Ex-Trainer Michael Frontzeck

  • Ist doch alles wurscht - jedenfalls für uns. Ich zumindest wünsche ihm für seine private Zukunft alles Gute. Er ist ein ja netter Kerl.

    Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol,
    Weiber und schnelle Autos ausgegeben.
    Den Rest habe ich einfach verprasst.


    ( George Best )

  • Er ist zwar Geschihte, aber ich poste hier dennoch mal ein aktuelles Spiegelinterview. Immerhin ist Arminia am Rande auch Thema.


    NEU-COACH FRONTZECK
    "Es geht für Gladbach um die Existenz"
    Ein Gladbacher Jung soll die strauchelnde Borussia wieder nach vorn bringen. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE spricht der neue Trainer Michael Frontzeck über hohe Erwartungen, Mauertaktik, Heimatgefühle und populistische Clubbosse.


    SPIEGEL ONLINE: Herr Frontzeck, in Aachen haben Ihnen Vorstandsmitglieder nie verziehen, dass Sie beim Rivalen Gladbach gespielt haben, in Bielefeld entließ man Sie jüngst einen Spieltag vor Schluss. Mehr Pech als Sie kann man mit seinen Vorständen nicht haben, oder?


    Frontzeck: Auf manche Erfahrung mit Funktionären kann man sicher verzichten, da haben Sie Recht. Das relativiert sich aber. Ich glaube, dass ich insgesamt sehr viel Glück in meinem Leben hatte.


    SPIEGEL ONLINE: Ist der Trainerjob bei Ihrem Heimatverein Borussia Mönchengladbach so ein Glücksfall für Sie? Sie haben schon mit 16 Jahren für Borussia gespielt, sind in Gladbach geboren und wohnen noch dort.


    Frontzeck: Ja, das ist so ein Fall. Die Jahre in Stuttgart, Manchester oder Freiburg waren zwar schön, trotzdem stand es nie zur Debatte, dort zu bleiben. Ich bin eben sehr heimatverbunden.


    SPIEGEL ONLINE: Die Erwartungshaltung der Fans ist immens, 25.500 Dauerkarten wurden verkauft - und Sie geben als Ziel den Nichtabstieg an. Sind Konflikte programmiert?


    Frontzeck: Borussia ist in den vergangenen zehn Jahren zweimal abgestiegen. Und die zurückliegende Spielzeit war mit 31 Punkten knapp genug. Wir wollen eine stabile Saison spielen, die nicht so eng verläuft wie vergangenes Jahr. Das wird kein Spaziergang.


    SPIEGEL ONLINE: Ihr Vorgänger Hans Meyer soll Sie als seinen Nachfolger empfohlen haben. Meyer hat in der vergangenen Saison mit ziemlich defensivem Fußball die Klasse gehalten. Welche Art von Fußball kann man von Ihnen erwarten?


    Frontzeck: Ich drehe die Frage mal um: Welche Mannschaft spielt denn offensiv?


    SPIEGEL ONLINE: Hoffenheim, Werder Bremen oder ...


    Frontzeck: Ich meinte, von den Mannschaften im unteren Tabellendrittel. Die Teams, die vorne spielen, haben meist auch in der Offensive eine höhere Qualität. Ich habe mich schon in Bielefeld immer amüsiert, wenn Vertreter von etablierten Mannschaften geschimpft haben, der Gegner habe wieder so defensiv gespielt.


    SPIEGEL ONLINE: Warum?


    Frontzeck: Weil es um die Existenz geht, weil man die Klasse halten will. Es ist doch klar, dass die Etablierten gerne gegen eine offensive Mannschaft spielen. Die können sie dann 6:0 nach Hause schicken. Aber warum soll man ihnen als Gegner da in die Karten spielen? Ich lege aber Wert darauf, dass sich Bielefeld unter mir nie im Sechzehner vergraben, sondern versucht hat, Fußball zu spielen.


    SPIEGEL ONLINE: Trotzdem ist Bielefeld abgestiegen.


    Frontzeck: Weil etwas ganz Entscheidendes nicht geklappt hat: Wir haben unsere Torchancen nicht genutzt.


    SPIEGEL ONLINE: Die Borussia hingegen hat im Winter einige wichtige Spieler geholt. Hätten Sie Meyers Lieblingsschüler, den Tschechen Tomas Galasek gerne behalten?


    Frontzeck: Klar, aber das stand nie zur Debatte, es war klar, dass er seine Karriere beenden würde. Aber Galasek hat der Mannschaft gut getan, wie Logan Bailly, Dante und Paul Stalteri auch. Das waren wichtige Einkäufe, die da im Winter getätigt wurden. Allerdings war es in Bielefeld finanziell einfach nicht möglich, in dem Stil nachzulegen.


    SPIEGEL ONLINE: Den Club verlassen hat Marko Marin, mit dem Hans Meyer einige Streitigkeiten hatte ...


    Frontzeck: ... aber sicher nicht so viele, wie es zu lesen war. Ich denke nicht, dass er bei Marin irgendwas auszusetzen hatte im Spiel nach vorne.


    SPIEGEL ONLINE: Sondern?


    Frontzeck: Es muss doch wohl erlaubt sein, einen 19-Jährigen auf Fehler aufmerksam zu machen, die das gemeinsame Ziel gefährden.


    SPIEGEL ONLINE: Marin ist weg, es kamen der Argentinier Raúl Bobadilla und der Venezolaner José Arango, die in Deutschland bislang nur Insidern bekannt waren.


    Frontzeck: Arango ist erst ein paar Tage im Training dabei, aber man sieht, warum er fünf Jahre lang auf konstant hohem Niveau in Spanien gespielt hat - meines Erachtens in der stärksten Liga Europas. Mit Bobadilla kam ein junger Stoßstürmer, der immerhin 18 Tore in der Schweiz gemacht hat. Mit ihm, Marco Reus, Rob Friend, Roberto Colautti, Karim Matmour und Oliver Neuville haben wir vorne eine gute Qualität.


    SPIEGEL ONLINE: Während anderorten noch hektische Transferaktivitäten laufen, ist Ihr Sportdirektor Max Eberl im Urlaub.


    Frontzeck: Die Sommertransfers sind für ihn abgeschlossen, insgesamt wird hier auf vielen Ebenen sehr gut gearbeitet.


    SPIEGEL ONLINE: Das sagen alle 18 Bundesligisten von sich.


    Frontzeck: Aber nicht alle haben eine solch gute Scouting-Abteilung. Hier sind wirklich alle Jugendmannschaften gut aufgestellt, die zweite Mannschaft spielt in der Regionalliga. Hier werden traditionell immer wieder gute Leute herausgebracht. Es herrscht eine gewisse Konstanz.


    SPIEGEL ONLINE: Außer auf dem Cheftrainerposten - Sie sind der elfte Trainer im elften Jahr.


    Frontzeck: Ich glaube, das Problem ist erkannt.


    SPIEGEL ONLINE: Sie selbst sind in Bielefeld am 33. Spieltag der vergangenen Saison beurlaubt worden. Ihr Gladbacher Vorgänger Hans Meyer kommentierte das jüngst süffisant mit der Feststellung, der Trend gehe zum "Ein-Spiel-Trainer". Können Sie heute über Ihre Beurlaubung lachen?


    Frontzeck: Nein! Aber wahrscheinlich muss man damit leben, dass die Menschen, die solche Entscheidungen treffen, hin und wieder die Nerven verlieren und populistisch handeln.


    SPIEGEL ONLINE: Wobei die Arminia nicht der einzige Club ist, bei dem die Funktionäre keine Fußball-Fachleute sind.


    Frontzeck: Es wäre natürlich traumhaft, wenn Leute, die Sachverstand haben, die wichtigen Entscheidungen treffen. Dort, wo es in der Liga gut läuft, ist das ja auch so.


    SPIEGEL ONLINE: Ihr Präsident in Gladbach kommt allerdings auch nicht aus dem Fußball.


    Frontzeck: Trotzdem ist die Borussia gut aufgestellt, denn heutzutage benötigt man in der Vereinsführung nicht nur Fußballkompetenz. Unser Management besteht aus ehemaligen Fußballspielern - und mit Rainer Bonhof ist jetzt auch ein Fußballer im Präsidium.


    Die Fragen stellte Christoph Ruf



    http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,636042,00.html

  • (...)
    Frontzeck: Weil es um die Existenz geht, weil man die Klasse halten will. Es ist doch klar, dass die Etablierten gerne gegen eine offensive Mannschaft spielen. Die können sie dann 6:0 nach Hause schicken. Aber warum soll man ihnen als Gegner da in die Karten spielen? Ich lege aber Wert darauf, dass sich Bielefeld unter mir nie im Sechzehner vergraben, sondern versucht hat, Fußball zu spielen.
    (...)


    Das ist doch wohl der Gipfel der Frechheit schlechthin ..... :wall:

  • Zum Glück haben ihn ja jetzt die Gladbacher :baeh:
    Sie werden an ihm und seinen Aussagen noch viel Freude haben :lol:

    Alle 11 Minuten verliebt sich ein Single im Internet :love:


    Und alle 5 Minuten verzweifelt ein Arminia Fan im Stadion ;(

  • Zitat

    Original von Greenflora
    (...)
    Frontzeck: Weil es um die Existenz geht, weil man die Klasse halten will. Es ist doch klar, dass die Etablierten gerne gegen eine offensive Mannschaft spielen. Die können sie dann 6:0 nach Hause schicken. Aber warum soll man ihnen als Gegner da in die Karten spielen? Ich lege aber Wert darauf, dass sich Bielefeld unter mir nie im Sechzehner vergraben, sondern versucht hat, Fußball zu spielen.
    (...)


    Demnach haben die Blauen also offensiv gespielt. War da nicht was am 16.05.2009 ? :D

  • Interview aus Sport1.de


    Zitat

    Sport1.de: Haben Sie die kuriose Trennung von Arminia Bielefeld schon verarbeitet?


    Frontzeck: Es gibt nichts, was unmöglich ist in diesem Geschäft. Es nimmt zwar teilweise skurrile Formen an, aber ich hatte kein großes Problem, diese Geschichte zu verarbeiten. Mir hat die Arbeit mit der Mannschaft dort sehr viel Spaß gemacht und wir hatten die gleiche schwierige Situation im Jahr zuvor gemeinsam gemeistert und die Klasse gehalten. Wenn man aber, wie ich, am 33. Spieltag und auf dem Relegationsplatz stehend, entlassen wird, fehlt mir das Verständnis.


    Klingt schon anders als die Aussagen im Spiegel.... sollte aber speziell der letzte Satz sein Ernst sein, kann man nur sagen, dass so wie es gekommen ist, vor allem auch sein verdienst war, und er sich fast glpücklich schätzen müsste, dass man ihn vorm Abstieg noch aus der Schussbahn genommen hat.


    M.M.n. hätte er sich das mal lieber verkneifen sollen, obwohl ich eigentlich gar nicht so schlecht empfinde, isdt das realitätenfremd. Wäre es mit Berger gutgegangen, hätte er sich nicht beschweren dürfen, wenn er dann die ganze "Kloppe" abbekommen hätte.

    "Das ist mein Verein" (FK9)
    Muss alles erstmal wieder gedanklich geordnet werden, was da die letzten Tage passiert ist
    Es ist dringend an der Zeit, das Leute diesen Verein führen, die etwas von ihrer Aufgabe verstehen

    und nicht diejeniegen, die ihre beste Zeit in der Vergangenheit hatten.
    :arminia:

  • Zitat

    Original von Count
    Muss dieser Scheißthread denn immer wieder hoch geholt werden? ;(


    der gemeine armine neigt zum pessimismus, negativismus ... sich immer und immer wieder mit den vokommnissen auseinandersetzen und selbst geisseln ... um die erinnerung wachzuhalten und niemals zu vergessen, geschweige denn zu verzeihen ... grossmut ist nicht des arminen metier ... also wirst du dich noch jahre mit diesem thread rumquaelen muessen ...


    :arminia:

    ARMINIA BIELEFELD - alles andere ist nur Fussball ...

    Einmal editiert, zuletzt von ELVISlebt ()

  • ...und täglich grüsst das Murmeltier...


    (...) Der Ausgleich durch Bobadilla täuscht allerdings nicht darüber hinweg, dass noch eine Menge Sand im Getriebe der Borussia steckt. »Es war das erwartet schwere Spiel«, so Frontzeck. Bolton beteiligte sich nur sehr selten aktiv an der Spielgestaltung, die Borussen ihrerseits hatten nach anfänglichem Elan Probleme, ein Kombinationsspiel aufzuziehen. Einen »zähflüssigen Ablauf« und »Schwierigkeiten im Spiel nach vorne« machte Frontzeck aus, zu allem Überfluss musste sein Team ein »dummes Gegentor aus dem Nichts« hinnehmen. (...)

    Einmal editiert, zuletzt von JayJay ()

  • oh man, der mischael.


    wenigstens lohnt es sich diese saison auf glabdach als absteiger zu setzen, die scheinen ja schon für liga 2 zu planen, wenn ich das so lese :D

  • Zitat

    Original von JayJay


    »Es war das erwartet schwere Spiel«, so Frontzeck.




    :lol: :lol: :lol:


    Oh man der Spinner macht ehrlich genauso weiter wie er aufgehört hat.
    Nicht zu fassen. Ich glaube ja Gladbach bleibt drin allerdings nur weil Frontzeck gegen Ende der Hinrunde entlassen wird.


  • Muss man ihn gleich als Spinner titulieren nur weil man eine andere Auffassung hat? Also ich finde das ziemlich respektlos.

    Für immer Arminia!

  • Ich weiß gar nicht was ihr an dem Typen noch so interessant findet.

    Niemand schafft größeres Unrecht als der, der es in Form des Rechts begeht (Platon).

  • Zitat

    Original von ELVISlebt


    der gemeine armine neigt zum pessimismus, negativismus ... sich immer und immer wieder mit den vokommnissen auseinandersetzen und selbst geisseln ... um die erinnerung wachzuhalten und niemals zu vergessen, geschweige denn zu verzeihen ... grossmut ist nicht des arminen metier ... also wirst du dich noch jahre mit diesem thread rumquaelen muessen ...


    :arminia:




    @BlauerMann:


    Und genau deswegen ist der Typ noch so interessant!!!

  • Derzeit ist es aber weder Selbstgeißelung noch ähnliches. Es ist pure (teils erhoffte) Schadenfreude. Der Tenor ist doch "wir sind ihn los, haha, jetzt hat Gladbach den an der Backe".


    Bezüglich verzeihen wird es sich sicherlich bald irgendwo einpendeln zwischen einmal Klassenerhalt gesichert und einmal genau daran gescheitert. Natürlich ewig verbunden mit der Frage, was wäre mit einem anderen Trainer in der vergangenen Saison möglich gewesen und werden wir Frontzeck bald vielleicht als Heiland feiern, weil er uns den heilsamen Weg durch die 2. Liga beschert hat?


    Wer weiß...

    Bereit für den sportlichen Neustart! Ich bin Fan Arminia geworden, als der Verein zum letzten Mal am Boden war. Sorgen wir dafür, dass sich jetzt wieder viele Leute für Arminia entscheiden und den Verein mit Herzblut bei seiner Wiederauferstehung begleiten. Wie Phoenix aus der Asche neu zu erstehen, fasziniert vermutlich mehr Leute, als immer nur im Mittelmaß der 2. Liga zu spielen.

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