Presse DSC-VfB Stuttgart

  • Dammeier und Vata fallen erneut aus 


    Arminia ohne zwei Routiniers gegen Stuttgart / Möhlmann auf Spionagetour


    Bielefeld (rk). Der erste Trainingstag nach dem 0:0-Teilerfolg bei Hertha BSC diente der Bestandsaufnahme. Wer ist noch fit? Wer ist wieder fit? Wer kann mitmachen beim nächsten Vergleich mit einem Bundesliga-Spitzenverein, dem VfB Stuttgart, am Sonntag (17.30 Uhr) auf der Alm?
    Zwei Hinrunden-Stammspieler, deren Fehlen sich schon bei den letzten Unentschieden in Berlin und gegen Kaiserslautern (1:1) phasenweise negativ bemerkbar gemacht hat, werden erneut nicht zur Verfügung stehen. Detlev Dammeier ist wegen eines grippalen Infektes krank geschrieben, Fatmir Vata kann wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel nach wie vor nur Lauftraining absolvieren. „Wir haben genügend Leute, die mit ihrer Qualität Spiele für uns entscheiden können“, ist DSC-Coach Benno Möhlmann überzeugt, macht deshalb um den Ausfall der beiden Routiniers wenig Aufhebens.


    Heute fliegt Möhlmann nach Stuttgart, um sich einen aktuellen Eindruck vom Gegner zu verschaffen. Der Saisonverlauf lässt darauf hoffen, dass die Arminen ungeachtet aller Personalprobleme gegen den Tabellendritten (mindestens) einen Zähler einheimsen werden: Denn gegen jeden der bisher fünf doppelt bespielten Gegner wurde gepunktet. Eine Statistik, die Möhlmanns Ansicht unterstreicht: „Ich habe immer gesagt, dass wir gegen jede Mannschaft eine Chance haben, wenn wir unsere eigenen Fähigkeiten hundertprozentig einbringen.“ Gegen Stuttgarts junge Wilde hat der DSC demnach seit dem 0:3 in der Hinrunde etwas gut zu machen.


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  • Arminia spielt am Sonntag gegen Stuttgart „voll auf Sieg“
    Nach dem 0:0 bei Hertha BSC Berlin ist Benno Möhlmann ein schrecklicher Verdacht gekommen. Erst ein Blick in die Akten ließ ihn aufatmen. „Ich habe noch einmal nachgeschaut: niemand hat in seinem Vertrag stehen, dass er keine Tore schießen darf.“
    Der Spruch des Arminen-Trainers ist ironisch gemeint. Eine Botschaft an die Mannschaft steckt trotzdem darin. Zum einen nimmt Möhlmann Druck von den zuletzt arg gescholtenen Stürmern, zum anderen ermutigt er die übrigen Akteure, vorm gegnerischen Tor mehr Verantwortung zu übernehmen. Die Statistik gibt ihm recht. Die offensiv ausgerichteten Ansgar Brinkmann, Du-Ri Cha und Massimo Porcello haben erst einmal getroffen in dieser Spielzeit. Fatmir Vata, Detlev Dammeier und Rade Bogdanovic noch gar nicht.


    Möglicherweise fühlt sich ja Ansgar Brinkmann in seinem 50. Bundesligaspiel dazu berufen, das Jubiläum mit einem Treffer zu krönen. War ihm doch sein Premierentor in der ersten Liga 1998 mit Eintracht Frankfurt auch gegen den VfB Stuttgart gelungen.


    Wer auch immer – Benno Möhlmann ist es egal, wer am Sonntag, Anstoß 17.30 Uhr, das Siegtor gegen die Schwaben erzielt. Hauptsache es gelingt überhaupt. Möglicherweise eröffnet der Arminentrainer einem Spieler die Chance, der zuletzt nur Kurzeinsätze verbuchen durfte.


    Rade Bogdanovic könnte eine Überlegung wert sein, nachdem die etatmäßigen Spitzen Artur Wichniarek und Momo Diabang seit längerem auf ein Erfolgserlebnis warten. Der Edelreservist überzeugte dieser Tage im Training, besonders in der gefragten Disziplin Torabschluss.


    Benno Möhlmann lässt sich jedoch wie gewohnt nicht in seine Karten schauen. Mehr als ein Lob für den früheren Bremer Torjäger („Die jungen Spieler können von Rade sehr viel lernen“) lässt sich der Arminen-Trainer nicht entlocken.


    Jenseits aller offenen Aufstellungsfragen erwartet er von allen Akteuren die Entschlossenheit, das Spiel gewinnen zu wollen. „Wir gehen ins letzte Saisondrittel und wollen auf Klassenerhalts-Kurs bleiben“, sagt der DSC-Coach. Die Leistung der Stuttgarter gelte es zu respektieren, so Möhlmann, „aber wir haben gegen Spitzenteams wie Bayern, Bremen oder Hertha mithalten können und sind nun absolut gefordert, auch mal gegen eine Topmannschaft zu gewinnen“. Eine voll besetzte Alm soll dabei mithelfen: „Zu Hause dürfen wir uns stark fühlen und wollen voll auf Sieg gehen.“


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  • Der VfB gastiert auf der Alm


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    Hannover 96, VfL Bochum und Arminia Bielefeld. So hießen die Aufsteiger aus der zweiten Liga ins Fußball-Oberhaus am Ende der vergangenen Spielzeit. Mittlerweile ist mehr als die Hälfte der neuen Saison gespielt und unter dem ominösen Strich in der Tabelle, der die drei Absteiger vom Rest trennt, steht keiner der Aufsteiger aus dem Vorjahr. Bochum hat als momentan Neunter sogar noch Kontakt zu den UI- bzw. UEFA-Cup-Plätzen, Hannover steht auf Rang 15, ist punktgleich mit dem 16. aus Cottbus, aber dank der besseren Tordifferenz eben vor den Lausitzern platziert und die Bielefelder Arminia rangiert auf Platz 12.
    Ein Platz im Mittelfeld nach gespielten 22 Partien, wenn jemand den Verantwortlichen der Ostwestfalen vor der Saison dies prognostiziert hätte, niemand hätte sich wohl damit nicht zufrieden gegeben. Schließlich ist Bielefeld mit der Vorgabe Klassenerhalt in die Runde gestartet. Doch die vermeintlich gute Platzierung ist nur auf den ersten Blick wirklich gut, denn in Wahrheit trennen auch die Bielefelder nur drei Punkte von den Abstiegsplätzen und die halbe Liga kämpft in dieser Saison um den Klassenerhalt.
    Zu Hause soll der Grundstein für den Erfolg gelegt werden


    26 Zähler hat die Mannschaft von Trainer Benno Möhlmann in den bisherigen 22 Partien eingespielt, den bislang letzten am vergangenen Wochenende beim Gastspiel im Berliner Olympiastadion. Nach dem 0:0 beim UEFA-Cup-Platz-Anwärter war Möhlmann dennoch nicht zufrieden, wetterte über eine vergebene Chance, auch auswärts mal wieder einen Dreier einzufahren. Die beste Möglichkeit hierzu hatte Angreifer Momo Diabang, der kurz vor der Pause hätte alles klar machen können, aber in aussichtsreicher Position leichtfertig den Sieg verschenkte. Dabei hätte ein Auswärtssieg den Ostwestfalen gut ins Konzept gepasst, nachdem man bislang nur beim Mitaufsteiger in Bochum alle drei Zähler einfahren konnte. So aber muss der Tabellenführer des ersten Spieltages den Blick wieder nach unten richten und sich an den noch ausstehenden 12 Spieltagen in ersten Linie darauf konzentrieren, dass man die noch fehlenden 14 Punkte bis zur magischen Marke von 40, die in aller Regel zum Klassenerhalt reicht, möglichst schnell einfährt.


    Dazu müssen in erster Linie die Spiele auf der heimischen Alm gewonnen werden und die bisherige Bilanz vor den eigenen Anhängern kann sich auch sehen lassen. Ganze zwei Mal verlor die Arminia zu Hause, jeweils mit 0:1 gegen die Berliner Hertha und den Club aus Nürnberg. Dazu kommen drei Remisspiele gegen die Bayern (0:0), gegen den 1. FC Kaiserslautern (1:1) und Bayer Leverkusen (2:2), bei denen weitere Punkte abgegeben wurden. Die restlichen fünf Partien wurden siegreich beendet.


    Diabang und Wichniarek sind die mit Abstand treffsichersten Akteure
    Ein Blick auf die aktuelle Tabelle zeigt, wo die Probleme der Bielefelder in erster Linie liegen. In der Defensive steht das Team von Benno Möhlmann im Vergleich zur Konkurrenz um den Klassenerhalt recht gut da. 29 mal musste Arminen-Keeper Mathias Hain bislang hinter sich greifen, von den Teams in der unteren Tabellenhälfte kann diesbezüglich nur der VfL Wolfsburg (ebenfalls 29) mithalten bzw. der FC Hansa Rostock (26) auf einen besseren Wert verweisen.
    Relativ schlecht sieht es dagegen in der Offensive aus. Ganze 24 Treffer markierten die Möhlmann-Schützlinge in der laufenden Runde, nur die beiden auf den Abstiegsrängen 16 und 17 der Tabelle platzierten Teams aus Cottbus und Mönchengladbach sind im Vergleich noch schlechter.


    Auffallend ist zudem, dass bei der Arminia außer dem Sturmduo Wichniarek/Diabang kaum ein Akteur ins Tor trifft. Der Pole und der Senegalese erzielten bislang jeweils 7 Tore, danach ist Kapitän und Abwehrchef Bastian Reinhardt mit 3 Treffer der beste „Offensivspieler“. Von den übrigen Akteuren der Bielefelder traf keiner häufiger als einmal.
    Dies gilt auch für den exzentrischen Star der Ostwestfalen, Ansgar Brinkmann. Auf keinen anderen Akteur in der Liga, trifft die gängige Floskel „zwischen Genie und Wahnsinn“ wohl so gut zu, wie auf den selbsternannten „weißen Brasilianer“


    Spielmacher auf der rechten Seite mit diversen Macken


    An guten Tagen spielt Ansgar Brinkmann die gegnerischen Abwehrreihen im Alleingang schwindlig, an schlechten erinnert er an einen Kreisligakicker, der, wenn es bei ihm selbst und im Team nicht läuft, auch immer für einen Platzverweis gut ist.
    Ansgar Brinkmann ist Bielefelds Mittelfeldmotor und treibt das Spiel über den rechten Flügel nach vorne. Seine Soli und Dribblings reisen oft Löcher in die gegnerische Abwehr und sorgen für viel Verwirrung, die Brinkmann freilich auch neben dem Platz auszulösen im Stande ist. Für die ZDF-Sportreportage fuhr er erst kürzlich auf der Harley im Wohnzimmer seines Eigenheims ein, und untermauerte dadurch seinen Ruf der Extravaganzen nachhaltig.
    Für Schlagzeilen sorgte Brinkmann in der Vergangenheit auch immer wieder mit diversen Anklagen der Justiz. Offensichtlich waren manch Argumente des 33-jährigen Blondschopfs zu schlagkräftig, als dass er unbestraft davon kommen könnte. Brinkmann, ein Profi, der auch gern mal einen über den Durst trinkt und dann seine Nerven offenbar nicht immer im Griff hat, ist jedenfalls wegen Körperverletzung im Rahmen seiner Zechtouren wieder einmal angeklagt und kennt die Räumlichkeiten der Gerichte mittlerweile mindestens genauso gut, wie die rechte Flanke auf dem Fußballplatz.
    Allen Eskapaden zum Trotz, ist Ansgar Brinkmann, der sein erstes Bundesligator im übrigen seinerzeit noch im Dress der Frankfurter Eintracht ausgerechnet gegen den VfB erzielen konnte, für Coach Benno Möhlmann unersetzlich und deshalb auch zumeist in der Startformation zu finden.


    Kapitän Reinhardt hält die Abwehr zusammen


    Dort steht seit Beginn der Saison auch Mathias Hain. Für viele Experten war der Keeper der Arminen der große Schwachpunkt, weshalb man die Arminia im Vorfeld der Saison auch als potenziellen Abstiegskandidat ausmachte. Doch allen Prognosen zum Trotz spielt Hain eine gute und mit nur wenigen Ausnahmen konstante Saison und war auch schon in einigen Partien der Siegesgarant. So z. B. beim bislang einzigen Auswärtssieg in Bochum, wo Hain nicht nur einen Elfmeter von VfL-Torjäger Thomas Christiansen parieren konnte, sondern auch noch den Nachschuss mit einem einmaligen Reflex entschärfte.
    Auch wenn Bielefelds Coach Benno Möhlmann in Berlin mit einer Viererabwehrkette spielen ließ und gegen die Hertha somit die Defensive stärkte, im Normalfall ist eine 3-5-2 oder 3-4-3-Formation das bevorzugte System des Aufsteigers.
    Der Chef der Abwehrreihe ist der kopfballstarke Kapitän Bastian Reinhardt, an dessen Seite am Samstag der Norweger Torjus Hansen und Benjamin Lense spielen dürften. Letzterer streitet sich mit dem Brasilianer Marcio Borges um einen Platz in der Startformation. Der Pole Daniel Bogusz war zuletzt oft verletzt oder krank und ist momentan dabei, sich in den Kader der Arminen zurückzuspielen und Jungtalent Martin Amedick fand in der laufenden Saison noch keine Berücksichtigung. Mehr Alternativen in der Defensive hat Möhlmann nicht zur Verfügung.


    Ex-VfB-Spieler Kauf im Mittelfeld gesetzt


    Im Mittelfeld der Arminia agieren die zwei zentralen Akteure stets defensiv. Bislang spielten Ex-VfB-Profi Rüdiger Kauf, der in Bielefeld zum unumstrittenen Stammspieler in der Bundesliga wurde, und Deltev Dammeier auf diesen Positionen. Routinier Dammeier musste am vergangenen Wochenende in Berlin wegen einer Wadenverhärtung passen, dürfte aber rechtzeitig zum VfB-Spiel wieder fit sein und dann den Platz des Belgiers Gerd Rauw einnehmen. Neben Dammeier und Kauf komplettieren Christoph Dabrowski als Bindeglied zwischen defensivem und offensivem Mittelfeld und Ansgar Brinkmann auf der rechten Außenbahn das Mittelfeld von Arminia Bielefeld. Nach dem Abgang von Erhan Albayrak in der Winterpause zu Fenerbahce Istanbul ist die linke Flanke die Problemzone der Arminen geworden. Bislang konnte sich noch kein Akteur nachhaltig für diese Position empfehlen, die Coach Möhlmann in der jüngsten Vergangenheit mit einer verkappten dritten Spitze in Person des Koreaners Do Ri Cha zu kaschieren versuchte. Da Bielefeld gegen den VfB vor heimischem Publikum nach vorne spielen will, spricht viel für einen neuerlichen Einsatz des Sohnes von Bum Kun Cha, dem ehemaligen Stürmer von Bayer 04 Leverkusen, von wo Do Ri an die Arminia ausgeliehen ist.
    Denkbar ist auch, dass der in der Winterpause vom Hamburger SV ausgeliehene Marek Heinz als dritte Spitze oder Dampfmacher auf der linken Seite zum Zug kommt. Weitere Optionen sind für Bielefelds Coach Benno Möhlmann kaum gegeben, denn im Mittelfeld fällt der polnische Neuzugang und WM-Fahrer Maciej Murawski mit einem Innenbandriss im Knie auf unbestimmte Zeit aus und auch der Albaner Fatmir Vata sucht nach einem Faserriss in der Kniekehle erst wieder nach Anschluss. Spieler wie Mirnel Sadovic, Bernd Rauw, Massimiliano Porcello, Dirk Flock, Sasa Janic oder Jesus Sinisterra standen zwar in dieser Saison schon das ein oder andere Mal im Kader oder kamen auch schon zu Einsätzen, nachhaltig empfehlen konnten sie sich aber genauso wenig wie der Dauerverletzte Michael Sternkopf oder der vor Saisonstart aus Bremer geholte Angreifer Rade Bogdanovic. Stürmer Ilja Aracic ist aufgrund eines Knorpelschadens im Knie bislang noch ohne Saisoneinsatz und ein Comeback des Kroaten wird wohl auch noch eine Weile auch sich warten lassen.


    Nach dem klaren 3:0-Hinspielerfolg dank eines Dreierpacks von Kevin Kuranyi rechnet sich der VfB, trotz der englischen Woche, am Sonntag durchaus etwas aus. Schließlich liegt die letzte VfB-Niederlage auf der Alm schon gut fünf Jahre zurück und nach der 0:2-Niederlage auf Schalke am 21. Spieltag soll endlich auch auswärts wieder ein Sieg eingefahren werden, um Platz drei in der Tabelle zu verteidigen.

  • 28.02.2003
    Ohne Bala auf die Alm  „Natürlich stehe ich noch unter dem Eindruck des gestrigen Spiels, aber dennoch hab ich auch Arminia Bielefeld im Kopf. Denn ich freu mich, dass wir am Sonntag nach Ostwestfalen fahren dürfen“, sagte VfB-Cheftrainer Felix Magath bei der heutigen Pressekonferenz vor dem VfB-Gastspiel am 23. Spieltag der Fußball-Bundesliga am kommenden Sonntag, 02. März 2003, um 17.30 Uhr, auf der Bielefelder Alm.
    „Das Spiel gestern endete unentschieden. Wir haben gewonnen und sind trotzdem ausgeschieden. Bisher hieß es ja immer Siege bringen Selbstvertrauen. Insofern war die Klasseleistung der Mannschaft nach dem 0:2 schon wichtig. Wir haben den Gegner am Ende noch in Verlegenheit gebracht, haben alles versucht, aber es hat am Ende eben nicht ganz gereicht. Wir können aber trotzdem stolz sein, wie wir uns präsentiert und aus dem internationalen Geschäft verabschiedet haben“, zollte Felix Magath seinen Mannen trotz des Ausscheidens gegen Celtic Glasgow am gestrigen Abend Lob, das er auch vom UEFA-Delegierten für das Spiel seiner Elf erhalten hat.
    Celtic hat zweckmäßiger gespielt


    Magath sagte zum gestrigen Spiel weiter: „Das Ganze ist natürlich unglücklich gelaufen. Ich habe vorher gesagt, dass die Aufgabe machbar ist und glaube das auch jetzt noch. Ich bin enttäuscht, weil der Gegner nicht klar besser war als wir. Aber es fing schon in der 17. Minute in Schottland an und ging dann so weiter. Ich sah uns sehr wohl in der Lage weiterzukommen, aber wir haben es am Ende leider nicht geschafft.“
    Celtic ist nach Magaths Meinung aufgrund der größeren internationalen Erfahrung und „weil sie zweckmäßiger gespielt haben“, weitergekommen.
    Der VfB-Coach sagte in diesem Zusammenhang: „Je höher man kommt, umso wichtiger ist es , dass man keine Fehler macht. Wir leben von unserer Spielfreude und machen Fehler oft durch Euphorie wieder wett. Aber das reicht auf der Ebene nicht.“ Insgesamt bewertete der VfB-Cheftrainer die Schotten als ein sehr kampf- und laufstarkes Team, das vor allem von der mannschaftlichen Geschlossenheit gelebt habe.
    „Die nächste Runde hätte uns finanziell gut getan, keine Frage. Aber die Mannschaft hat durch ihre bisherigen Leistungen schon genug eingespielt und ihr Soll erfüllt. Jetzt kann sie eben erst wieder in der neuen Saison das Geld einspielen, das fehlt“, zeigte sich Magath zuversichtlich, auch in der nächsten Saison international mit von der Partie zu sein.


    Volle Konzentration auf die Bundesliga


    „Das Positive an unserem Ausscheiden ist, dass wir uns nun wieder voll und ganz auf die Meisterschaft konzentrieren können. Wir müssen den Europapokal ablegen und nun an Bielefeld denken, was sicher eine schwere Kiste wird“, warnte Felix Magath seine Mannen vor dem Gang auf die Alm. Die Arminia sei zu Hause in ihrem kleinen Stadion viel höher zu bewerten, als auswärts, weshalb das Hinspiel kein Maßstab sein könne. „Da haben wir uns am Anfang auch schwer getan“, sagte Magath und erinnerte daran, dass seine Mannschaft schon beim 3:0 im Daimler-Stadion gegen die Ostwestfalen nichts geschenkt bekommen habe.
    „Die Arminia ist sehr heimstark und die Zuschauer werden ihre Mannschaft sicher gut unterstützen. Bielefeld wird fighten, da sie wieder in der Nähe der Abstiegsränge stehen, nachdem sie zuletzt nur wenige Siege einfahren konnten. Es gilt, uns dort zu behaupten“, gab Magath die Richtung für Sonntag vor.
    Einen möglichen Einbruch nach dem UEFA-Cup-Aus befürchtet der VfB-Chefcoach derweil nicht. Magath sagte: „Wir wollen bei der Arminia punkten, um unsere gute Ausgangsposition in der Liga zu verteidigen. Das Spiel gestern hat gezeigt, dass wir gut drauf und konditionell auf der Höhe sind. Wir wollen auf der Alm mindestens einen Punkt, auch wenn mir das für meine ehemaligen Mitstreiter Benno Möhlmann und Thomas von Heesen leid tun würde.“


    Balakov und Hildebrand werden wohl ausfallen


    Trotz der Rückkehr der im internationalen Wettbewerb gesperrten Defensivakteure Marcelo José Bordon, Fernando Meira und Silvio Meißner plagen Felix Magath vor der Partie am Sonntag diverse Verletzungssorgen. Neben Rui Manuel Marques (Trainingsrückstand nach Bandscheibenvorfall) und Sean Dundee (Rückenprobleme) werden auf der Alm wohl auch Krassimir Balakov und eventuell Keeper Timo Hildebrand ausfallen. Balakov plagt sich seit einigen Tagen wieder mit Leistenbeschwerden herum, die seinen Einsatz wohl unmöglich machen.
    Torhüter Timo Hildebrand verletzte sich bei der Trainingseinheit am Morgen. Felix Magath sagte dazu: „Er hat sich heute morgen im Training bei einem Pressschlag verletzt. Es kann sein, dass das Innenband beschädigt ist. Timo ist im Moment beim Arzt. Ich habe noch keine Nachricht, er war aber nicht sehr positiv.“
    Trotz des drohenden Ausfalls von zwei Stammkräften will der VfB-Cheftrainer aber nicht lamentieren. „Wir haben auch schon das ein oder andere Mal ohne Krassimir Balakov gespielt und gewonnen. Wenn mit Timo Hildebrand noch eine Stammkraft ausfallen würde, wäre das zwar nicht so schön, aber auch nicht zu ändern“, sagte Felix Magath.


    http://www.vfb-stuttgart.de

  • Quelle http://www.vfb-stuttgart.de


    01.03.2003
    Kader gegen Bielefeld


    Nach dem Abschlusstraining am heutigen Samstag Mittag nominierte VfB-Cheftrainer Felix Magath den Kader für das morgige Bundesliga-Gastspiel des VfB auf der Bielefelder Alm (Anstoß um 17.30 Uhr).
    Verzichten muss Magath beim Aufsteiger auf insgesamt fünf Akteure. Timo Hildebrand (Bänderdehnung), Rui Manuel Marques (Trainingsrückstand nach Bandscheibenvorfall), Krassimir Balakov (Leistenbeschwerden), Bradley Carnell (Hüftprobleme) und Sean Dundee (Rückenprobleme) stehen nicht zur Verfügung.
    Dafür kehren die drei zuletzt im UEFA-Cup gesperrten VfB-Spieler Marcelo José Bordon, Fernando Meira und Silvio Meißner in den 18er-Kader zurück.
    Für Timo Hildebrand wurde Diego Benaglio als Ersatzmann von Thomas Ernst berufen.
    Der 18er-Kader in der Übersicht:


    Tor: Thomas Ernst, Diego Benaglio


    Abwehr: Andreas Hinkel, Timo Wenzel, Marcelo José Bordon, Fernando Meira, Heiko Gerber, Steffen Dangelmayr


    Mittelfeld: Silvio Meißner, Christian Tiffert, Alexander Hleb, Horst Heldt, Zvonimir Soldo, Michael Mutzel


    Angriff: Ioan Viorel Ganea, Ioannis Amanatidis, Jochen Seitz, Kevin Kuranyi

  • 1:0 - VfB setzt sich als Dortmund-Jäger fest 

    Die Roten mobilisieren in Bielefeld die letzten Kräfte - Meißners Siegtor sichert sechsten Sieg im siebten Spiel


    Bielefeld - Die Enttäuschung nach dem Aus im Uefa-Cup saß tief. Doch der VfB Stuttgart hält in der Bundesliga Kurs: Mit dem 1:0 (1:0)-Erfolg bei Arminia Bielefeld untermauerte das Team von Trainer Felix Magath Platz drei - das Tor zur Champions League.


    Beste Rückrundenmannschaft mit 15 Punkten, die Option für die Königsklasse bekräftigt, das Uefa-Cup-Polster auf acht Zähler ausgebaut: Der VfB ist die Mannschaft der Stunde. Und wenn sich bei anderen die Euphorie Bahn bricht, reagieren die Roten aufreizend cool. Sie bleiben Dritter, mit fünf Punkten Vorsprung auf den Vierten Schalke. Das jage ihm keine kalten Schauer über den Rücken, versicherte Torschütze Silvio Meißner nach der Partie: "An die Tabelle habe ich mich schon gewöhnt."


    Es ist auch zu schön. Um die Rolle als BVB-Jäger zu untermauern, müssen persönliche Gefühle zeitweise zurückstehen. Wenn der Ball rollt, hört die Freundschaft auf. Siehe Benno Möhlmann, siehe Thomas von Heesen. Mit beiden ist Felix Magath befreundet. Doch mehr als ein paar freundliche Worte hatte der VfB-Trainer für Bielefelds Trainer und Manager vor dem Anpfiff nicht übrig. "Tut mir Leid für die beiden", sagte er, "aber die Punkte wollen wir."


    Die Rauchbomben, die zu Beginn der Partie eine kurze Unterbrechung nötig machten, waren als Sinnbild symptomatisch für die Situation und das Auftreten der Arminia. Den Ostwestfalen ist die Orientierung etwas verloren gegangen. Das Tabellenende ist nahe. Da erwarten die Fans bedingungslosen Kampf. Doch die biederen Gastgeber ließen den letzten Einsatz vermissen. Und für konstruktive Aktionen nach vorn fehlte es ihnen an spielerischen Mitteln. Kurz: Die Arminia hatte keinen Plan. Anders der VfB. Mit schnellem Direktspiel, routiniert und clever hielten die Roten den Gegner in Schach. Der überragende Soldo und Meißner nahmen im defensiven Mittelfeld der Innenverteidigung viel Arbeit ab, Andreas Hinkel und Heiko Gerber machten über die Flügel Dampf. Alexander Hleb, der den wie Torwart Timo Hildebrand verletzten Spielmacher Krassimir Balakov vertrat, spielte unauffällig - und setzte dennoch Akzente.


    Und die schönste Aktion führte schon nach 15 Minuten zum Siegtreffer. Nach Doppelpass mit Hleb flankte Geburtstagskind Kevin Kuranyi (21) auf Silvio Meißner, der Ex-Bielefelder nahm Maß und überwand Hain im Tor mit einem Distanzschuss - 1:0.


    Damit ließen es die Roten erst mal gut sein. Zwingende Vorstöße blieben eher die Ausnahme. Doch dank ihrer technischen Überlegenheit behielten sie die Kontrolle über Spiel und Gegner. So verpufften die Aktionen der Bielefelder wirkungslos. Thomas Ernst parierte Kopfbälle von Artur Wichniarek (11.) und Bastian Reinhardt (19.), ein Handspiel von Bordon im Strafraum blieb ungeahndet (17.). Reinhardt und Wichniarek verstolperten den Ball in aussichtsreicher Position (29.), Bordon warf sich in einen Schuss von Wichniarek (45.).


    Nach der Pause deutete sich an: Das Finale könnte eng werden für die Roten. Die Beine wurden immer schwerer, das anstrengende Programm forderte Tribut. Der VfB baute ab, zog sich zurück, verlegte sich auf die Defensive. Und dennoch: Viorel Ganea hatte zweimal die Entscheidung auf dem Fuß, als er frei vor Hain stand - beide Male scheiterte er. Und kurz vor Schluss landete sein raffinierter Heber auf der Querlatte (84.). Zwei Schrecksekunden noch durch Bogdanovic (86.) und Reinhardt (87.), dann war der sechste Sieg im siebten Spiel in Folge eingefahren. Was bleibt: Beine hochlegen, frische Kräfte tanken. Und genießen. Der VfB hat es sich verdient.


    Martin Haar


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    Stimmen
    "Zurzeit stimmt alles - optimal" 


    Felix Magath (VfB-Trainer): "Wir haben aufopferungsvoll gekämpft, und hinten standen wir ganz stabil. Es war ein glücklicher Erfolg, aber nicht unverdient."
    Benno Möhlmann (Bielefelds Trainer): "Wir haben es dem VfB leicht gemacht. Wir haben nicht den Mut und die Entschlossenheit gezeigt, die uns zuletzt so stark gemacht hatben, und waren spieltechnisch unterlegen."


    Silvio Meißner: "Bielefeld ist meine alte Heimat, deshalb ist das Tor für mich noch schöner. Trotz des Ausscheidens im Uefa-Cup haben wir gegen Glasgow Moral bewiesen. Die haben wir hierher mitgenommen."


    Thomas Ernst: "Ich bin froh, dass ich Bordon und Meira vor mir habe. Da geht man mit einer ganz anderen Ruhe ins Spiel."


    Andreas Hinkel: "Am Schluss sind uns Kopf und Beine schwer geworden, aber wir haben gekämpft und alles gegeben. Zurzeit stimmt alles - optimal. Es macht sehr viel Spaß."


    Marcelo Bordon: "Für mich war Glasgow eine Riesenenttäuschung. Da war ich wie gegen Schalke top motiviert, das hätten meine Spiele sein können. Aber ich hatte den Kopf nicht frei, meine Mutter ist schwer krank. Der Sieg heute ist für mich eine Rückkehr."


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  • Der VfB 2003 - im Willen liegt die Kraft 

    Die Elf von Felix Magath siegt bei Arminia Bielefeld mit 1:0 und demonstriert erneut, warum sie die beste Rückrundenmannschaft ist


    BIELEFELD. Der VfB Stuttgart marschiert nach dem 1:0-Sieg in Bielefeld weiter in Richtung Champions League. Die Elf von Felix Magath kennt offenbar keinen Verschleiß. "Wir haben gezeigt, dass wir oben mitspielen können", sagt der Kapitän Soldo.


    Von Peter Stolterfoht


    Es ist ja nicht so, dass man kein Verständnis dafür hätte, wenn die Beine der VfB-Profis irgendwann einmal ein bisschen langsamer liefen. Ein Mammutprogramm aus Liga, UI-Cup im Sommer und Uefa-Pokal liegt hinter der jungen Elf. Noch am Donnerstag kämpften die Schwaben wie die Löwen gegen Celtic Glasgow, um doch im Achtelfinale auszuscheiden. Das ermüdet, zumal wenn sich der Erfolg einmal nicht einstellt. Und so war es nicht leicht, am Sonntag nach diesem Festtag nach Bielefeld zu fahren, um sich einer ausgeruhten Mannschaft zu erwehren, die im Abstiegskampf steckt.


    Doch der VfB lässt keine Entschuldigungen gelten. Die Elf beugt lieber den Kopf und geht an die Arbeit. Heraus kam der fünfte Sieg in den vergangenen sechs Liga-Spielen, diesmal ein ziemlich humorlos und souverän herausgespieltes 1:0. Fünf Punkte beträgt mittlerweile der Vorsprung auf den Vierten, den FC Schalke, und diesmal fällt das Resümee des Kapitäns Zvonimir Soldo schon selbstbewusster aus: "Wir haben gezeigt, dass wir oben mitspielen können. Dazu braucht man einen großen Willen. Den haben wir." Keine Frage. Statt unter der psychischen und physischen Belastung einzuknicken, marschiert die Gemeinschaft mit riesigen Schritten auf die Champions League zu und grüßt als beste Rückrundemannschaft.


    "Es macht einfach Spaß. In der Mannschaft stimmt alles", nennt der abermals bärenstarke Andreas Hinkel einen der Gründe für den ungebremsten Höhenflug. "Wir haben noch Moral aus dem Glasgow-Spiel gezogen." Tatsächlich trat der Verein auch in Bielefeld mit beeindruckendem Einsatzwillen und taktischer Disziplin auf - in der Manier einer Spitzenmannschaft.


    Längst umgibt das Team nicht mehr die Aura junger Emporkömmlinge, sondern die Ausstrahlung gestandener Profis, die um die eigene Qualität wissen. "Ich erschrecke nicht mehr, wenn ich auf die Tabelle blicke, da habe ich mich schon daran gewöhnt", sagt der Torschütze Silvio Meißner stellvertretend. Die Erfolge in den letzten Wochen haben die Psyche dermaßen stabilisiert, dass Rückschläge wie das Aus im Uefa-Cup locker weggesteckt werden. Dass die komplette Innenverteidigung mit den Säulen Meira und Bordon, gegen Glasgow wegen Sperren noch schmerzlich vermisst, wieder zur Verfügung stand, gab dem Spiel des VfB zusätzliche Sicherheit. Auch Meißner lief wieder auf.


    Zwar mussten dafür der Torhüter Hildebrand (Innenbandverletzung) und Balakov (Adduktorenverletzung) zusehen, doch das störte kaum. Die Jungen kommen längst zumindest vorübergehend auch ohne einen der alten Hasen aus. Die Elf stand sicher in der Defensive und wartete, bis der Abstiegskandidat den entscheidenden Fehler beging. Weil Bielefeld seinerseits hinten ordentlich agierte, bedurfte es eines perfekt herausgespielten Treffers, um in Führung zu gehen. Also machte sich Hleb im Mittelfeld auf den Weg, passte steil zu Geburtstagskind Kuranyi, der mit einem diagonalen Flachpass durch den gesamten Strafraum auf Meißner die sechs Mann starke Defensivreihe aufscheuchte. Meißner (15.) vollendete an alter Wirkungsstätte im Stile eines Goalgetters, obgleich das Toreschießen nicht zur vordringlichsten Aufgabe der Mittelfeldkraft gehört.


    Fortan galt es, das Geschehen zunächst einmal zu kontrollieren. Nur einmal, in der 55. Minute, schickte Brinkmann Wichniarek, doch der Pole fand im sicheren Thomas Ernst seinen Meister. Auf der anderen Seite spielte der VfB gefällig bei den Kontern nach vorn, allerdings fehlte oftmals der letzte Pass in die Spitze. Nur einmal brachte der engagierte Hinkel, der 90 Minuten die rechte Außenbahn kontrollierte, das Werk zu Ende. In der 84. Minute überlief er die gesamte Deckung und passte auf den eingewechselten Ganea. Der drehte sich an der Strafraumgrenze mit dem Rücken zum Tor, doch sein gekonnter Heber tanzte nur auf der Latte, nicht aber im Netz. Als die VfB-Beine schwerer wurden, warf Bielefeld alles nach vorn, doch die wilden Angriffe verpufften.


    Kurz darauf war der erste Titel so gut wie perfekt: Bei sechs Siegen in sieben Spielen am Tag des Herrn dürfte das Prädikat Sonntagsmeister dem VfB gehören.


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    Magath lobt Torschützen Meißner
    Mit "freiem Kopf" zum großen Glück 


    BIELEFELD (sto). Das größte Lob kam diesmal vom Widersacher, und es durfte nach einem eher erkämpften als erspielten 1:0-Sieg bei Arminia Bielefeld in dieser Deutlichkeit nicht unbedingt erwartet werden. "Der Gegner war heute einfach zu stark für uns", bilanzierte Bielefelds Trainer Benno Möhlmann, nachdem seine Männer kein Mittel gefunden hatten, die Abwehr des VfB Stuttgart zu knacken. "Der VfB demonstriert, warum er da oben steht", lobte Möhlmann weiter. Das überraschte, neigen doch die Trainer in aller Regel unmittelbar nach Spielschluss eher dazu, die Leistung der eigenen Mannschaft besser zu sehen, als die des Kontrahenten.


    Diesmal war es umgekehrt. "Glücklich aber verdient" sei der Sieg, bekannte der VfB-Trainer Felix Magath bescheiden. "Ich war mir nicht sicher, ob die Enttäuschung des Glasgow-Spiels tief sitzt." Sie tat es nicht. Schließlich halten sich die Spieler an die noch immer erfolgreichste Maxime, die es für Mannschaften im Aufschwung gibt. Nicht zu viel träumen, sondern "von Spiel zu Spiel denken. Das ist eine unserer Stärken" (Verteidiger Bordon). Aber wo führt diese Strategie noch hin - am Ende bei vier Punkten Vorsprung auf den Vierten Schalke 04 in die Champions League? Gemach, gemach, wendet Felix Magath ein. "Wir haben drei Punkte geholt, jetzt können wir nicht mehr absteigen." Das ist nun nicht ganz ernst gemeint, aber zumindest nicht falsch.


    Soll bloß keiner zu übermütig werden, lautet die Botschaft. Sozusagen präventiv tadelte der Trainer daher Kevin Kuranyi, obgleich der den einzigen Treffer schulmäßig vorbereitet hatte. "Zu verspielt" sei "der Kevin" gewesen. Wehret den Anfängen, wird sich Magath gedacht haben. Lieber dem Shootingstar ein paar Bleischuhe verpassen, bevor der Erfolg dem jungen Mann zu Kopf steigt und ihn abheben lässt. Nicht mit Magath.


    Silvio Meißner tendiert nicht zum Übermut. In aller Regel verrichtet er im Hintergrund seine Arbeit, zumeist äußerst effektiv. Das wird wohl auch im nächsten Jahr beim VfB der Fall sein. Wie Magath sagte, hat sich der Mittelfeldspieler entschieden, seinen auslaufenden Vertrag zu verlängern. Prompt schoss Meißner ein schönes Tor in der 15. Minute. "Er hat endlich wieder den Kopf frei", sagte sich sein Trainer.


    Doch Meißner ist nicht die einzige offene Personalie. Neben dem bereits verlängerten Kontrakt von Soldo laufen auch noch die Verträge von Viorel Ganea, von Ersatztorwart Thomas Ernst sowie von Sean Dundee und Bradley Carnell aus. Neben Meißner werden auch Ernst gute Chancen auf eine Verlängerung eingeräumt. Offen ist die Sache bei Ganea; eher schlecht sieht es für die beiden Südafrikaner aus. Noch in diesem Monat soll entschieden werden, wer bleiben darf. Ein durchaus kostbares Privileg - bei dem Erfolg und der Konjunktur.


    http://www.stuttgarter-zeitung.de

  • Störung im Verkehrsleitsystem


    Bei Arminia Bielefeld wächst die Verunsicherung: Nach dem 0:1 gegen Stuttgart gab es erstmals Pfiffe


    Bielefeld – Es gibt Tage, da bleibt Fußballfans nichts erspart. Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff auf der Alm hatte der Stadionsprecher etwas Wichtiges mitzuteilen: Die Ampelanlage auf dem Bielefelder Adenauerplatz sei komplett ausgefallen, die Polizei würde aus diesem Grund darum bitten, auf dem Heimweg den Bereich zu umfahren. Für Ortsunkundige sei gesagt: Wer Bielefeld unter Umgehung dieses Verkehrsknotenpunktes in Richtung Süden oder Osten verlassen will, hat allenfalls noch die Chance, sich auf hügeligen Kleinstraßen durch den Teutoburger Wald zu schlagen, oder er setzt sich gleich in die nächste Kneipe und wartet, bis sich die Lage beruhigt hat. So werden also am Sonntag viele Bielefelder Anhänger im Stau oder an der Theke genug Zeit gehabt haben, sich Gedanken über ihre Arminia zu machen.


    Und es ist anzunehmen, dass die meisten dabei ziemlich schlecht gelaunt geworden sind. Denn das 0:1 (0:1) gegen den VfB Stuttgart bedeutete nicht einfach nur die neunte Saisonniederlage, das Spiel zeigte vielmehr, dass der Aufsteiger ausgerechnet jetzt, wo es in die entscheidenden Wochen geht, in eine ernsthafte Formkrise geraten ist. Seit sieben Spielen hat Bielefeld nicht mehr gewonnen, und auch wenn darunter fünf Unentschieden waren, ist das Ausbleiben eines uneingeschränkten Erfolgserlebnisses den Spielern offensichtlich an die Nerven gegangen. „Ich meine bei der Mannschaft eine Verunsicherung festgestellt zu haben“, hat Arminias Geschäftsführer Roland Kentsch beobachtet.


    Kein Spielwitz, keine Kreativität


    Auffällig war die mentale Schwäche von der ersten Minute an. Wer in Bielefeld darauf spekuliert hatte, der VfB Stuttgart sei nach dem Ausscheiden aus dem Uefa-Cup gegen Glasgow müde, deprimiert und ausgelaugt, der wurde rasch eines Besseren belehrt. Fast schien es, als hätten die Schwaben durch magische Kräfte die bei ihnen vermuteten Probleme auf die Gastgeber übertragen. Es war die Arminia, die von Anfang an träge, ängstlich und nervös agierte, wogegen sich die Stuttgarter stets ballsicher und abgeklärt präsentierten. Während bei den einen Fußball selbstverständlich und leichtfüßig wirkte, sah es bei den anderen in jeder Bewegung nach mühsamer Arbeit aus. Die logische Folge war das 0:1 durch den Ex-Bielefelder Silvio Meißner (15.), nach einem feinen Zuspiel von Kevin Kuranyi. Danach hätte man die Partie gleich beenden können, denn erstens neigen die Ostwestfalen derzeit nicht zum erfolgreichen Torschuss (drei Treffer in der Rückrunde), und wenn sie zweitens erst einmal in Rückstand geraten, sind sie sowieso so gut wie verloren.


    „Uns mangelt es an Spielwitz und Kreativität“, legte Kapitän Bastian Reinhardt den Finger in die Wunde. Mit der Führung im Rücken hatte der VfB – wer wollte es ihm 72 Stunden nach dem Kraftakt im Europacup verdenken – nicht mehr als unbedingt nötig getan, um den Ball vom eigenen Tor fern zu halten. Ganze zwei Mal brachten die Hausherren das gegnerische Tor in Gefahr: In der Schlussphase drosch Reinhardt selbst das Leder aus kurzer Entfernung über das Tor, in der ersten Hälfte war den Bielefeldern nach einem Handspiel von Marcelo Bordon der beinahe schon obligatorische Elfmeter verweigert worden. „Der Schiedsrichter war noch schlechter als unsere Mannschaft“, zürnte Geschäftsführer Kentsch deshalb. Damit würde Hartmut Strampe aber Unrecht getan.


    Die Atmosphäre auf der Alm war nach dem schaurigen Kick angespannt. Erstmals in dieser Spielzeit machte das Publikum seinem Unmut durch laute Pfiffe Luft. Die galten der schlechten Teamleistung im Allgemeinen, aber auch einzelnen Akteuren wie Momo Diabang, dessen Berater derzeit mit angeblichen Angeboten durch Bundesliga-Spitzenvereine sowie der halben französischen Liga kokettiert, um bei den laufenden Vertragsverhandlungen eine deutliche Gehaltsaufbesserung durchzusetzen. Auch den Verlierern selbst war die Partie aufs Gemüt geschlagen. Erst eine Stunde nach Abpfiff stellte sich mit Reinhardt ein Spieler den Journalisten, zwangsverpflichtet in offizieller Mission.


    Wenigstens erwiesen sich die Stuttgarter als mitfühlende Kontrahenten. „Es war das erwartet schwere Spiel“, sagte der Coach Felix Magath, als hätte er während der 90 Minuten in einer Illustrierten geblättert, „Bielefeld hat in der zweiten Halbzeit viel Druck gemacht.“ Ein rhetorisches Gastgeschenk, das Arminias Trainer Benno Möhlmann nicht annehmen wollte. „Wir haben es dem VfB sehr leicht gemacht“, korrigierte er, warb aber gleichwohl um Contenance: „Unser Ziel waren von Anfang an 40 Punkte, das visieren wir nach wie vor mit großer Zuversicht an.“ Doch auch Möhlmann wird wissen, dass Fußball mehr ist als ein mathematisches Zahlenspiel. Seine Elf braucht einen Befreiungsschlag, und zwar rasch. Sonst ist die Zuversicht bald zum Teufel.


    Jens Kirschneck
    http://www.sueddeutsche.de/akt…hp?artikel=artikel392.php

  • aus dem kicker vom 03.03.03 :


    Analyse von Harald Kaiser und Stephan von Nocks


    Personal
    Bielefeld mit einer Veränderung im Vergleich zum 0:0 in Berlin: Heinz spielte für Lense. Stuttgart mit vier neuen: Ernst und Mutzel ersetzten Hildebrand und Balakov (beide verletzt); Meira, Bordon und Meißner (alle beim 3:2 im UEFA-Cup gegen Glasgow gesperrt) kamen für Wenzel, Dangelmayr und Tiffert.


    Taktik
    Bielefeld wechselte von der Viererabwehrkette zur Dreierreihe. Dabrowski schirmte - unterstützt von Rauw und Kauf - davor ab. Heinz übernahm die Spielmacherrolle und sollte mit Brinkmann und Diabang auf den Flügeln Wichniarek(tauschte mit Diabang zuweilen die Position) im Sturm mit Vorlage beliefern. Stuttgart mit dem gewohnten 4-4-2-System, Soldo defensiv vor der Viererabwehrreihe und Hleb in der Balakov-Rolle als Lenker und Denker hinter der Doppelspitze Amanatidis/Kuranyi.


    Spielverlauf
    dem guten Kombinationsspiel des Gegeners, der früh störte und vor allem über Hleb sowie die Außen Hinkel und Gerber schnell umschaltete und nach vorne spielte, hatte Bielefeld wenig entgegenzusetzen. Der VfB zeigte die reifere Spielanlage, ließ den Arminen kaum Platz, die eigene Offensive zu entfalten. Bielefeld produzierte zu viele Fehler, verlor zu viele Zweikämpfe. Heinz konnte sich nicht gegen Soldo durchsetzen, Brinkmann und Diabang ließen ihre Gegenüber zu oft laufen, was zu schnellen Gegenzügen folgte.
    In ihrer Not versuchten es die Gastgeber häufig mit hohen Bällen, die allerdings eine sichere Beute von VfB-Torwart Ernst und der kopfballstarken Bordon und Meira wurden. Auch mit der Hereinnahme von Porcello sowie später mit Cha und Bogdanovic wurde das Spiel der Bielefelder nicht besser. Das optische Plus resultierte lediglich aus der Tatsache, dass der VfB sicht mit der Zeit weiter zurück zog und verstärkt auf Konter setzte. Allerdings wurden diese nicht konsequent genutzt, sonst hätte Stuttgart die Partie vorzeitig für sich entscheiden können.


    Fazit
    Ein verdienter VfB-Sieg, der die reifere Spielanlage bewies. Bielefeld fand nie ein Durchkommen gegen die sicher und kompakt stehenden Gäste.


    Spieler des Spiels
    Zvonimir Soldo
    Der Kopf der Mannschaft, sorgte gewohnt zweikampfstark dafür, dass die Stuttgarter Defensive sicher stand.

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