohne Treffer. Der Assistenzcoach sieht die Torflaute aber gelassen, schließlich habe sich die Mannschaft bisher in allen Partien Möglichkeiten erarbeitet, und das sei ja schon mal positiv, sagt Dämgen. Allerdings, so räumt der 42-Jährige ein: "Das Umsetzen der Chancen in Tore ist das Manko." Vielleicht fehle manchmal noch der "absolute Wille", setzt der Fußballlehrer - ganz behutsam - etwas Kritik an.
    Denn es gilt, der Mannschaft vor den nächsten drei schweren Aufgaben in Bielefeld und Cottbus sowie dazwischen zu Hause gegen Mainz (5. Oktober) den Rücken zu stärken. So rühmt Dämgen auch im nächsten Moment die Homogenität des Teams, das nach seinen Worten "sehr harmonisch, diszipliniert und gut gestaffelt" auftritt: Das erste Zu-Null-Spiel und die Top-Quote von nur sechs Gegentoren in ebenso vielen Begegnungen sei ein Verdienst der gesamten Truppe.


    Mit Blick auf die Begegnung bei Bundesliga-Absteiger Bielefeld gibt sich der frühere Co-Trainer von Kickers Offenbach "sehr optimistisch". Sicher sei der Tabellen-Fünfte in der Favoritenrolle, so Dämgen. Aber: "Wenn wir die Fehlerquote niedrig halten, können wir überall punkten." Die Mannschaft jedenfalls freut sich auf den Vergleich, wie der Bommer-Assistent versichert. Und die Formel "Spaß plus Konzentration" sei ohnehin eine gute Mischung, um Erfolg zu haben.


    Nach dem Punktgewinn in Karlsruhe ist es wahrscheinlich, dass der Trainerstab der Startelf vom vorigen Sonntag wieder das Vertrauen schenkt. Das heißt, der SV Wacker dürfte erneut mit nur einer nominellen Sturmspitze (Younga oder Reisinger) auflaufen. Dahinter könnte wieder eine verstärkte Mittelfeldreihe für Druck nach vorne sorgen. Chefcoach Bommer hält sich freilich auch die Option offen, wieder zwei Angreifer aufzubieten.




    Alt-Neuöttinger Anzeiger 26.9.2003

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