System, Taktik und Spielweise

  • Könnte man nen saufspiel raus machen. Jedes mal, wenn Terrier "Papiertiger" schreibt, einen trinken!


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    Und ich glaub an die Meisterschaft
    Dass eines Tages einer der Söhne von uns Arminia zum Meister macht

  • So wenig laufen wir gar nicht, wenn man dem hier trauen will: https://www.kicker.de/2-bundesliga/laufleistung/2022-23/8


    Allerdings ist unser insgesamt laufstärkster Spieler der Innenverteidiger Hüsing auf Platz 30 der Liste. Nun müsste man zur Beurteilung auch die Aufstellungen und Wechsel mit einbeziehen, um eine belastbare Aussage zu bekommen. Auf den vorderen Plätzen der Laufleistungs-Tabelle sind wir wie früher allerdings nicht mehr.


    Das Problem ist dass eben ein Innenverteidiger oder Aussenverteidiger nicht die Lücken im defensivem Mittelfeld zulaufen kann, und wenn er es denn doch tuen sollte, dann entstehen wiederum ganz andere Lücken.


    Ich habe mich übrigens auch der Kicker Statistik bemüht. Ich verwende eigentlich immer die Spalte "KM/90min" weil diese als einzige eine ordentliche Vergleichbarkeit zwischen Spielern darstellt.


    z.B. hier: Sortiere mal die beiden Mannschaften nach "KM/90min" und lasse das Ergebnis ein wenig wirken. ;)
    https://www.kicker.de/2-bundes…ld/laufleistung/2022-23/8
    https://www.kicker.de/2-bundes…li/laufleistung/2022-23/8


    Wir stehen in der Mittelfeldzentrale eigentlich mit einem Spieler weniger auf dem Feld. So hart es auch klingt.


    P.S.: und ein Okugawa z.B. der läuft sich teilweise die Lunge aus dem Leib um die Lücken zu schließen. Daraufhin schreiben wir dann wieder im Spieltagsthread dass er das ganze Spiel lang abgetaucht wäre. Der kompensiert aktuell so einiges für seine Hintermänner, was man auf den ersten Blick nicht wirklich sieht.

    Your passion can be your prison.

    Einmal editiert, zuletzt von PaleRider ()

  • Kleine Historie der laufstärksten Arminen:


    2017: 12,8 km Kerschbaumer
    2018: 12,6 km Prietl
    2019: 12,8 km Hartel
    2020: 12,9 km Hartel
    2021: 12,6 km Schöpf
    2022: 11,7 km Rzatkowski ( bisher )


    Ratsche hatte bisher auch nicht die höchsten Spielanteile. Eigentlich müsste dort Vasiliadis mit 11,3 stehen.

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  • Das ist schon interessant. Allerdings war es gegen Nürnberg so, dass die Laufleistungen beider Mannschaften bis auf ganze 90 Meter identisch waren. Eine relative läuferische Unterlegenheit in den jeweiligen Spielen war (Rote Karten-bereinigt) selten der Fall oder sogar gar nicht. Wie deutet man das denn jetzt? Wird in den Spielen der Arminia insgesamt weniger gelaufen? Und falls ja, was ist die Ursache?

    Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.


    "Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent." (Goethe)

  • Ausnahmsweise, und wirklich nur hier, hat der Terrier da mal recht. Laufleistung kann man interpretieren und ins Verhältnis zum Gegner oder Ballbesitz setzen. Wenn es aber haufenweise Fehlpässe gibt, dann spricht das eine eindeutige (schlechte) Sprache.

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  • Es gibt nunmal Läufe die du machen musst und Läufe die du machen kannst.


    Wenn der Aussenverteidiger die Linie runter geht dann kann er das machen. Wenn der Aussenverteidiger den Aussenstürmer in Richtung eigenen Strafraum eskortiert dann muss er das machen.


    Wenn der zentrale Mittelfeldspieler die defensiven Räume stopft dann muss er das machen. Ebenso muss der zentrale Mittelfeldspieler den Rückraum hinter den Spitzen besetzen. Da sind einfach wesentlich mehr Meter erforderlich.


    Ich fürchte fast dass es ein Fehler war Schnittker gehen zu lassen.

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  • Interessante Aussage. Habe ich auch schon mal dran gedacht, kann das aber nicht logisch begründen.


    Bin ich auch drüber gestolpert. Meine Gedanken dazu: Es wurde ein junger Nachfolger, Niklas Klasen vom VfB verpflichtet. Dazu wird doch wohl die Atletik- u. Belastungssteuerung gemeinsam im Trainerteam besprochen und gesteuert. Allerdings ist jahrzehntelange Erfahrung in vielen Lebensbereichen immer von Vorteil, wobei Klasen in diesem Bereich auch schon in Mainz seit 2018 unterwegs ist und auch bei Leverkusen bestimmt Erfahrungen gesammelt hat.


    Insgesamt glaube ich, daß wir es bei dieser neu zusammengestellten Mannschaft hauptsächlich mit einem Abstimmungs- u. Verunsicherungsproblem (Trainerwechsel!) zu tun haben. Hoffnung macht mir da Oliver Hüsing, der mir inzwischen von Spiel zu Spiel immer sicherer erscheint und auch weiter in seine angedachte Führungsrolle hineinwächst.

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  • Bin ich auch drüber gestolpert. Meine Gedanken dazu: Es wurde ein junger Nachfolger, Niklas Klasen vom VfB verpflichtet. Dazu wird doch wohl die Atletik- u. Belastungssteuerung gemeinsam im Trainerteam besprochen und gesteuert. Allerdings ist jahrzehntelange Erfahrung in vielen Lebensbereichen immer von Vorteil, wobei Klasen in diesem Bereich auch schon in Mainz seit 2018 unterwegs ist und auch bei Leverkusen bestimmt Erfahrungen gesammelt hat.


    Insgesamt glaube ich, daß wir es bei dieser neu zusammengestellten Mannschaft hauptsächlich mit einem Abstimmungs- u. Verunsicherungsproblem (Trainerwechsel!) zu tun haben. Hoffnung macht mir da Oliver Hüsing, der mir inzwischen von Spiel zu Spiel immer sicherer erscheint und auch weiter in seine angedachte Führungsrolle hineinwächst.


    Man könnte auch sagen das Klasen seine erste Profi-Mannschaft betreut, weil er bis dato nur im Jugendbereich aktiv war. Ich will Ihn jetzt auch gar nicht schlecht reden, denn ich habe:


    A: keinen Einblick in seine Arbeit
    B: scheint es sich rein statistisch nicht um ein Fitnessproblem der gesamten Mannschaft, sondern ehr des zentralen Mittelfelds zu handeln.

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  • Wie sollen Laufkilometer zustandekommen, wenn bei eigenem Ballbesitz bei konstant hohem pressing des Gegners fast nur Langholz gespielt wird, was nicht ankommt oder nicht verarbeitet wird, so dass die Aussenverteidiger gleich hinten bleiben können und die 6er gleich in den Verteidigungsmodus schalten.
    Ferner ist das Pressing unserer Stürmer bestenfalls Alibi, an einen Vergleich mit Schipplock ist bei Lasme,Serra und Klos nicht zu denken, da werden bestenfalls passwege zugestellt

    Glöm aldrig bort var Du kommer ifrån

    Glöm aldrig bort all glädje och all sorg, sorg, sorg



    Aus der Hymne des Helsingborg IF

  • Wie sollen Laufkilometer zustandekommen, wenn bei eigenem Ballbesitz bei konstant hohem pressing des Gegners fast nur Langholz gespielt wird, was nicht ankommt oder nicht verarbeitet wird, so dass die Aussenverteidiger gleich hinten bleiben können und die 6er gleich in den Verteidigungsmodus schalten.
    Ferner ist das Pressing unserer Stürmer bestenfalls Alibi, an einen Vergleich mit Schipplock ist bei Lasme,Serra und Klos nicht zu denken, da werden bestenfalls passwege zugestellt


    Wobei es aber auch zur Wahrheit von Schippos Pressingfähigkeiten gehört, daß er diese meist nur als Einwechselspieler kurz vor Schluss präsentiert hat. Das dann allerdings auch sehr eindrucksvoll und nicht so alibihaft wie Serra.

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  • Meiner Meinung nach war das Heimspiel gegen Kiel auch von den taktischen Umstellungen wieder sehr anspruchsvoll, so haben wir begonnen:
    https://www.kicker.de/bielefel…sliga-4781810/aufstellung


    Das könnte man als asymmetrisches 4-3-3 bezeichnen, oder? Aber schon mit dem Wechsel von Lasme für Serra habe ich etwas den Überblick verloren, da Lasme für mich zumindest bei Kontern mehr über außen kam. Mit Prietl für Vasiliadis und Jäkel für Rzatkowski müsste es dann eine Umstellung auf 3er-Kette hinten gegeben haben. Aber auch das konnte ich auf der anderen Spielfeld-Seite nicht wirklich nachvollziehen. Siedler für Klünter war 1:1 und verletzungsbedingt. Und Kanuric für Okugawa zum Schluß konnte ich auch nicht mehr einordnen.


    Kann da noch Jemand etwas Licht in diese, meiner Meinung nach anspruchsvollen, Systemumstellungen bringen?

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  • Interessant! Ich habe das Spiel leider nicht gesehen, bin aber überrascht über das, was ich gelesen habe: Obwohl die Abwehr unsicher war und viel zu viel zugelassen hatte, stachen diesmal die Offensivkräfte - also auch ohne die Sicherheit für die Offensive aus einer stabilen Abwehr zu bekommen. Aber das lag, nach allem, was ich gelesen habe, an einzelnen sehr guten Spielzügen und der individuellen Klasse einzelner Spieler. In der NW haben die Spieler bereits Noten bekommen und die Offensive schneidet durch die Bank gut, die Abwehr überwiegend schlecht ab. Im Mittelfeld wird Vasi als einiger ordentlich bewertet.
    Die Startaufstellung dürfte tatsächlich ein 4-3-3 sein, also eine offensive Ausrichtung. Man könnte so eine offensivere Ausrichtung gleichzeitig Defensiv stabilisieren, wenn auf der 6 ein weiterer Innenverteidiger spielen würde - der das natürlich auch spielen können müsste. Dann könnte man gegen den Ball daraus ggf.. eine 5-Kette stricken.
    Nach allem, was ich gelesen habe, hat Lepinjica seine 6-er Rolle leider nicht gut ausgeführt. Der 6er hat wirklich herausragende Bedeutung. Vielleicht haben wir Glück und demnächst einen Prietl in Toppform…

  • Meiner Meinung nach war das Heimspiel gegen Kiel auch von den taktischen Umstellungen wieder sehr anspruchsvoll, so haben wir begonnen:
    https://www.kicker.de/bielefel…sliga-4781810/aufstellung


    Das könnte man als asymmetrisches 4-3-3 bezeichnen, oder? Aber schon mit dem Wechsel von Lasme für Serra habe ich etwas den Überblick verloren, da Lasme für mich zumindest bei Kontern mehr über außen kam. Mit Prietl für Vasiliadis und Jäkel für Rzatkowski müsste es dann eine Umstellung auf 3er-Kette hinten gegeben haben. Aber auch das konnte ich auf der anderen Spielfeld-Seite nicht wirklich nachvollziehen. Siedler für Klünter war 1:1 und verletzungsbedingt. Und Kanuric für Okugawa zum Schluß konnte ich auch nicht mehr einordnen.


    Kann da noch Jemand etwas Licht in diese, meiner Meinung nach anspruchsvollen, Systemumstellungen bringen?


    Passt schon so in der Wahrnehmung.


    Rzatkowski sollte auf der 8 etwas stabiler wirken als Klimowicz, das wird zumindest der Plan gewesen sein.


    Die 3er bzw 5er Kette bei der Jäkel und Prietl Einwechslung ist so gewesen. Da haben alle kurz kommuniziert und dann war Hüsing zentral, Andrade links, Jäkel rechts IV und die beiden Außen. Prietl dann zentral davor. Von C aus war das klar mein Eindruck.


    Da man die Mitte aber weiterhin nicht dicht hatte, kam dann Kanuric noch dazu und man hatte dann ein 5311 mit Hack hinter Lasme. Trotzdem konnte Kiel weiter schalten und walten.


    Und das ist echt die Herausforderung nun, das dicht zu bekommen und nen besseres Passspiel aufzuziehen.

    Mathias Hain: "Wir standen zwei Mal im Pokal-Halbfinale und waren fünf Jahre in der ersten Liga. Da darf man doch jetzt nicht so schlecht dastehen"

  • Das sah ein bisschen nach einem 4-3-3 aus, war aber wohl eher ein sehr
    variables 4-2-3-1 mit Lepinjica als Abräumer und Vasiliadis zwischen den
    Räumen. Hack hat seine Seite kaum mal gehalten, deshalb war rechts immer ein Loch - offensiv wie defensiv. Dennoch bereitet er mal wieder zwei Tore vor und macht eins selbst.


    _
    Mit Lasme blieb die Grundformation zunächst gleich. Das sah nur anders aus, weil der einfach viel beweglicher und schneller ist als Serra. Serra mit 17% Zweikampfquote, Lasme mit 73% - bei nahezu gleicher Laufleistung und gleicher Anzahl Ballkontakte. Lasme kommt rein und gewinnt gleich das Kopfballduell, dreht sich, geht steil auf rechts, läuft dem Gegner weg, bekommt den Ball, legt super quer und schon stand es 3:0. Das wäre mit Serra so nicht gegangen. Serra hatte beim 1:0, zu dem er die Flanke gibt, viel mehr Wiese vor sich und einen Vorsprung im Laufduell.


    _
    Aus meiner Sicht ist neben der Kompaktheit der gesamten Mannschaft vor allem die mangelnde Fähigkeit der Mittelstürmer, einfach auch mal einen Ball fest zu machen, ein großes Problem im Offensivspiel. Serra ist ein reiner Strafraumspieler. Dafür waren aber dieses Mal alle Tore hervorragend heraus gespielt. Man muss ja den Lattentreffer von Klünter und die Chance von Lasme kurz vor dem Abpfiff noch dazu rechnen. Gestern hat individuelle Klasse eine solide Mannschaftsleistung geschlagen. Wenn Scherning diese Truppe auch noch kompakt bekommt, dann können sich manche Gegner warm anziehen. Aber das wird - wenn überhaupt - erst nach dem Winter der Fall sein.

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah!


    Ich bin nur für das verantwortlich was ich schreibe und nicht für das, was andere verstehen.

  • Besten Dank für die Beiträge, nun sehe ich etwas klarer. Und ich finde nicht nur einzelne Spieler verbessern sich langsam aber stetig unter Scherning, sondern auch unsere taktische Flexibilität hat deutlich zugenommen. Es ist noch viel einzuüben, die Schwachstellen wurden hier ja ausreichend beschrieben, aber es geht doch in kleinen Schritten voran.

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