Rudolf August Oetker, seine Familie und Firma

Also ich denke das wahrscheinlich der Großteil der Industrie (nicht nur der deutschen) damals Hitler mehr oder weniger unterstützt hat. Ich meine wäre es anders überhaupt möglich gewesen noch eine Firma zu betreiben? Bei einigen Firmen ist dies ja auch ganz klar nachzulesen z.b das Chemie-Kartell (Bayer, Hoechst, IG Farben etc.) und vor allem Krupp. Glaube letztens ist auch ein rel. großer Artikel irgendwo erschienen über die verstrickung der Kirche im Dritten Reich...also ich denke dort haben viele mitgemischt, einige Stillschweigend andere ganz offensiv. Ich finde es sehr vorbildlich, das mam das bei Oetker aufarbeiten will.Die Oetkerhalle müsste aber meinetwegen deshalb nicht umbenannt werden.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Gründung der EU ode damals EG. Die wurde nämlich von den gleichen Nasen gegründet die auch damals Hitler mehr oder weniger unterstützt haben.

Zitat

Original von almgänger 72
"Mein Vater war Nationalsozialist" sagt heute sein Sohn August Oetker. Nächsten Montag erscheint ein Buch über die Familie Oetker und deren Verstrickung mit dem nationalsozialistischen Regime des dritten Reichs. Ein schwieriges Kapitel für die Familie Oetker, deren Firma und die Stadt Bielefeld, was neu aufgearbeitet werden muss. Das Thema dürfte nächste Woche deutschlandweit in den Medien rauf und runter diskutiert werden.

Oetker und Arminia repräsentieren Bielefeld bundes-und weltweit in der öffentlichen Wahrnehmung wie kein anderer.
Die Familie Oetker ist vielfacher Spender und Förderer in der Stadt und tritt auch als Unterstützer von Arminias Jugendabteilung auf. Sicherlich kann man das gesamte Lebenswerk von Rudolf Oetker nicht auf seine Zeit und Rolle im dritten Reich reduzieren, aber u.a. die Namensgebung der Rudolf Oetker Halle halte ich
für die Zukunft für problematisch, je nachdem, was sich noch an Verstrickung mit den Nazis ergeben sollte.
Großen Respekt an den Sohn August Oetker, dass er dieses Thema so offensiv angeht. Das zeugt von Rückgrat, was sicherlich nicht alle Firmen haben, die damals genauso mit den Nazis zusammengearbeitet haben, bzw. mußten.
Was meint ihr?

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Ich frage mich eigentlich nur, wann dieser Nazi-Verfolgungswahn endlich mal endet.
Rudolf-August Oetker war ein Symphatisant des Regimes. So wie Millionen anderer Menschen auch.
Er war aber sicherlich kein "Kriegsverbrecher". Oder worauf willst du mit deiner Problematik beim Namen der Oetker-Halle hinaus???
Man kann es auch echt übertreiben...

August Oetker möchte die Geschichte seiner Familie aufarbeiten.
Nicht mehr und nicht weniger.

Edit:
Mein Nick bezieht sich nur auf die Position auf dem Rasen, nicht daß da Mißverständnisse aufkommen.
Ich finds nur langsam albern, daß jedem der mal das Parteiabzeichen getragen hat, direkt der Prozess in der Öffentlichkeit gemacht wird.

Bayer Leverkusen spielt in der Champions Leauge und Repräsentiert damit Deutschland.

Dabei hat Bayer im 2WK Tausende Zwangsarbeiter Rekrutiert und gehörte dem I.G. Farben Verbund an, welcher maßgeblich die B+C mittel zur Verfügung gestellt hat mit denen 6 Millionen Juden ermordet wurden. ( Auch wenn Bayer nur indirekt damit zu tun hatte)

Kümmert heute kaum noch jemanden.

Jeder große Deutsche Konzern der seit mehr als 100 jahren existiert hat doch eine NS Vergangenheit. Die einen mehr, die andern weniger.

Zitat

Original von Rechtsaussen

Ich frage mich eigentlich nur, wann dieser Nazi-Verfolgungswahn endlich mal endet.
Rudolf-August Oetker war ein Symphatisant des Regimes. So wie Millionen anderer Menschen auch.
Er war aber sicherlich kein "Kriegsverbrecher". Oder worauf willst du mit deiner Problematik beim Namen der Oetker-Halle hinaus???
Man kann es auch echt übertreiben...

August Oetker möchte die Geschichte seiner Familie aufarbeiten.
Nicht mehr und nicht weniger.

Edit:
Mein Nick bezieht sich nur auf die Position auf dem Rasen, nicht daß da Mißverständnisse aufkommen.
Ich finds nur langsam albern, daß jedem der mal das Parteiabzeichen getragen hat, direkt der Prozess in der Öffentlichkeit gemacht wird.

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Jeder, der da aktiv mitgemacht hat und Geld verdient hat mit Zwangsarbeitern etc. war ein Verbrecher. Punkt.
Und zum Thema Nazi-Verfolgungswahn: Fühlst Du dich persönlich belästigt, wenn man seine Vergangenheit (also die seines Landes) aufarbeitet? Ich nicht. Ich finde das ist sehr wichtig, darum ist es auch völlig ok, wenn Verbrecher beim Namen genannt werden.

Zitat

Original von Blutgraetscher

Jeder, der da aktiv mitgemacht hat und Geld verdient hat mit Zwangsarbeitern etc. war ein Verbrecher. Punkt.
Und zum Thema Nazi-Verfolgungswahn: Fühlst Du dich persönlich belästigt, wenn man seine Vergangenheit (also die seines Landes) aufarbeitet? Ich nicht. Ich finde das ist sehr wichtig, darum ist es auch völlig ok, wenn Verbrecher beim Namen genannt werden.

Ist dir eigentlich mal in den Sinn gekommen, daß durch dieses diktierte Verbrechen den Unternehmen gar keine anderen Arbeitskräfte zur Verfügung standen?
Aber du hättest wahrscheinlich aus reiner Menschlichkeit dein Unternehmen dicht gemacht...
Hinterher alle in in einen Topf schmeissen, mit dem Finger drauf zeigen und als Verbrecher betiteln
nennst du dann die Vergangenheit des Landes aufarbeiten.

Der "Nazi Verfolgungswahn" ist genauso bescheuert, wie bei den Linken immer wieder die SED Vergangenheit rauszuholen oder es so darzustellen, dass die die Mauer wieder aufbauen wollen, gerade hier in den alten Bundesländern ist das der größte Schwachsinn überhaupt. Beide Zeiten sind Gott sei Dank vorbei.

Wer konnte, hat damals sicherlich profitiert, soweit das möglich war und ohne in der Zeit gelebt zu haben, ist ein Urteil immer schwierig. Unsere Pflicht ist dafür zu sorgen, dass sich das nicht mehr wiederholt.

Und genau deshalb ist es wichtig, die Geschichte aufzuarbeiten. Dabei werden ja beim besten Willen nicht alle in einen Topf geschmissen, schließlich finanziert Oetker einen differenzierte Studie zur Geschichte des Unternehmens im dritten Reich. Für mich ist das eine ziemlich gute Aufarbeitung der Vergangenheit.

Und bezüglich "Rudolf-August Oetker war ein Symphatisant des Regimes.": Laut Spiegel Bericht war er immerhin Mitglied der Waffen-SS. Da sind schon noch einige Abstufungen zwischen bis hin zum bloßen Symphatisanten...
http://www.spiegel.de/wirtscha…ines-vaters-a-928151.html

Der alte Oetker hat zu Lebzeiten weder Reue noch Einsicht gezeigt. Ich kann mir das gut vorstellen, dass dieses Thema auch innerhalb der Familie Oetker totgeschwiegen wurde. Wenn man sich heutzutage das Nachkriegsvokabular so anhört, dann kommt sowas wie "verlorener Krieg", "Siegerjustiz", "Besatzer"..Noch 1954 wurde von den Helden von Bern nach dem Sieg gegen Ungarn die 1.Strophe gesungen. Es waren halt nicht nur ein paar wenige, sondern die meisten Volksgenossen waren "Sympathisanten".

Zitat

Original von Qbi
Und bezüglich "Rudolf-August Oetker war ein Symphatisant des Regimes.": Laut Spiegel Bericht war er immerhin Mitglied der Waffen-SS.

Nicht nur lediglich Mitglied, er war Offizier (Untersturmführer = Leutnant)!

Die Rudolf-Oetker-Halle wurde nach Rudolf Oetker benannt. Dieser fiel im ersten Weltkrieg, wodurch eine Verstrickung vom Namensgeber mit den Nationalsozialisten ausgeschlossen werden kann.
Im Übrigen setzte sich Rudolf Oetker bereits vor dem ersten Weltkrieg für ein Konzerthaus in Bielefeld ein. Ich halte die Bennenung dadurch für sehr angemessen.