Der Bundesliga-Thread

  • @ sushinator


    Es sagt ja niemand, dass es nicht auch mal spannende Entscheidungen um die Meisterschaft gegeben hat. Ich sagen nur, dass das für mich besten Falls (interessante) Randnotizen sind und dass man sich z.B. nicht über die Anstoßzeiten beklagen darf, wenn man denn selbst den Grundstein dafür legt. Dazu geht es in den anderen Ligaabschnitten halt ungleich spannender zu und knappe Entscheidungen sind da im Gegensatz zur Meisterschaft die Regel. Von der emotionalen Bedeutung eines knappen Klassenerhalts oder eines Abstiegs im Vergleich zur X. Bayern-Meisterschaft ganz zu schweigen.



    @ Schmitty1969


    Die Bayern können da sicherlich nichts für, daß sie langweilig sind. Interessant ist halt nur, daß im Kino alle zum Underdog halten. Im Fußball sind die meisten Fan vom Imperium. ;)

    Arminia Bielefeld - Stadion Alm
    Tradition & Identität erhalten!

    Einmal editiert, zuletzt von Gönner ()

  • Ich weiß was du meinst, Gönner. Ich habe, trotz Sky, letzte Saison genau 2 Spieltage der Bundesliga verfolgt. Das waren die letzten Beiden, weil sich da entschieden hat auf wen wir dieses Jahr in Liga 2 treffen werden. Ansonsten reizt mich an der 1. Bundesliga schon lange nichts mehr, weil völlig unattraktiv...


    Das letzte CL-Spiel welches ich gesehen habe war das Finale Bayern-Dortmund. EL ist für mich noch uninteressanter als Bundesliga...


    Und "Die Mannschaft" ( :kotzen: ) hab ich zuletzt im WM-Finale geschaut...

    Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenig Leute damit beschäftigen.


    Henry Ford

  • Ich weiß was du meinst, Gönner. Ich habe, trotz Sky, letzte Saison genau 2 Spieltage der Bundesliga verfolgt. Das waren die letzten Beiden, weil sich da entschieden hat auf wen wir dieses Jahr in Liga 2 treffen werden. Ansonsten reizt mich an der 1. Bundesliga schon lange nichts mehr, weil völlig unattraktiv...


    Das letzte CL-Spiel welches ich gesehen habe war das Finale Bayern-Dortmund. EL ist für mich noch uninteressanter als Bundesliga...


    Und "Die Mannschaft" ( :kotzen: ) hab ich zuletzt im WM-Finale geschaut...


    Woran fehlt es dir denn, oder besteht für dich die Faszination Fußball nur aus Arminia Bielefeld?Ich sehe das genau entgegengesetzt, wobei die EL mich auch nicht so wirklich interessiert. Aber die Bundesliga finde ich immer noch sehr spannend, da es ja nicht nur die Frage der Meisterschaft gibt.

    Für immer Arminia!

  • Die Frage war zwar nicht an mich gerichtet, aber trotzdem fühle ich mich berufen. ;)


    Es besteht mittlerweile ein echtes Überangebot in Sachen Fußball. An 5 von 7 Tagen in der Woche kann man Fußball schauen. Dazu kommt Werbung mit Fußballhintergrund, die Dauerbeschallung im Radio und vieles mehr. Bei dieser Reizüberflutung tut es mitunter richtig gut sich bewusst auf seinen Verein zu beschränken und den Rest lediglich als Ergebnis-/Tabellenübersicht zur Kenntnis zu nehmen. Natürlich weiß auch ich den perfekt einstudierten Rasenschach - in Vergleich zu den unteren Ligen - ab und an zu genießen. Aber der Hype darum macht halt einiges wieder kaputt. Wenn man sich dann das Teilnehmerfeld der ersten Liga anschaut, wo Bayern schon immer eine Sonderrolle innehatte, aber zuletzt quasi außer Konkurrenz spielt, gefolgt von Dortmund und Schalke deren Ergebnisse einem durch die Vereinsbrille quasi egal sein können. Was juckt es mich ob die entsprechenden Konsorten hier in OWL die Nase mal etwas höher im Wind haben als sonst? Dazu eine ganze Latte von Plastikclubs die nur zum Gefallen eines Einzelnen (Hoffenheim) oder als Werbeträge (Lev, Wob, bald auch RB) existieren. Wenn die nicht so mit dem Geld dazwischen hauen und anderen die Plätze wegnehmen würden, dann könnte man denen nicht mal böse sein. Man entwickelt ja sonst auch keinen Hass auf die Fernsehwerbung. Man stellt den Ton aus und geht was essen. ;)


    Und so hat diese ganze Sparte für mich nur in seltenen Fällen, z.B. wenn es Arminia betrifft oder etwas wirklich Außergewöhnliches ansteht überhaupt noch einen gewissen Reiz. Man könnte es kurz zusammenfassen: Das Desinteresse entsteht als Folge eines Überangebotes gepaart mit ideologischer Abneigung.

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  • Die Bundesliga hat seit diesem Jahr wenigstens wieder einen Verein , dem ich besonders die Daumen drücke auch wenn sie uns in die 3 Liga geschickt haben.


    Darmstadt ist eine Bereicherung für die erste Liga.


    10 Punkte nach 7 Spieltagen. Hoffentlich gehts so weiter :)

  • Interessant ist halt nur, daß im Kino alle zum Underdog halten. Im Fußball sind die meisten Fan vom Imperium.


    Hm, prinzipiell hat sich das Imperium diese Rolle des bösen, übermächtigen Vereins aber auch seit 40-45 Jahren hart erarbeitet. Es ist ja bei Bayern nunmal nicht so, dass da auf einmal ein Ölscheich aufgetaucht ist oder ein riesen Konzern von Heute auf Morgen massiv Geld reingepumpt hat.


    Man kann nunmal nicht abstreiten, dass die Bayern permanent seit Jahrzehnten wirtschaftlich und sportlich besser arbeiten als andere Vereine national.


    Im internationalen Vergleich hat Bayern dann sportlich, trotz finanzieller Nachteile gegenüber Vereinen, die entweder unseriös gewirtschaftet haben oder große Geldgeber haben, auch eine herausragende Rolle gespielt.


    Mal ganz davon abgesehen, dass ja auch immer gerne vergessen wird, wie die Bayern gerne anderen Vereinen mal vor dem finanziellen Ruin bewahren oder ehemaligen Spielern, die in eine Misere geraten sind jederzeit unterstützen.


    Mir fällt momentan einfach nur auf, dass die Bayern durch das unfreiwillige Ausscheiden von Hoeness ne ganze Ecke unsympathischer geworden sind. Dieses Gespann Rumenigge/Sammer + Guardiola geht einfach gar nicht.


    Es besteht mittlerweile ein echtes Überangebot in Sachen Fußball.


    Bei dieser Reizüberflutung


    Und "Die Mannschaft" ( ) hab ich zuletzt im WM-Finale geschaut...


    Stimmt. Hat Nachteile aber auch Vorteile.
    Mir fällt einfach auf, dass ich Spiele einfach nicht mehr so intensiv und aufmerksam verfolge. Vieles lass ich nebenher laufen und mache andere Dinge.
    Hat den Vorteil, dass ich wenn ich Bock auf Fussball habe, immer irgendwas halbwegs interessantes läuft. Wenns kein deutscher Fussball ist, schaut man halt nen bißchen Premier-League.


    Diese Überflutung ist doch aber kein alleiniges Problems des Fussballs oder des Sports generell.


    Dieses Phänomen hab ich auch bei Filmen, Musik etc.
    Heute kann ich jederzeit meine Lieblingsserie, einen Lieblingsfilm oder alte/neue Musik spottgünstig und sogar legal konsumieren.


    Früher als Jugendlicher hat man genau geplant, welche CD man sich denn nun kauft und hat sie dann erstmal die nächsten Tage Non-Stop gehört. Mir geht es heutzutage so, dass ich 10 Euro im Monat berappe und dafür jederzeit und überall Zugriff auf zig Millionen Titel habe.
    Hat zur Folge, dass ich auch in Sachen Film und Musik längst nicht mehr so aufmerksam bin, wie noch in meiner Jugend aufgrund der Reizüberflutung.


    Das Beispiel Nationalmannschaft trifft es hier auch sehr gut: Früher hat man sich Abende freigehalten und verabredet und gemeinsam geschaut. Länder/Quali-Spiele hab ich seit Jahren nicht mehr in Gesellschaft geguckt, weils eben Spiele von Tausenden von Spielen sind.


    Ich probier seit ein paar Wochen wieder mich mehr zu zwingen selektiver zu werden und dafür intensiver zu konsumieren und nicht mich total "overkillen" zu lassen;-)

    Und ich glaub an die Meisterschaft
    Dass eines Tages einer der Söhne von uns Arminia zum Meister macht

  • Meine Aussage war auch allgemeiner Natur und nicht im speziellen auf die Bayern bezogen. Im Fußball zeigt sich, wem die Menschen lieber folgen. Den großen und starken. Nicht den kleinen und tapferen.


    Der FC Bayern im speziellen mag auch hier außer Konkurrenz stehen, da diese ihre Position relativ seriös und mit einem gewissen eigenen – ich will es mal - Anspruch erreicht haben. Sogar im dritten Reich haben die noch eine vergleichsweise gute Figur abgegeben. Das nötigt schon respekt ab.

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  • Da ich kein Sky habe, bekomme ich von der Reizüberflutung ehrlich gesagt wenig mit. Und was so an Werbung und Show drumherum passiert interessiert mich auch nicht wirklich, selbst Interviews finde ich beim Fußball relativ überflüssig. Aber das Interesse an den ersten drei Ligen bzw, der CL und der Nationalmannschaft hat bei mir nicht nachgelassen, wobei CL ja höchstens alle zwei Wochen ist und die Nationalmannschaft nun auch nicht überrepräsentiert ist.

    Für immer Arminia!

  • Wenn nichts anderes anliegt, dann kann man sich die Konferenz am Samstag nebenbei ganz gut anschauen. Schalte dann aber in der Regel um 15:30 Uhr den Dekoder ein und um 17:20 wieder aus. Diese zweistündige Vorberichterstattung und anschließende Nachbereitung gebe ich mir nicht mehr. Mittlerweile gibt es aber auch Wochenenden, an denen ich kein einziges Bundesligator mehr sehe; weder live noch in irgendeiner Zusammenfassung. Stört mich aber auch nicht, weil in der Regel 90 Minuten Arminia am Wochenende reichen, um alle Facetten des Fußballs von großer Freude bis tiefer Trauer zu durchleben.


    Dass die Berichterstattung immer weiter ausgebaut wird und man schon vor dem Anpfiff 2 Stunden mit Zahlen, Daten und Animationen versorgt wird, ist schon etwas übertrieben. Wobei ich auch finde, dass manche Sachen wirklich gut gemacht sind und für Leute, die sich auch für Taktik und Hintergründe begeistern, sehr interessant sind.

    Fabian Klos - Captain, Leader, Legend

  • Die Bundesliga hat seit diesem Jahr wenigstens wieder einen Verein , dem ich besonders die Daumen drücke auch wenn sie uns in die 3 Liga geschickt haben.


    Darmstadt ist eine Bereicherung für die erste Liga.


    10 Punkte nach 7 Spieltagen. Hoffentlich gehts so weiter :)


    Darmstadt hat in der Tat durch den Durchmarsch aus der 3. Liga nach oben sogar noch mehr für Furore gesorgt als der "krasseste Außenseiter aller Zeiten" PB. Anerkennung ist da selbstverständlich.


    Bereicherung für die Liga... Ja, schon, irgendwie. Aber Underdogs, die die Großen ärgern (mit Ausnahme der Bayern, versteht sich) und dann eine Zeitlang medial gepuscht werden, wird es immer geben. Ob dieser Underdog nun Augsburg, Freiburg, Paderborn, Ingolstadt, Mainz, Cottbus oder Darmstadt heißt... Sorry, das ist für mich 100% austauschbar - da bin ich einfach nicht romantisch genug für.

    Armine zu sein heißt immer wieder aufzustehen.

  • Diese zweistündige Vorberichterstattung und anschließende Nachbereitung gebe ich mir nicht mehr.


    Ich nur wenn Esther Sedlaczek durch die Vorberichte führt :D


    Spass - Ist ja auch ein Angebot, was man nicht nutzen muss, es einen dann aber auch nicht stört, da man ja andere Dinge machen kann.
    Fakt wird wohl sein, dass Sky eben was "besonderes" bieten muss für den Zuschauer, der mehr erwartet als das reine Spiel.


    Bei mir kommts immer auf Lust und Laune an. Von der Buli-Vorberichterstattung krieg ich eh meistens kaum was mit, weil da dann noch 2. Liga läuft.


    Zusammenfassungen der Spiele schau ich lieber auf Sky oder Sonntags vorm Doppelpass, der für mich einfach zum sonntäglichen Frühstück dazu gehört und bei dem ich dann auch genug "Analyse" bekomme.


    Sportschau guck ich überhaupt nicht mehr, weil ich mir erstens die Selbstdarsteller Lufen, Beckmann und Co nicht antun mag und mir zweitens die Werbepausen so auf den Senkel gehen auf der ARD. Bis es da mal mit der Buli losgeht, bin ich schon eingepennt oder hab genervt umgeschaltet

    Und ich glaub an die Meisterschaft
    Dass eines Tages einer der Söhne von uns Arminia zum Meister macht

  • Kuckt eigentlich noch jemand das aktuelle Sportstudio im ZDF? Früher war das Pflichtprogramm (inkl. Torwandschiessen; das waren noch Zeiten, als die Lichtgestalt des deutschen Fussballs den Ball vom Weißbierglas aus durchs Loch geschossen hat) aber die Sendezeit meist kurz vorm einpennen is auchn graus... :sleeping:

    -Das Schweinebusiness am Ende der Nahrungskette-

    2 Mal editiert, zuletzt von Schmitty1969 ()

  • Sportstudio war das Highlight zu Kindertagen und ich habe immer alles dafür getan so lange aufbleiben zu dürfen und das Torwand-Schießen zu schauen;-)


    Mittlerweile natürlich ähnlich zeitgemäß´wie Wetten Dass.


    Glaub der Absturz der Sendung fing damit an, als man das Sportstudio zwischen Box-Übertragungen gepackt hat oder umgekehrt;-)

    Und ich glaub an die Meisterschaft
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  • Sportstudio war das Highlight zu Kindertagen und ich habe immer alles dafür getan so lange aufbleiben zu dürfen und das Torwand-Schießen zu schauen;-)


    Mittlerweile natürlich ähnlich zeitgemäß´wie Wetten Dass.


    Glaub der Absturz der Sendung fing damit an, als man das Sportstudio zwischen Box-Übertragungen gepackt hat oder umgekehrt;-)


    Nach drei Stunden Musikantenadel oder Bella Block sind auch nur ganz die hartgesottenen noch nich aufm Sofa weggeschnarcht...und der Rest pennt dann beim heute-journal wech :D

    -Das Schweinebusiness am Ende der Nahrungskette-


  • Woran fehlt es dir denn, oder besteht für dich die Faszination Fußball nur aus Arminia Bielefeld?Ich sehe das genau entgegengesetzt, wobei die EL mich auch nicht so wirklich interessiert. Aber die Bundesliga finde ich immer noch sehr spannend, da es ja nicht nur die Frage der Meisterschaft gibt.


    Fehlen tut mir eigentlich nichts. Eher das Gegenteil ist der Fall. Das ist mir mittlerweile viel zu viel Event drum herum. Immer nur höher, schneller, weiter, spektakulärer... Alles schön und gut. Das Problem ist das die meisten Spiele aber die Basis dafür nicht hergeben.


    Stundenlange Berichterstattung vor und nach dem Spiel, inklusive hübsch animierter Statistiken wie viele Blatt Klopapier ein Platzwart in der 3. englischen Liga beim Toilettengang benutzt. Und was das für die deutschen Mannschaften heisst. Immer mehr Püppchen, die mit ihren Möpsen n bißchen vor der Kamera rum wackeln, aber in der Regel von Fussball ungefähr so viel verstehen, wie ich vom Wasserballett. Die stellen dann den Leuten immer dieselben dämlichen, weichgespülten, uninteressanten Fragen. Anschliessend gibt es immer dieselben marketingkonformen, von der Pressabteilung weichgespülten, uninteressanten Antworten.


    Was hab ich Erdmann für sein Interview nach dem Pokalspiel DD gegen die "wahre Liebe AG" abgefeiert. Endlich mal einer, der den Arsch hatte Klartext zu sprechen. Nur um mich dann anschließend darüber zu ärgern, das man in Dresden schnell die braune Badekappe aufsetzt und vor dem lieben Aki W. zu Kreuze kriecht. Nur weil der n bisschen rum heult, die Stars (=die Investitionen) würden nicht genug geschützt... Diese ganzen kantigen, authentischen Charaktere wie Kahn, Effenberg, Kohler, etc., die auch gerne mal frei Schnauze geredet haben, sind mittlerweile aalglattem Marketing gewichen.


    Alles ist irgendwie glatt gebügelt. Die Clubs werden immer austauschbarer, weil sie ihre Identität(= Alleinstellungsmerkmale) immer mehr zugunsten eines aalglatten, Mainstream-Images herschenken...


    Die Kommentatoren sind in der Regel qualitativ auch unter aller Sau. ( Gott beschütze den Erfinder der Ton-Option Stadion). Da nützen dann auch so tolle Experten wie z.B. Loddar wenig... Mittlerweile ist ja jeder Experte, der mal gesehen hat wie der Zeugwart den Spielball aufpumpt...


    Jedes noch so uninteressante Spiel wird mittlerweile zum superwichtigen, allesentscheidenden, (bitte setzen sie hier alle
    weiteren Superlative ein, die sie kennen) Entscheidungsspiel zurecht geredet.


    Da ist doch Fussball mittlerweile nur noch eine Nebensache, als Teil des Gesamtevents. Gleiches gilt auch für die Fans. Und das obwohl die Fans eigentlich diesen Vermarktungs-Irrsinn von heute überhaupt erst ermöglicht haben. Ausser natürlich es besteht die Möglichkeit mit irgendwelchen undifferenzierten "Randale"-Schlagzeilen, Klicks/Quoten/Verkaufszahlen generieren. Dann sind wir auf einmal wieder gut genug.


    Als Dank dafür "darf" man jetzt 7 Tage die Woche, die Zeit nehmen um Fussball zu gucken. Locker 80 % davon kann man sich als neutraler Zuschauer dann meist auch sparen, weil es einfach schlechte, uninteressante Spiele sind. Zusätzlich dazu wird man dann als Fan auch noch mit diesen unverschämten Anstosszeiten unter der Woche gegängelt, die für normal arbeitende Menschen eine absolute Zumutung sind. Und wenn du dann noch Familie hast, wird es noch schwieriger...


    Und die "Die Mannschaft", mit ihren von Marketing-Firmen entworfenen "Choreo's" und Winke-Fähnchen, springt auf diesen Zug auch mit auf. Als Beispiel sei hier nur mal der "23-Minuten-Mercedes-WM-Bus" genannt, der jetzt als DAS Symbol für den WM-Sieg dargestellt wird. Und das nur um Sponsor Mercedes eine zusätzliche Werbe-Fläche im Fussball-Museum bereit zu stellen... Das ist mittlerweile so weit weg, das ich nach dem WM-Sieg nicht mal feiern war. Mir fehlte da einfach dieses WIR-Gefühl...



    Wem das alles gefällt, bitteschön. Aber mir ist das zu blöd.


    Da besuche ich lieber die Spiele unserer Ama's im Heidewaldstadion zu GT. Oder fahre zum Blechpokal nach Vorhelm. Weitab von diesem ganzen Event-Scheiß. Das ist dann echt mal ne willkommene Abwechslung für mich.


    Und nicht das wir uns falsch verstehen: Ich liebe Fussball zu schauen und habe auch selber ca. 15 Jahre aktiv gespielt. Ich bolze auch heute noch gerne. Aber dieses Eventbuisness Bundesliga/CL/EL/Nationalmannschaft erreicht mich auf emotionaler Ebene, abgesehen von unserer Arminia, fast gar nicht mehr. Einfach weil es zu viel, zu weit weg und zu künstlich und damit nicht mehr authentisch ist... Diese Identifikation, dieses WIR-Gefühl von früher, ist für mich mit der Zeit immer mehr einem "Die und Ich"-Gefühl gewichen. Und wir sind da ja noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen...

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    Henry Ford

  • Im Großen und Ganzen könnte ich das auch unterschrieben. Alleine wenn man sich anschaut, wie heute Eigennamen verschachert werden. Jeder zweite Dorfplatz hat dieser Tage einen Sponsorennamen und dieser Verkauf der eigenen Identität macht ja auch vor Arminia nicht halt. Da bringt man seine kleinen in den Gerry Weber-Kindergarten, guckt sein Spiel in der SchücoArena und geht zum Krombacher-Fanfest. Diese ganze Schleichwerbung hat ein Ausmaß angenommen, wie man es sich noch vor 15 Jahren nicht vorstellen konnte. Es leidet dabei im Übrigen nicht nur die Identität. Auch sprachlich entstehen da einige Brüller die Konrad Duden wohl um die verdiente Ruhe bringen würden. Das vorläufige Endstadium kann man z.B. in Österreich bewundern. Da werden die Trikots komplett mit Werbung tapeziert und die Vereinsnamen gleich mit verkauft. Und als ob das nicht alles schlimm genug wäre, wird jeder der Kritiker dieser Entwicklung gerne als Altmodisch abgetan. Als ob dieser Weg der natürliche Lauf der Dinge wäre. Hauptsache die Kasse stimmt. Dabei ist der Sport in Wahrheit nicht besser, sondern in erster Linie teurer und einseitiger geworden. Die ganzen zusätzlichen Einnahmen werden von einer Inflation der Gehälter aufgezehrt, nachdem man dafür so viel aufgegeben hat. Der Erfolg frisst seine Kinder.


    Man darf gespannt sein – die Diskussion hatten wir ja schon – wo die Grenzen dieser Entwicklung sind. Denn nichts hält Ewig und mit Blick auf die TV-Gelder sieht man schnell wie sehr vieles auf Kante genäht ist. Ist auch nur logisch. Sonst müsste man im Streben nach Erfolg ja auch nicht immer mehr seiner Identität verhuren.

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  • Prinzipiell gebe ich euch recht. Insbesondere die Identität der Vereine droht verloren zu gehen. In England ist es schon so, RB Leipzisch spielt den Voreiter in Deutschland.
    Die Entwicklung im Fußball ist natürlich auch ein Spiegelbild der Gesellschaft. Insbesondere in Deutschland müssen Vereine und DFL aufpassen, dass der Fußball " allg. Kulturgut" bleibt und nicht- wie in England- Teile der Bevölkerung ausschließt, weil die Preise zu hoch sind.
    Mit fortschreitender Technik und permanenter Berichterstattung über alle Spiele muss der Kunde halt auswählen, was er sehen und bezahlen will. Diese Entwicklung ist auch nicht mehr aufzuhalten. Man kann als Verein und als Konsument die Sache nur so steuern, dass man sich auf das Wesentliche beschränkt und nicht allen möglichen Mist guckt.
    Wenn ich mal so zurückblicke, bin ich Anfang der Sechziger Jahre groß geworden. Zu einer Zeit, als es in unserer Familie noch keinen Fernseher gab(!). Dann kam die schwarz- weiß Flimmerkiste mit erstem und Zweiten Programm. Live Fußball Berichterstattung( damals auch nur von der zweiten Halbzeit) im WDR II Radio Programm mit Kurt Brumme( Sport und Musik).
    Internet, Digitalisierung, Privatsender . Im Prinzip ja eine technische Revolution, dessen Auswirkungen immer krasser werden. Das betrifft nicht nur den Fußball, sondern alle Lebensbereiche. Vor allen Dingen die Arbeitsplätze oder auch die Kommerzialisierung oder den Umgang der Menschen miteinander.

    Meine Jahre der Leidenschaft
    Bundesligaaufstiege:
    1970,1978,1980,1996,1999,2002,2004,2020
    03.10.1970:Arminia-Bayern1:0;Braun
    10.03.1979:Bayern-Arminia 0:4
    Eilenfeld (2),Graul,Schröder
    06.11.1982: Dortmund-Arminia11:1
    13.02.2005:Arminia-Bayern 3:1;Porcello,Buckley(2)



    :arminia: [color=#0048ff]Wir sind Ostwestfalen-stur·hartnäckig·kämpferisch :arminia:

    Einmal editiert, zuletzt von almgänger 72 ()

  • In der Tat. Es ist eine gesellschaftliche Frage und sogar eine Frage des eigenen Standings innerhalb der Gesellschaft. Wenn da zwei das gleiche machen ist es noch lange nicht dasselbe. Hätte Arminia (zu besseren Zeiten) auf die Einnahmen eines Namenssponsoring verzichtet, dann hätte alle Welt auf die Legende vom Oetker-Stadion gezeigt und uns für genauso doof wie damals gehalten. Bei St. Pauli ist es Kult, dass man sich nicht verkauft.


    Die Welt ist und bleibt ein seltsamer Ort. :D

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