Video-Schiedsrichter und andere technische Hilfsmittel

  • Ich schlage vor, man sieht sich nach dem Spiel alles 39mal in Superslowmotion an, aus 139 verschiedenen Perspektiven versteht sich. Dann wird eine Software bemüht, die drei Tage später das tatsächliche, gerechte Ergebnis ausspuckt...wir brauchen endlich mehr Gerechtigkeit im Fußball! Der VAR ist ein erster Schritt zum ultimativ gerechtem Fußball.

  • Beaker, auch wenn diese Diskussion nichts an der derzeitigen Situation ändern wird, trotzdem noch eine Verständnisfrage: Muß der Schiri auf dem Platz ein im Keller gefundenes Vergehen wirklich ahnden oder nur selbst am Monitor überprüfen und kann dann frei entscheiden? Im zweiten Fall wäre der VAR ja nur ein zusätzliches Hilfsmittel und die Schiedsrichter vor Ort könnten die Auswirkungen ihres Werkzeugs selbst bestimmen.

    Mein Heimatverein seit 1966.

  • Denk doch kurz zurück an Schalke-Dortmund... Da kriegte Brych nach dem Handspiel doch auch was auf's Ohr, hat aber sofort gesagt er hätte die Szene gut sehen können und es nicht als strafwürdiges Handspiel bewertet... Punkt Aus Weiter....


    Aber es ist doch naiv anzunehmen, ein Schiri würde sich nach Ansicht der Bilder dazu entscheiden, sich gegen eine formal korrekte aber sicherlich nicht im Sinne des Sportes geführte Regelauslegung auszusprechen... (zB Bochum-Elfmeter) Da ist der Schiri doch die ärmste Sau, wahrscheinlich würde er gerne einfach so weiterspielen lassen, aber er weiß genau was passiert wenn man ihm eine wissentlich und willentliche formale Fehlentscheidung ankreiden könnte....

    Ich pack das nicht, ich halt das nicht mehr aus, ich will das nicht mehr seh'n.

  • Es gibt sicherlich Situationen, in denen der Feld-Schiedsrichter guten Gewissens bei seiner ursprünglichen Entscheidung bleiben kann.
    Wenn ihm aber wie gestern mitgeteilt wird, dass der Ball sichtbar zuvor im Aus war, wird er das kaum ignorieren können. Selbst wenn er dies vielleicht sogar im Sinne des Spiels gerne würde.
    Da können die auch noch tausendmal runter beten, dass die letzte Entscheidung beim Feld-Schiri liegt, die Macht liegt in diesen Fällen bei den VARs.


    Der größte Witz ist, dass solche Fälle sogar positiv in die VAR-Statistik eingerechnet werden, denn schließlich wurden hier ja "klare Fehlentscheidungen" korrigiert. :rolleyes:


    Man stelle sich mal vor, solch eine Situation wie gestern passiert am letzten Spieltag und ein Verein steigt wegen so einem Unsinn dann ab.
    Da soll mir dann immer noch einer erzählen, dass der Video-Beweis den Fußball doch gerechter macht. :pillepalle:

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    "Es gab einen Kontakt. Ich dachte immer, es müsse ein Foul geben." (Christian Streich)

  • Eins vorweg, auch ich halte den Nutzen des VAR für fragwürdig.


    Allerdings sehe ich auch das sich bei den Entscheidungen nicht wirklich etwas verändert hat, außer das das ganze Prozedere viel länger dauert. Zu dem Abstiegsbeispiel am letzten Spieltag kann ich auch anführen, daß ein unberechtigt gegebener Handelfer ohne VAR die gleiche Katastrophe auslösen würde. Und Aus ist nun mal Aus, egal wer das sieht oder übersieht.


    Ich bleibe bei meiner Einschätzung: Es hat sich nichts verändert, es gibt immer noch richtige und falsche Entscheidungen, im Keller und auf dem Platz. Nur dauert es jetzt bei jedem Tor oder Elfer immer länger bis man jubeln darf. Einen wirklichen Vorteil für das Spiel, die Spieler und die Zuschauer sehe ich, auch unter dem Aspekt des enormen Aufwandes, nicht wirklich.


    Aber damit soll es hier von mir zu diesem leidigen Thema auch gut sein. Eigentlich wollte ich ja auch nur wissen ob der Schiri auf dem Platz die letzte Entscheidung hat. Danke für die Antwort.

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  • Ich bleibe bei meiner Einschätzung: Es hat sich nichts verändert, es gibt immer noch richtige und falsche Entscheidungen, im Keller und auf dem Platz. Nur dauert es jetzt bei jedem Tor oder Elfer immer länger bis man jubeln darf...


    Das ist mir irgendwie zu "einfach"... Ich finde es hat sich gehörig was verändert, und zwar dass den Zuschauern im Stadion und am TV zeitweise ein Fussballspiel vorgegaukelt wird, das eigentlich gar nicht existent ist und vieles was positiv mit Emotionen, Begeisterung und Spannung verknüpft ist, geht verloren...


    Ich stelle mir eine ganze einfache Situation vor : Als Spieler der angreifenden Mannschaft bekomme ich eine Ecke zugesprochen, weiß aber dass ich selbst zuletzt am Ball war, nur der Schiri hat's nicht gesehen... Jetzt werde ich quasi "gezwungen" die Ecke auszuführen, in dem Wissen das es scheissegal ist was ich (oder meine Mitspieler) veranstalte.... Ich könnte mir sogar den Spass erlauben, dass Ding ins eigene Tor zu treten (gut, wird von der Ecke schwierig aber wir wissen ja 3,4,5,8 Stationen dazwischen sind kein Problem)... Zählt eh nicht....


    Ein Irrsinn...

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  • Zu dem Abstiegsbeispiel am letzten Spieltag kann ich auch anführen, daß ein unberechtigt gegebener Handelfer ohne VAR die gleiche Katastrophe auslösen würde.


    Entschuldige bitte, aber das ist nur eines dieser Totschlagargumente, die die Einführung des Video-Beweises doch nur bestärkt haben.
    Gefühlt sind Fehler mit VB schlimmer als ohne. Einfach schon deshalb, weil sie im Gegensatz zu den Fehlentscheidungen des Feld-Schiedsrichters nicht spontan gefällt werden.
    Und böse gedacht, könnte ein VAR ein Spiel auch leichter manipulieren, weil er die Möglichkeit besitzt eine Fehlentscheidung bewusst zu melden oder eben nicht.


    Und Aus ist nun mal Aus, egal wer das sieht oder übersieht.


    Darum geht es hier doch gar nicht.
    Es geht darum, dass die VARs ein Spiel theoretisch mehrere Minuten zurückspulen können.
    Der Einsatz des VB müsste auf einen kurzen Zeitraum vor der Torerzielung begrenzt werden. Auf die unmittelbare Torvorbreitung und das Erzielen des Tores selbst. Alles was davor passiert ist, dürfte keine Rolle mehr spielen.

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    "Es gab einen Kontakt. Ich dachte immer, es müsse ein Foul geben." (Christian Streich)

  • Wir kommen hier auf keinen gemeinsamen Nenner, ich sehe diese Nummer halt etwas emotionsloser und mit weniger Phantasie. Aber jedem seinen Film, abschaffen werden die diese teure Neuerung bestimmt nicht wieder.

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  • Als Zuschauer verlieren solche Spiele mehr und mehr den Anreiz, es sei denn man steht auf Soap Operas.


    Ich empfand das Spiel gestern derart auf Entscheidung / Fehlentscheidung reduziert, daß einem das Fussballerische eigentlich schon egal sein konnte.


    Das hat man auch schön am Skyreporter gemerkt. Es ging ihm in seinen Kommentaren gar nicht mehr um den sportlichen Aspekt, sondern nur noch darum, ob das jetzt wieder ein strittiger Fehler des Schiris bzw VAR war, oder eben nicht.

    🏍

  • Viel mehr würde mich mal interessieren warum der VAR im Vergleich zu der Ausentscheidung heute beim Augsburger Tor wegen der Spieler ohne Abstand zur Mauer nicht eingegriffen hat? In der Sportschau haben sie eben gesagt, daß diese Szene nicht relevant war. Ich verstehe das einfach nicht, da ja bei der Situation die wir heute Morgen als Thema hatten, anscheinend diese Relevanz der Regelverletzung gesehen wurde.


    Unterm Strich macht es aber keinen Sinn darüber zu diskutieren, der VAR scheint wie Regen zu sein. Da machste auch nichts gegen...

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  • Doch, abschaffen.

    "Was da im Internet zwischen 22 Uhr und halb eins von Halbakademikern betrieben wird, ist unsäglich und desaströs. Denen sollte man ein Kicker-Managerspiel schenken, aber aus dem Profifußball sollten sie sich raushalten. Davon haben sie keine Ahnung." (Heribert Bruchhagen)

  • Nein, die Entscheidungen bleiben hirntote Paragraphenreiterei. Ist doch egal wie viel man da investiert hat, das System funktioniert nicht und ruiniert den Sport.

    "Was da im Internet zwischen 22 Uhr und halb eins von Halbakademikern betrieben wird, ist unsäglich und desaströs. Denen sollte man ein Kicker-Managerspiel schenken, aber aus dem Profifußball sollten sie sich raushalten. Davon haben sie keine Ahnung." (Heribert Bruchhagen)

  • Nein, die Entscheidungen bleiben hirntote Paragraphenreiterei. Ist doch egal wie viel man da investiert hat, das System funktioniert nicht und ruiniert den Sport.


    Absolut richtig! Dennoch wird der DFB genau so weitermachen. Jobs für die Mischpoke und ordentlich Wind für die Nachrücker. Wundert das noch irgendwen?

    Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegt das an der Badehose.

  • Egal in welcher Liga, sei es England, Deutschland, Italien, Frankreich oder Spanien, bei Fans, Spielern und Trainern wächst der Unmut über den VAR.
    Es gehört abgeschafft. Das Spiel wird nicht gerechter, da die Entscheidungen zum Teil Auslegungssache bleiben und relevante Szenen nicht immer untersucht werden.

    If all you have is a hammer, everything looks like a nail.

  • Der VAR hat als erste Konsequenz zu einer abstrusen Änderung der Handspielregel geführt...das dürfte allerdings nicht die letzte Regeländerung sein, die eigentlich darauf zurückzuführen ist, dass der VAR nicht funktioniert.
    Ansonsten ist alles zum Videobeweis gesagt. Er gehört endlich abgeschafft. Die Einstellung von Heimat kann ich nicht verstehen. Ich werde diesen Schwachsinn niemals akzeptieren, egal wie wahrscheinlich eine Abschaffung auch sein mag.

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