Ich erspare es mir die vielen Artikel einzeln zu verlinken:
Da werden auch meist nur die üblichen Floskeln wiederholt. Wenn man mal auf die Zahlen guckt, dann findet man Sachen wie:
Im aktuellen Bericht bilanziert der DFB: „Noch nie mussten so viele Spiele in einer Saison abgebrochen werden.“ Konkret registrierte der DFB 5.582 Vorfälle, davon 3.544 Gewalthandlungen und 2.389 Diskriminierungen.
(aus dem Artikel in der Frankfurter Rundschau)
Wenn man da ein bisschen darüber nachdenkt wird man wohl zu dem Ergebnis kommen, dass die Sensibilität für diskriminierende und/oder rassistische Aussagen in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Vor 20-30 Jahren wäre wohl kaum ein Spiel wegen einer verbalen Äußerung abgebrochen worden, da hat der Spieler vielleicht Rot bekommen für Beleidigung, sofern es der Schiri mitbekommen hat. Heute gehen Mannschaften in Profispielen teilweise vom Feld, wenn aus dem Publikum rassistische Äußerungen kommen. Wenn man sich hingegen mal Videos zu Fußballspielen aus den 90ern in Ostdeutschland anguckt, laufen da Leute mit Reichsflaggen und NS-Symbolik rum und die Polizei interessiert es nicht die Bohne.
Ich will diese Zustände sicherlich nicht idealisieren und auch nicht nahelegen, dass die heutige Handhabung falsch ist, aber ich verwehre mich gegen diese kulturpessimistischen Keulenschläge, dass angeblich alles überall immer schlimmer wird, vor allem auf einer solchen Datenbasis. Gerade dort wo soziale Brennpunkte auf kulturelle/ethnische/soziale Unterschiede treffen, knallt es häufig und Gewalt ist definitiv ein Problem. Mich würde aber sehr wundern, wenn das früher grundsätzlich anders gewesen wäre. Ich gehe stark davon aus, dass v.a. die Sensibilität gegenüber solcher Vorfälle gestiegen ist.