System, Taktik und Spielweise

  • Wer hilft mir mal auf die Sprünge, ich finde nicht mehr richtig durch bei den Systemen: 442 oder 433 oder doch wie unten 4141? Haben wir denn zuvor 4231 gespielt und der zweite Sechser ist weg?


    Aufmerksam hat mich die Bemerkung des Trainers in der PK das im „neuen“ System eine zentrale Position im Mittelfeld weggefallen ist, wie geht das? So:
    [Blockierte Grafik: https://api.meineaufstellung.de/show/64ffc026fd/m]

    Mein Heimatverein seit 1966.

  • Wer hilft mir mal auf die Sprünge, ich finde nicht mehr richtig durch bei den Systemen: 442 oder 433 oder doch wie unten 4141? Haben wir denn zuvor 4231 gespielt und der zweite Sechser ist weg?


    Aufmerksam hat mich die Bemerkung des Trainers in der PK das im „neuen“ System eine zentrale Position im Mittelfeld weggefallen ist, wie geht das? So:
    [Blockierte Grafik: https://api.meineaufstellung.de/show/64ffc026fd/m]


    Ich habe jetzt die Pressekonferenz nicht gesehen, aber wir spielen doch derzeit anstelle des 4-3-3 ein flaches 4-4-2. Im 4-3-3 hat Arminia mit einem "6er" und zwei "8ern" hinter einem zentralen und zwei Flügelstürmern agiert. Du hattest also im Mittelfeld drei Positionen. Im 4-4-2 hast du zwei defensive Mittelfeldspieler zentral, zwei offensive Außen und zwei zentrale Stürmer. Du opferst also eine zentrale Mittelfeldposition für einen zentralen Stürmer. Ich denke, das ist es was Neuhaus meint.


    _
    Im 4-1-4-1 hast du wieder mehr Positionen im Mittelfeld, weil du einen der zentralen Stürmer wieder aufgibst. Aus meiner Sicht funktioniert das System bei uns aber nur, wenn du zentral Spieler hast, die den Mittelstürmer nicht nur einsetzen, sondern selbst auch in die Schnittstellen der gegnerischen Viererkette gehen können und Torgefahr entwickeln. Der Dortmunder Kader kann das zum Beispiel in Normalform sehr gut spielen. Uns fehlt aber zentral genau dieser Spielertyp.

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah!


    Ich bin nur für das verantwortlich was ich schreibe und nicht für das, was andere verstehen.

  • Dann spielen wir also momentan so:
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    Dieses System soll dann wohl die Vorwärtsbewegung unterstützen? Für das 4141 müsste dann ein Spieler wie Maier in Form kommen und/oder Hartel die Möglichkeit entwickeln diese Pässe zu spielen. 433 funktioniert dann wohl momentan nicht weil unsere Außen nicht wirklich effektiv sind? Zumal ein Spielsystem ja auch nicht nur vom eigenen Spielermaterial abhängig ist, sondern auch von jeweiligen Gegner und der dort zu erwartenden Aufstellung.


    Insgesamt ein schwieriges Feld, welches ich auch nicht wirklich durchdringe. Mal sehen wie wir heute auf- und antreten. Gern würde ich hier dann nach dem Spiel von den Taktikexperten weiteren Input verfolgen können.

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  • Also grundsätzlich ist der Ansatz zu verteidigen und anzugreifen gegensätzlich.


    Die verteidigende Mannschaft versucht die Mitte möglichst eng zuzustellen um Passwege zu unterbinden, und die Gegnerische Mannschaft am vorrücken zu hindern.


    Die angreifende Mannschaft versucht sich diesem zu entziehen indem sie partielle Überzahlsituationen schafft, 1 gegen 1 Duelle gewinnt oder eben sich so formiert dass Sie wieder genügend Passoptionen erhält. Typischerweise spielt eine angreifende Mannschaft möglichst breit aufgestellt um die Räume auf den Aussenbahnen zu nutzen und die gegnerische Abwehrformation auseinander auf die Flügel zu ziehen. Dadurch ergeben sich dann auch wieder Angriffsmöglichkeiten in der Mitte, welche die verteidigende Mannschaft gewährt weil sie die Räume, bzw. die Passwege im Zentrum nicht mehr so effektiv zustellen kann.


    Das Spielfeld in dem das ganze Fussballspiel stattfindet liegt zwischen den beiden Defensivlinien. Wenn sich ein Stürmer ins Abseits stellt dann ist er überflüssig. Nur Spieler welche sich zwischen den beiden Abwehrreihen befinden können in das Spiel eingreifen. ( Kurz: Abseitsregel )


    Wenn also eine Mannschaft angreift und sich breit aufstellt dann muss sie mit der Defensivlinie aufrücken um, im Falle eines Ballverlustes, schnell in den Zweikampf zu kommen, und somit einen Tempogegenstoss zu verhindern. Hierbei ist es egal ob der Stürmer mit Tempo auf die Verteidiger aufläuft oder ob er in den Rückraum der Defensivlinie stösst. Beides ist mies zu verteidigen.


    Also ein Team welches modernen Kombinationsfussball anbietet, steht eng und Mittig wenn der Gegner angreift, und breit und hoch wenn es selbst angreift. Es ist völlig logisch dass man zwischen der Angriffs und Verteidigungsformation immer wieder wechseln muss.


    Wenn der Wechsel von Defensiv auf Offensiv nicht gelingt dann siehts sehr ideenlos aus, weil die gegnerische Mannschaft immer genug Zeit hat um alle Passwege zuzustellen.
    Wenn der Wechsel von Offensiv auf Defensiv nicht gelingt hat man eben selbst die Passwege nicht zustellen können. Das Problem ist dann, dass wenn der Gegner technisch gut ist er in Offensive 1 gegen 1 Situationen oder sogar Überzahlsituationen kommt. In diesem Fall klingelt es in der Bundesliga häufig.


    Unsere Taktik ist aber anders ausgelegt. Wir wechseln faktisch nicht wirklich zwischen Angriffsformation und Defensivformation. Das sorgt dafür dass wir in den entscheidenden Umschaltsituationen immer schnell genug sind. Dieses war auch der Schlüssel zu den letzten zu Null Spielen.


    Um das genauer auszuführen: Wir stehen sowohl Offensiv als auch Defensiv eng und komprimieren die Mitte. Dabei geben wir niemals die Defensive Grundordnung auf. Dadurch stehen unsere Defensivspieler und auch 6er immer sehr Tief und wir haben immer genug Spieler hinter dem Ball, und die wichtigen Passwege durch die Mitte permanent zu. Dadurch ergeben sich immer Räume auf den Aussenbahnen welche wir aber in Kauf nehmen. Im Falle eines Ballverlustes Offensiv steht unsere Abwehr bereits formiert und die restlichen Spieler sind alle sofort sehr diszipliniert die Lücke in ihrem Rückraum zu schließen.


    So und nun zu deiner Frage 68er ;)


    Weil wir faktisch kein wirkliches Flügelspiel machen, bzw. dieses nur partiell einstreuen, schieben natürlich die Stürmer und Offensivspieler in in Situation eines Ballgewinns nach vorne um den lang geschlagenen Ball zu verarbeiten. Die Verteidiger stehen per se, wie eigentlich immer bei uns sehr tief. Dadurch strecken sie das Spielfeld ( siehe oben ) in die Tiefe, was dazu führt dass die gegnerischen Mannschaften wenn sich sich offensiv breit aufstellen und rausschieben immer Gefahr laufen Räume zwischen Mittelfeld und Abwehr zu offenbaren. Wenn unsere Stürmer den Ball ordentlich verarbeiten können entsteht so freie Wiese für Vorstöße. Dieses ist insofern ungewöhnlich, weil für gewöhnlich die kombinationsfreudige angreifende Mannschaft ehr durch Breite versucht Raum zu gewinnen. Dieses machen wir aber nicht. Wir versuchen durch Tiefe Raum zu gewinnen. Die Räume in der Tiefe sind natürlich nicht so groß wie auf beiden Flügeln zusammen. Deshalb muss man auch geduldig auf sie warten.
    Natürlich machen die gegnerischen Mannschaften nicht sofort die Mitte auf, und versuchen es erst einmal mit gepflegten Kombinationsfussball. Wenn dass nicht gelingt werden Sie dann immer ein bisschen mutiger. Und dann irgendwann machen Sie den entscheidenden Fehler. Schau dir mal die Pressekonferenz von Bruno nach dem Hertha Spiel an. Der sagt nichts anderes. Langer Schlag, Geduldig, zäh müssig, Robust. ....

    Your passion can be your prison.

    2 Mal editiert, zuletzt von PaleRider ()

  • Na das ist ja mal eine ausführliche Erklärung, besten Dank dafür. Ich schaue es mir mal nach meinem Zoom-Tag im Büro genauer auf dem Tablett an.

    Mein Heimatverein seit 1966.

  • ...
    Defensiv bzw. Offensiv sieht das so aus:
    ...


    Gute Güte, Du kannst doch hier nicht einfach unser Erfolgssystem entschlüsseln und es den gegnerischen Trainern auf dem Silbertablett präsentieren?


    Klasse Beitrag :thumbup:


    Die Gegenüberstellung von Offensiv- und Defensivverbund ist dabei super hilfreich und megastark.

  • @ PaleRider


    Chapeau!! :respekt:
    Sehr gut aufgedröselt. Vielleicht noch eine winzige, zusätzlich Anmerkung:


    Erfolgsverwöhnt, wie wir sind, fehlt uns natürlich noch die - (häufiger) eingestreute - Variante des Überspielens auf den Aussenbahnen bzw. Halbpositionen. Dafür sind die Aussen schlicht nicht besetzt. Vogelsammer links und Clauss rechts haben eine andere Dynamik als Cordova (Yabo mit Abstrichen) und Doan auf diesen Positionen. Schade, aber ist so. Zudem ist die Qualität der Aussenverteidiger in BuLi 1 nunmal in nem höheren Regal.


    Was ich sagen will, deshalb sehen unsere Angriffsbemühungen auch manchmal etwas langsam, behäbig und wenig kraftvoll aus - anders als vergangene Saison.

  • Klasse Beitrag! Heißt das im Umkehrschluss, dass wir eigentlich nur unsere offensive Grundordnung für die erste Liga geändert haben? Defensiv sind wir doch auch letztes jahr schon im 4-4-2 aufgetreten (Ein 8er schiebt zum Pressing neben Klos, die beiden außen lassen sich ins Mittelfeld fallen) oder? Das würde auf jeden fall auch ein Stück weit erklären, weshalb wir defensiv weniger Anpassungsprobleme haben als offensiv. Die Umstellung ist einfach kleiner.
    Ich würde mich freuen, wenn in diesem Thread noch mehr so spannende Beiträge auftauchen falls jemandem etwas auffällt. Mir selbst fehlt da zum einen die Expertise und zum anderen auch der analytische Blick mich auf sowas zu konzentrieren, wenn es um Punkte für unsere Arminia geht.

  • Wirklich eine sehr gute Analyse. Was darin fast etwas untergeht: Wir nehmen die freien Räume auf den Außenbahnen bewusst in Kauf. Und das nicht nur offensiv, sondern auch defensiv. Daher sieht es auch oft so aus als würden unsere Außenverteidiger falsch stehen, besonders bei Diagonalbällen auf die Außenstürmer.

    Deutscher Sportclub Allez! Du wirst nie untergehen. Scheißegal was passiert, wir sind immer bei dir!

  • Gute Güte, Du kannst doch hier nicht einfach unser Erfolgssystem entschlüsseln und es den gegnerischen Trainern auf dem Silbertablett präsentieren?


    Klasse Beitrag :thumbup:


    Die Gegenüberstellung von Offensiv- und Defensivverbund ist dabei super hilfreich und megastark.


    Das wissen die schon :D Schau dir mal die PK nach dem Hertha Spiel an. Der Bruno hat das ebenso gesehen ;)


    Klasse Beitrag! Heißt das im Umkehrschluss, dass wir eigentlich nur unsere offensive Grundordnung für die erste Liga geändert haben? Defensiv sind wir doch auch letztes jahr schon im 4-4-2 aufgetreten (Ein 8er schiebt zum Pressing neben Klos, die beiden außen lassen sich ins Mittelfeld fallen) oder? Das würde auf jeden fall auch ein Stück weit erklären, weshalb wir defensiv weniger Anpassungsprobleme haben als offensiv. Die Umstellung ist einfach kleiner.
    Ich würde mich freuen, wenn in diesem Thread noch mehr so spannende Beiträge auftauchen falls jemandem etwas auffällt. Mir selbst fehlt da zum einen die Expertise und zum anderen auch der analytische Blick mich auf sowas zu konzentrieren, wenn es um Punkte für unsere Arminia geht.


    Ja aber wir haben uns hier erst gegen Ende der Hinrunde angepasst.


    Wirklich eine sehr gute Analyse. Was darin fast etwas untergeht: Wir nehmen die freien Räume auf den Außenbahnen bewusst in Kauf. Und das nicht nur offensiv, sondern auch defensiv. Daher sieht es auch oft so aus als würden unsere Außenverteidiger falsch stehen, besonders bei Diagonalbällen auf die Außenstürmer.


    Ja das sieht manchmal so aus als wenn man die Seite schlicht nicht besetzt hätte. So eng wie wir steht aber kaum eine andere Mannschaft.

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  • Klasse Analyse hier vielen Dank dafür

    „Jeder Punkt kann zum Wendepunkt werden - und sich in deine dunkelste oder größte Stunde verwandeln.“ [André Agassi]

  • So und nun zu deiner Frage 68er ;)


    Weil wir faktisch kein wirkliches Flügelspiel machen, bzw. dieses nur partiell einstreuen, schieben natürlich die Stürmer und Offensivspieler in in Situation eines Ballgewinns nach vorne um den lang geschlagenen Ball zu verarbeiten. Die Verteidiger stehen per se, wie eigentlich immer bei uns sehr tief. Dadurch strecken sie das Spielfeld ( siehe oben ) in die Tiefe, was dazu führt dass die gegnerischen Mannschaften wenn sich sich offensiv breit aufstellen und rausschieben immer Gefahr laufen Räume zwischen Mittelfeld und Abwehr zu offenbaren. Wenn unsere Stürmer den Ball ordentlich verarbeiten können entsteht so freie Wiese für Vorstöße. Dieses ist insofern ungewöhnlich, weil für gewöhnlich die kombinationsfreudige angreifende Mannschaft ehr durch Breite versucht Raum zu gewinnen. Dieses machen wir aber nicht. Wir versuchen durch Tiefe Raum zu gewinnen. Die Räume in der Tiefe sind natürlich nicht so groß wie auf beiden Flügeln zusammen. Deshalb muss man auch geduldig auf sie warten.
    Natürlich machen die gegnerischen Mannschaften nicht sofort die Mitte auf, und versuchen es erst einmal mit gepflegten Kombinationsfussball. Wenn dass nicht gelingt werden Sie dann immer ein bisschen mutiger. Und dann irgendwann machen Sie den entscheidenden Fehler. Schau dir mal die Pressekonferenz von Bruno nach dem Hertha Spiel an. Der sagt nichts anderes. Langer Schlag, Geduldig, zäh müssig, Robust. ....

    Danke für die Erklärung, also frei übersetzt: "Die Abwehr rückt nicht so weit auf" für "Defensivverbund streckt das Spielfeld"!?

    Von mir aus. Meinetwegen.

  • PaleRider: So ungefähr habe ich das auch wahrgenommen, allerdings verstehe ich zumindest theoretisch nicht warum das 4141 bzw. 442 besser passt als das vorherige 433 mit der Platzbreite. Was ich glaube verstanden zu haben ist die Umstellung auf den häufigeren Schlag nach vorne, an Stelle des heraus spielen auf Biegen und Brechen. Hier kommt es dann zu weniger Abspiel-Fehlern mit brenzligen Situationen und vorn hat man jetzt zwei Anspiel-Stationen. Das gab es ja in der letzten Saison auch schon erfolgreich mit Klos und Vogl.

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  • Sensationell gut erklärt :respekt:

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah!


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  • ... Die Räume in der Tiefe sind natürlich nicht so groß wie auf beiden Flügeln zusammen. Deshalb muss man auch geduldig auf sie warten. ...
    Langer Schlag, Geduldig, zäh müssig, Robust. ....



    Im aktuellen Offensivverbund, wie es PaleRider aufgeführt hat, gibt es auch ein größeres Fenster für die zentralen Anspiele von Ortega. Da muss der Ball nicht mehr millimetergenau auf Klos´ Scheitelhöhe kommen. Das unterscheidet den langen Schlag vom langen Hafer.


    [Blockierte Grafik: https://up.picr.de/40322518uy.jpg]


    Bei der Gelegenheit ist mir noch eingefallen, dass es im Spiel gegen Hertha nur zwei Pässe von Ortega in der eigenen Hälfte gegeben hat, die nicht unmittelbar beim Mitspieler angekommen sind.

  • Das gefällt mir aber gut mit der aktuellen Diskussion hier! Möglicherweise verstehe ich dieses merkwürdige Spiel ja doch irgendwann zumindest ansatzweise?


    Dann könnte man die Spiele auch aus einer anderen Perspektive genießen, was natürlich im Stadion dann viel besser funktionieren würde.

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  • PaleRider: So ungefähr habe ich das auch wahrgenommen, allerdings verstehe ich zumindest theoretisch nicht warum das 4141 bzw. 442 besser passt als das vorherige 433 mit der Platzbreite. Was ich glaube verstanden zu haben ist die Umstellung auf den häufigeren Schlag nach vorne, an Stelle des heraus spielen auf Biegen und Brechen. Hier kommt es dann zu weniger Abspiel-Fehlern mit brenzligen Situationen und vorn hat man jetzt zwei Anspiel-Stationen. Das gab es ja in der letzten Saison auch schon erfolgreich mit Klos und Vogl.


    Im 4-3-3 muss man offensiv über die Aussenbahnen kommen. Es ist ein sehr breites System. Es ist gar nicht möglich mit nur einem Mittelstürmer alleine Alarm zu machen. Deswegen ist dieses System ehr den Spitzenmannschaften vorenthalten welche eine massive Defensive aufknacken muss. Denn Aussen finden sich ehr die Räume als in der Mitte. Zudem ermöglicht der zusätzliche zentrale Spieler längere Ballstaffetten und mehr Ballbesitz. Man kann sich den Gegner einfach besser zurechtlegen.


    Das 4-1-4-1 war Steve's Lieblingssystem hier. Es ist ein System welches auf Gegenpressing fusst. Dadurch dass man eine breite Linie an pressenden Offensivspielern bringt kann man gut ins Pressing kommen. Wenn man dabei allerdings nicht erfolgreich ist findet sich im Rückraum Luft. Ich halte dieses System für sinnvoll wenn eine Mannschaft verunsichert ist und man schnelle Erfolge braucht. Auf Dauer hält das vermutlich kein Team durch. Zudem denke ich dass in der Bundesliga die Qualität der Spieler so hoch ist dass man sich effektiv dem Pressing entziehen kann.


    Das 4-4-2 hat auch zwei Facetten. Es gibt das flache 4-4-2 mit zwei defensiven Mittelfeldspielern, und die Raute, also mit einem 6er und einem 10er. Die Raute ist ein System welches sehr gut geeignet ist um das Spiel zu machen. Durch die weiträumige Raumverteilung bietet es viele Passoptionen und ist tendenziell sehr gut für erfolgreichen Ballbesitzfussball.
    Das flache 4-4-2 so wie wir es spielen zeichnet sich durch eine hervorragend komprimierte Mitte aus, wo man primär den Gegner am spielen hindert. Dieses System wird häufig von spielschwächeren Mannschaften verwendet und ist eines der defensivsten Systeme welche mir a) bekannt und b) auch verhältnismaßig üblich ist.

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