Corona-Virus

  • Interessant ist aber auch ein Kommentar zu dem Artikel:


    "A. Wöhrle / 27.04.2020


    Tatsächlich wäre es schön, wenn Sie recht hätten und das Corona-Virus ist nicht schlimmer wie eine Grippe. Darauf laufen Ihre Artikel hinaus. Aber Sie machen es sich an manchen Stellen zu einfach. Alles was nicht zur Argumentation passt, wird selektiv weggelassen. Sie sprechen z. B. einmal Hr. Drosten die Kompetenz ab, zu Pandemien etwas sagen zu können, weil fachfremd. Dann erteilen Sie Wirtschaftswissenschaftler, Soziologen und Psychiater das Wort. Sie zitieren Studien (Santa Clara) als repräsentativ und schmücken die Studie mit hochkompetent, aber der Erstautor ist gar nicht der den Sie nennen. Aber weder ist die Studie repräsentativ (Auswahl der Teilnehmer) noch der Test ist aussagekräftig. Es wurde ein nicht laborbasierter ELISA-Test verwendet, dessen Genauigkeit noch nicht bewiesen ist. Wissenschaftliche Argumentation sucht nicht nur nach Belegen, sondern muss auch versuchen die Hypothese zu widerlegen. Diesen Versuchen muss die Hypothese standhalten. Sonst sind die Belege nichts Wert. Sie zitieren das statistische Bundesamt, dass es keine Hinweise auf eine Übersterblichkeit gibt, verlinken einen Artikel und lassen den Hinweis weg, dass verlässliche Erkenntnisse erst mit hinreichendem Abstand verfügbar sind. Sie sehen die geringe Auslastung von zwei schweizer Kliniken als Beweis einer Normalität, dabei gibt es ca. 230 Kliniken in der Schweiz (ohne psychiatrische Kliniken). Hr. Homburg geht davon aus, dass alle Menschen in der BRD bis zum 23.03 gar nichts gemacht hätten, dabei zeigen die Mobilfunkdaten eindeutig andere Ergebnisse. Eine “Studie” hätte das erwähnen und entkräften müssen. War das nicht bekannt, ist die Erkenntnis bis zur Klärung widerlegt. Es ist möglich, dass Sie Recht haben und es ginge auch ohne Lockdown, aber die vorgebrachten Argumente stützten dies nicht in dem vorgegebenem Maß. Es sind allenfalls Hinweise, dass es so sein könnte, eine Richtung zum Nachdenken, aber nicht dafür, dass es so ist."

    Deutscher Meister wird nur der DSC, nur der DSC....

  • Klar sind die Aussagen in dem Artikel auch nicht alle 100% sicher, aber das gilt ja auch für alles was alle anderen z.B. die Virologen von sich geben.
    Langsam ist es zunehmend aufjedenfall so, dass die Schäden durch die Maßnahmen größer sind als die Schäden durch Corona.
    Gerade im Hinblick auf Kinder.
    Ich würde hier lieber wieder Disskussionen über vergebene Chancen oder falsche Einwechselungen führen.
    Arminia wird Sonntag 115 und es wäre glaube ich planmäßig das vorletzte Heimspiel gegen Darmstadt...
    Hätte ein historischer Tag werden können.... soooo schade


  • Die Sterblichkeitsrate ist höher als bei einer Grippe, dennoch haben diese Personen schon ihre Schwierigkeiten eine Grippeinfektion zu überstehen, sodass Vorerkrankte auch häufiger an ihr sterben. Es ist dennoch zu berücksichtigen, dass Personen mit Vorerkrankungen keine Sterblichkeitsrate von 100% haben.


    Ergänzung zum vorherigen Beitrag:


    "Das Durchschnittsalter der Corona-Toten ist laut RKI in Deutschland mit 80 Jahren ziemlich hoch. Das jüngste Todesopfer in Deutschland war 28 Jahre alt und hatte Vorerkrankungen. Viele der Verstorbenen hätten auch ohne die Erkrankung nur noch eine überschaubare Lebenserwartung gehabt.


    Hamburg berechnet Corona-Tote anders - und fordert auch vom RKI Überprüfung der Zählweise


    Die Gesundheitsbehörde der Stadt Hamburg erklärte jüngst, die Corona-Todesfälle anders zu zählen als das RKI. Beim Institut landen alle Verstorbenen, bei denen das Virus SARS-CoV-2 festgestellt wurde, in die Todeszählung. In Hamburg nur diejenigen, die nachweislich auch an Covid-19 gestorben sind. Das untersucht wiederum die Rechtsmedizin: Bei Sterbefällen mit positivem Corona-Test wird bei einer Obduktion die genaue Todesursache festgestellt.


    Der Unterschied zwischen den Zählweisen ist gravierend: Am Donnerstag gab das Robert-Koch-Institut für Hamburg 14 Todesfälle an, die Gesundheitsbehörde Hamburgs dagegen lediglich acht. Viele der Verstorbenen litten bereits an teilweise schweren Vorerkrankungen. Hamburg drängt deshalb darauf, dass bundesweit die Zählweise überprüft wird."
    Quelle: https://www.merkur.de/welt/cor…l-kritik-zr-13640817.html

    If all you have is a hammer, everything looks like a nail.


  • Langsam ist es zunehmend aufjedenfall so, dass die Schäden durch die Maßnahmen größer sind als die Schäden durch Corona.
    Gerade im Hinblick auf Kinder.


    Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Kinder werden in vielen Punkten der Entwicklung stark eingebremst gerade, teilweise auch so, dass es zu langfristigen Schäden oder auch Entwicklungsverzögerung kommen kann. Gerade junge Kinder brauchen gewisse soziale Kontakte unter Gleichaltrigen, unter anderem zum ganz normalen Austoben. Auch wenn Laschet nicht wirklich immer eine gute Figur abgibt, in dem Punkt "Wir dürfen die Lebenswelt der Kinder bei den Maßnahmen nicht außer acht lassen" hat er meine uneingeschränkte Zustimmung.

    Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben ... Den Rest habe ich einfach verprasst. (George Best)

  • Respekt vorm SV Meppen, alle anderen haben recht eigennützig gevotet.


    Die Abstimmung zeigt ganz gut wie zerrissen die Liga ist. Die allermeisten käpfen entweder für den Aufstieg oder gegen den Abstieg. Dann kommt dann eben so ein Ergebnis dabei raus: 10:8 für weiter spielen, das ist ja mal kein ganz klares Votum. Jetzt wollen die das ab dem 16.5. in englischen Wochen bis Ende Juni fertig spielen, da bin ich ja mal gespannt. Die ersten schreien schon nach "Wettbewerbsverzerrung", da sie ihre Geisterspiele offenbar nicht in ihrem eigenen Stadion durchführen können.


  • Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Kinder werden in vielen Punkten der Entwicklung stark eingebremst gerade, teilweise auch so, dass es zu langfristigen Schäden oder auch Entwicklungsverzögerung kommen kann. Gerade junge Kinder brauchen gewisse soziale Kontakte unter Gleichaltrigen, unter anderem zum ganz normalen Austoben. Auch wenn Laschet nicht wirklich immer eine gute Figur abgibt, in dem Punkt "Wir dürfen die Lebenswelt der Kinder bei den Maßnahmen nicht außer acht lassen" hat er meine uneingeschränkte Zustimmung.


    Was die Kinder angeht, ist die Situation mehr als schwierig, das gebe ich zu. Die ander Aussage aber finde ich gefährlich.
    Wir sind in Deutschland gerade auf einem interessanten Trip. Weltweit bewundert man uns für das Management dieser Pandemie. Wir haben eine sehr geringe Fallsterblichkeit, wir haben die Ausbreitung im Griff und wir lockern nun langsam. Aber plötzlich kommen die ganzen Kritiker aus der Ecke. Die Schäden durch die Maßnahmen sind größer als der Schaden ist ja noch sehr plakativ. Es wird ja auch an verschiedenen anderen Stellen gekratzt. Nun wird plötzlich in Frage gestellt, dass die Krankenhäuser Betten frei gehalten haben und OP's verschoben wurden und dies nicht nötig war. Das ist bei vorbeugenden Maßnahmen aber eben auch ab und an der Fall. Die gleiche, irrsinnige Diskussion führen wir jetzt gerade über die Mundschutzpflicht.


    In Deutschland fahren keine LKW des Militär vor die Häuser und schaffen die Toten weg und es sterben auch keine Menschen auf den Gängen der Krankenhäuser, weil sie nicht versorgt werden können. Es gibt ein Kontaktverbot, aber keine ausgangssperre, wie in Italien oder Spanien und es gibt kein Massensterben wie in den USA. Das passiert hier nicht, WEIL man so konsequent Maßnahmen ergriffen hat. Die Leute zeigen dann immer gern auf Schweden, lassen aber außer Acht, dass dort jetzt mit ein paar Wochen Verspätung fast das gleiche umgesetzt wird wie hier.


    Klar, das Kurzarbeitergeld ist zu knapp und die Soforthilfen sind stellenweise ein Tropfen auf den heissen Stein, aber Fakt ist, Deutschland hat finanzielle Unterstützungen auf den Weg gebracht, die kaum ein anderes Land so stemmen kann. Klar, es ist scheisse mit den Kindern zu Hause (ich kann da ein Lied von singen) und ich hätte gern den 90. Geburtstag meiner Oma mit Gästen gefeiert, aber aus meiner Sicht zeigt der Erfolg, dass die Regierung in Deutschland vieles richtig gemacht und oftmals schnell und unbürokratisch auf gravierende Änderungen reagiert hat. Zumal man ja berücksichtigen muss, wie oft und wie schnell sich Erkenntnisse verändert haben.


    Damit will ich nicht alles glorifizieren, aber ich finde es ist es wert darüber nachzudenken, ob man bei der Bewertung der aktuellen Situation nicht lieber die Maßnahmen hinzuziehen sollte, anstatt sie auszublenden. Für mich ist das Jammern auf sehr hohem NIveau. Denn ich persönlich lebe jetzt lieber mit stärkeren Beschränkungen, anstatt mit einem erneuten Shutdown im Herbst oder Winter.

    Es kann passieren, was will: Es gibt immer einen, der es kommen sah!


    Ich bin nur für das verantwortlich was ich schreibe und nicht für das, was andere verstehen.

  • "Das Durchschnittsalter der Corona-Toten ist laut RKI in Deutschland mit 80 Jahren ziemlich hoch. Das jüngste Todesopfer in Deutschland war 28 Jahre alt und hatte Vorerkrankungen. Viele der Verstorbenen hätten auch ohne die Erkrankung nur noch eine überschaubare Lebenserwartung gehabt.


    Das ist jetzt nicht persönlich und nicht gegen dich, sondern nur meine eigene Ansicht.


    Das ist, wie ich finde, eine sehr perfide Sichtweise. Mein Opa ist 93 und noch fit. Wenn der nun Corona bekommt und stirbt, ist das dann weniger schlimm, weil er sowieso schon so alt war? Vielleicht wird er 100! Mein Papa ist 77 und hat außer hohem Blutdruck keine Erkrankungen. Wenn er Corona bekommt und daran verstirbt, weil sein ACE-Hemmer dem Virus eine Tür öffnet, dann gilt er als "vorerkrankt" obwohl der Blutdruck super eingestellt ist. Er kann locker 90 damit werden. Zudem bin ich sicher, er würde die Einschulung seiner kleinen Enkelin gern erleben und vielleicht auch den Schulabschluß der Großen. Das liegt nämlich alles noch innerhalb der "überschaubaren Spanne".


    Ich finde das mit der "überschaubaren" Lebenserwartung sowas von verächtlich, das kann ich kaum in Worte fassen. Diese Art der Berichterstattung suggeriert, dass Corona kein Problem ist, weil die Leute ja "sowieso" gestorben wären, wobei die Frage ist, was genau der Zeitraum für "überschaubar" ist?

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  • Danke Richie für deine Ausführungen. Das mediale Dauerfeuer der "Maßnahmen-Kritiker" nimmt ja wirklich täglich zu und auch die Menschenverachtung schimmert immer deutlicher durch. Wenn man sich nur mal anschaut, was ein Boris Palmer so von sich gibt, dann kann man nur noch den Kopf schütteln.


    Aber wer würde nicht zu seinem Opa gehen und ihm sagen, dass die Wirtschaft brummen muss und es dann jawohl auch nicht zuviel verlangt wäre, wenn er den Löffel im nächsten halben Jahr abgeben muss. :kotzen:
    Man kann wirklich nur hoffen, dass das Virus nicht in einigen Wochen oder Monaten heftig zurückschlägt.

    Für immer Arminia!

  • Wir retten Menschen, die "sowieso bald sterben"...heutiges Zitat eines amtierenden deutschen Oberbürgermeister...

    Zum :kotzen: Das ist die Denkweise, die bei den Nazis zur Euthanasie geführt hat!

    Herzblut ist blau!


    \"Wer die Vergangenheit nicht studiert, wird ihre Irrtümer wiederholen. Wer sie studiert, wird andere Möglichkeiten zu irren finden.\" (Helmut Schmidt)


    \"Wer Kritik übel nimmt, hat etwas zu verbergen.\" (Helmut Schmidt)

  • Zitat

    ENDLICH - beim Basketball hat man es verstanden! :respekt:
    http://www.kicker.de/774626/ar…n_familien_getrennt_sein_


    Sportbild schreibt, dass es keine Dauerquarantäne und auch keine Maskenpflicht für die Buli geben soll. Ein Start am WE 9.Mai ist auch unwahrscheinlich, eher Mitte bis Ende Mai. Eine Einigung der DFL mit dem Bundesarbeitsministerium erscheint wahrscheinlich.

    Meine Jahre der Leidenschaft
    Bundesligaaufstiege:
    1970,1978,1980,1996,1999,2002,2004,2020
    03.10.1970:Arminia-Bayern1:0;Braun
    10.03.1979:Bayern-Arminia 0:4
    Eilenfeld (2),Graul,Schröder
    06.11.1982: Dortmund-Arminia11:1
    13.02.2005:Arminia-Bayern 3:1;Porcello,Buckley(2)



    :arminia: [color=#0048ff]Wir sind Ostwestfalen-stur·hartnäckig·kämpferisch :arminia:


  • Ich stimme Dir fast vollkommen zu. Deutschland hatte natürlich auch Glück, dass sich das Virus nicht so unbemerkt verbreitet hat wie in anderen Ländern. Andererseits ist durch die Maßnahmen vieles verhindert worden, das stimmt. Die Maßnahmen waren alternativlos und mussten umgesetzt werden. Aber wenn sich nach einer gewissen Zeit Erfolge einstellen und die Maßnahmen fruchten, muss man schauen, an welchen Stellen und für wen Maßnahmen gelockert werden müssen, weil Ihr Schaden AKTUELL höher ist als der Nutzen. Und nach allem was man bisher weiß, ist es alles andere als dramatisch wenn sich Kinder untereinander infizieren sofern sie (bzw ihre Eltern) es schaffen, dass sie sich von Risikogruppen fernhalten. In irgendeiner Form sollten da Sport und Bewegungsangebote für Kinder geschaffen werden. Ich habe 2 Kinderpsychologen im engeren Freundeskreis, die aktuelle Situation scheint wirklich deutlich gefährlichere Auswirkungen zu haben als eine Infektion bei ihnen hätte.


    Und zu Schweden (in dem Punkt stimme ich nicht zu): Da wird schon wochenlang die Apokalypse vorhergesagt. Wann kommt sie denn? Die Todeszahlen sind dort aktuell höher als sonst zu dieser Zeit, aber nicht so dramatisch wie es in anderen Ländern der Fall war. Auf die Letalität würde ich gar nichts geben, da es vor allem bei Kindern und Jugendlichen eine extrem hohe Dunkelziffer gibt, denen passiert selbst halt nichts. Wenn viele Menschen in der Bevölkerung den Virus tragen, haben auch viele Tote den Virus. Es ist nicht unmöglich, dass Schweden mit der ganzen Geschichte im Herbst durch ist und wir jeden Morgen noch Herrn Wieler die Zahlen vorlesen hören.

    Ich habe viel von meinem Geld für Alkohol, Weiber und schnelle Autos ausgegeben ... Den Rest habe ich einfach verprasst. (George Best)


  • Ich stimme Dir fast vollkommen zu. Deutschland hatte natürlich auch Glück, dass sich das Virus nicht so unbemerkt verbreitet hat wie in anderen Ländern. Andererseits ist durch die Maßnahmen vieles verhindert worden, das stimmt. Die Maßnahmen waren alternativlos und mussten umgesetzt werden. Aber wenn sich nach einer gewissen Zeit Erfolge einstellen und die Maßnahmen fruchten, muss man schauen, an welchen Stellen und für wen Maßnahmen gelockert werden müssen, weil Ihr Schaden AKTUELL höher ist als der Nutzen. Und nach allem was man bisher weiß, ist es alles andere als dramatisch wenn sich Kinder untereinander infizieren sofern sie (bzw ihre Eltern) es schaffen, dass sie sich von Risikogruppen fernhalten. In irgendeiner Form sollten da Sport und Bewegungsangebote für Kinder geschaffen werden. Ich habe 2 Kinderpsychologen im engeren Freundeskreis, die aktuelle Situation scheint wirklich deutlich gefährlichere Auswirkungen zu haben als eine Infektion bei ihnen hätte.


    Und zu Schweden (in dem Punkt stimme ich nicht zu): Da wird schon wochenlang die Apokalypse vorhergesagt. Wann kommt sie denn? Die Todeszahlen sind dort aktuell höher als sonst zu dieser Zeit, aber nicht so dramatisch wie es in anderen Ländern der Fall war. Auf die Letalität würde ich gar nichts geben, da es vor allem bei Kindern und Jugendlichen eine extrem hohe Dunkelziffer gibt, denen passiert selbst halt nichts. Wenn viele Menschen in der Bevölkerung den Virus tragen, haben auch viele Tote den Virus. Es ist nicht unmöglich, dass Schweden mit der ganzen Geschichte im Herbst durch ist und wir jeden Morgen noch Herrn Wieler die Zahlen vorlesen hören.

    Die Frage wäre ja grundsätzlich, ob die Strategie der Schweden in Deutschland so überhaupt hätte praktiziert werden können. Wobei zumindest aktuell die Unterschiede in den Maßnahmen zwischen diesen beiden Ländern gar nicht so eklatant sind.


    Und bei den Kindern wird sich ja sicherlich bald auch etwas ändern, wobei natürlich unter Lehrern und Erziehern auch reichlich Menschen aus der Risikogruppe sind.

    Für immer Arminia!

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    Und zu Schweden (in dem Punkt stimme ich nicht zu): Da wird schon wochenlang die Apokalypse vorhergesagt. Wann kommt sie denn? Die Todeszahlen sind dort aktuell höher als sonst zu dieser Zeit, aber nicht so dramatisch wie es in anderen Ländern der Fall war. Auf die Letalität würde ich gar nichts geben, da es vor allem bei Kindern und Jugendlichen eine extrem hohe Dunkelziffer gibt, denen passiert selbst halt nichts. Wenn viele Menschen in der Bevölkerung den Virus tragen, haben auch viele Tote den Virus. Es ist nicht unmöglich, dass Schweden mit der ganzen Geschichte im Herbst durch ist und wir jeden Morgen noch Herrn Wieler die Zahlen vorlesen hören.


    Schweden? Schweden hat gemessen an seiner Einwohnerzahl einen Anteil von derzeit 233 Toten auf eine Million Einwohner. In unserem Fall würde es bedeuten, dass wir aktuell bei einer Zahl von ca. 19.500 Todesfällen stehen würden. Ich kann mich noch gut an die Diskussion um die sogenannte "Triage" erinnern. Da gab es eine Empfehlung darüber, wie man bei begrenzt zur Verfügung stehenden medizinischen Kapazitäten eine selektive Auswahl anhand von Erfolgsaussichten durchführen kann. Kurz gesagt: Wer wird beatmet und wer nicht?


    Ein Glück, dass unseren Ärzten diese Entscheidungen bis dato erspart geblieben sind. Anscheinend gibt es genug Reserven in der medizinischen Betreuung. Es ist ein Unding, dass anderenorts jetzt darüber gestritten wird, ob wir bei der Schaffung dieser Reserven vielleicht zu pessimistisch gewesen sind. Nein, das waren wir nicht und darauf sollte man vielleicht einfach mal stolz und dankbar sein.

  • Es ist nicht unmöglich, dass Schweden mit der ganzen Geschichte im Herbst durch ist und wir jeden Morgen noch Herrn Wieler die Zahlen vorlesen hören.


    Man kann mit diesem einen Satz klar machen, was das Problem ist und was leider oftmals nicht verstanden wird. Korrekt, evtl ist Schweden im Herbst durch, vielleicht auch Italien, oder Spanien, und die USA sowieso. Die haben evtl auch einen Impfstoff entwickelt, den sie aber nicht teilen.


    Das Problem ist, wir wissen es aber nicht. Vielleicht sind in den USA bis dahin hunderttausende gestorben, in Schweden gibt es die höchsten Infektionswachstumsraten überhaupt, und in Frankreich und Spanien schwappt gerade die fünfte Infektionswelle des Jahres. Mich nerven die zahllosen Beispiele (zumeist von den Kritikern), wo immer Äpfel mit Birnen und Orangen vergleichen werden. Vielleicht sind die Schweden disziplinierter oder haben höhere Hygiensstandards, vielleicht leben in Italien alle mit ihren Großeltern unter einem Dach und haben diese angesteckt, vielleicht sind Flächenländer wie MeckPomm weniger betroffen, weil ich da eher einen Wolf als einen Menschen treffe, und vielleicht wirkt das spanische Olivenöl besser gegen Viren als das italienische.


    Was ich damit sagen will: wir wissen es nciht und wir fahren immer noch, wenn überhaupt, nur auf Sicht. Wir können die Konsequenzen der Maßnahmen erst 2 Wochen später einschätzen, und das einzige, was wir wissen, ist, dass es weder wirksame Medikamente noch Impfstoffe gibt. Und die Situation ist so dynamisch, da kann man die Aussagen von vor 2 Wochen getrost vergessen, da damals die Grundlagen für die Aussagen noch ganz andere waren. Sauer werde ich vor allem bei dummen Aussagen wie von Laschet, dass man ja noch große Kapazitäten in den Krankenhäusern hätte... als ob man die ausnutzen sollte bzw müsste. Wir haben ja noch Kapazitäten im Gefängnis frei, da könnte man ja noch ein paar Parksünder... lassen wir das.



    Leider machen sich allerdings Politik und Virologen gerade wieder mit einer mangelhaften Kommunikationsstrategie das Leben selbst schwer. ES ist nur schwer vermittelbar, wenn sich die Experten in den Medien öffentlich widersprechen, z.B. beim Thema Mundschutz, und wenn Politiker unterschiedliche Standards bei den Lockerungen gelten lassen. Das sehe ich auch als Hauptherausforderung in den nächsten Wochen, dass wir die Gesellschaft zusammenhalten und disziplinieren. Distro hat geschrieben: man sollte doch auch einmal "stolz" sein- genau daran sieht man, wie schlecht wieder einmal kommuniziert wird, denn er hat vollkommen recht. Würde man diesen Stolz auf das Erreichte endlich mal wecken, wäre schon psychisch viel geholfen!
    Gewisse Lockerungen sehe ich als gar nicht als das Problem an, denn natürlich kann ich im Biergarten mich mit entsprechendem Abstand anstellen und hinsetzen. Und auch in Möbelhäusern habe ich theoretisch genug Platz, wenn ich nur eine begrenzte Zahl hereinlasse. Das Problem nur: es müssen sich alle permanent an die hohen Hygienestandards halten und nicht fahrlässig werden. Und ob das klappt, da habe ich leider große Zweifel.... und da wäre ein bißchen Stolz wirklich sehr hilfreich.

  • Die Frage ist halt auch, wie effektiv diese Maßnahmen überhaupt noch sind. Als sich das Virus noch rasant ausgebreitet hat und die Fallzahlen sich alle 3-4 Tage verdoppelt haben, war es richtig erstmal die Notbremse zu ziehen und soziale Kontakte soweit wie möglich einzuschränken. Was aber die selbst offiziell (und in der Praxis sowieso) inzwischen nur noch halbherzigen Kontaktverbote noch wert sind, ist schwer einzuschätzen. Ich habe inzwischen in mehreren Quellen gelesen, dass der Zusammenhang zwischen den Maßnahmen und der Abnahme der Verbreitungsgeschwindigkeit alles andere als eindeutig ist und die Kurve eher schon abflachte, bevor behördlich durchgegriffen wurde.


    https://www.heise.de/newsticke…eher-maessig-4702096.html



    Von daher ist es mMn fraglich, ob wir ohne die Maßnahmen wirklich überall Zustände wie in Bergamo hätten, oder ob derartige Maßnahmen dort etwas hätten verhindern können. Das wird gerne übersehen, wenn plump argumentiert wird, jeder, dem die Maßnahmen zu lange gehen, würde Menschenleben für die Wirtschaft aufs Spiel setzen. Ich gehe inzwischen eher davon aus, dass der vergleichsweise glimpfliche Verlauf hierzulande mehr mit den Kapazitäten im Gesundheitssystem als mit den Kontaktbeschränkungen zu tun hat.

    "Was da im Internet zwischen 22 Uhr und halb eins von Halbakademikern betrieben wird, ist unsäglich und desaströs. Denen sollte man ein Kicker-Managerspiel schenken, aber aus dem Profifußball sollten sie sich raushalten. Davon haben sie keine Ahnung." (Heribert Bruchhagen)

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