Presse zum Möhlmann-Abschied und zur Nachfolgersuche

  • Neue Westfälische


    Möhlmann gibt nach

    DSC-Trainer ab sofort in Fürth im Amt / Von Heesen übernimmt vorerst



    Bielefeld (nw). Benno Möhlmann ist nicht mehr Trainer des DSC Arminia Bielefeld. Der Vertrag zwischen dem Trainer und dem Zweitligisten wurde gestern aufgelöst. Während Möhlmann mit sofortiger Wirkung das Kommando bei seinem Ex-Klub Spvg. Greuther Fürth übernimmt, leitet Thomas von Heesen vorerst das Training der DSC-Profis.
    In einer eilig einberufenen Pressekonferenz verkündete DSC-Präsident Hans-Hermann Schwick gestern Nachmittag die „einvernehmliche“ Trennung. Der offiziellen Bekanntgabe waren am Mittag Gespräche zwischen Möhlmann, Schwick, Geschäftsführer Sport Thomas von Heesen und Geschäftsführer Finanzen Roland Kentsch vorausgegangen. Diese Unterredung habe seine Einschätzung der aktuellen Lage bestätigt, sagte Möhlmann: „Ich passe nicht mehr zu 100 Prozent in diese Konstellation.“


    In dem Gespräch unter acht Augen forcierte der Trainer seinen kurzfristigen Abschied aus Bielefeld. „Benno Möhlmann hat die Auflösung des Vertrags initiiert“, bestätigte Schwick. Auslöser für die Trennung war die heftige Kritik von Roland Kentsch nach dem 0:0 des DSC am Sonntag in Ahlen. Möhlmann hatte von Heesen daraufhin noch am Sonntag mitgeteilt, seinen nach dieser Saison auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Das Verhältnis von Möhlmann und Kentsch gilt spätestens seit dem Abstieg aus der Bundesliga im vergangenen Jahr als zerrüttet. Möhlmann formulierte es gestern so: „Wir hatten nicht immer alle die gleiche Ausrichtung.“


    Dass Möhlmann schon jetzt ging, ist auch auf eine Anfrage der Spvg. Greuther Fürth zurückzuführen. Fürths Präsident Helmut Hack hatte Möhlmann am Sonntagabend um Hilfe gebeten. Die Spvg., bei der Möhlmann bereits vor seinem Wechsel nach Bielefeld gearbeitet hatte, kämpft um den Klassenerhalt in der zweiten Liga. Die Fürther gaben Möhlmanns Verpflichtung gestern am frühen Abend bekannt.


    Roland Kentsch bezeichnete die Trennung „auf Grund der Entwicklung der vergangenen Tage“ als „hervorragende Lösung“. Diese Einschätzung mag auch damit zusammenhängen, dass der DSC Möhlmanns Gehalt ab sofort einsparen kann. Wer sein Nachfolger wird, teilte der DSC nicht mit. Thomas von Heesen wird ab heute vorerst das Training leiten und voraussichtlich die Verantwortung für das Heimspiel am Montag gegen Unterhaching übernehmen.


    Nach einem neuen Trainer, der die Mannschaft doch noch auf einen Aufstiegsplatz führen soll, werde „mit Hochdruck“ gesucht, versicherte der Geschäftsführer Sport. Die Ex-Bundesliga-Trainer Ewald Lienen und Ernst Middendorp, die im Gespräch waren, sollen laut von Heesen in den Planungen keine Rolle spielen. Auch der beim VfL Osnabrück unter Vertrag stehende Frank Pagelsdorf sei kein Thema.


    Möhlmann machte sich noch gestern auf den Weg nach Fürth, wo er bereits heute trainieren wird. Von den DSC-Spielern verabschiedete er sich telefonisch. Ein geknickter Mannschaftskapitän Mathias Hain äußerte Verständnis für Möhlmanns Entscheidung, den DSC zu verlassen: „So wie das Verhältnis zu Roland Kentsch war, machte es keinen Sinn mehr.“


    Möhlmann arbeitete knapp dreieinhalb Jahre in Bielefeld. Er kam im Oktober 2000 als Nachfolger von Hermann Gerland. In seinem ersten Jahr rettete er den Klub vor dem Abstieg in die Regionalliga. Es folgten der Bundesliga-Auf- sowie der sofortige Wiederabstieg. Zurzeit belegt die Mannschaft Platz 8 mit 28 Punkten aus 20 Spielen.


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    BILD: Getrennte Wege: Benno Möhlmanns Abschied ist vor allem auf Differenzen mit Roland Kentsch (rechts) zurückzuführen. FOTO: WOLFGANG RUDOLF


    http://www.nw-news.de/news/sport/arminia/10770416794664.html

  • 2. Liga: Möhlmann von Bielefeld zurück nach Fürth


    Fürth/Bielefeld (dpa) - Trainerkarussell in der 2. Fußball-Bundesliga: Benno Möhlmann hat sich von Arminia Bielefeld getrennt und bei seinem Ex-Club SpVgg Greuther Fürth angeheuert.

    Nur eine Stunde nach seinem Abschied aus Ostwestfalen wurde der 49-Jährige bei den Franken als Nachfolger des unmittelbar zuvor entlassenen Thomas Kost bekannt gegeben. Der jüngste Trainer der 2. Liga hatte nach nur knapp sieben Wochen seinen Posten wieder räumen müssen.


    Möhlmann wird einen Vertrag bis Juni 2005 unterschreiben und ist bereits der vierte Trainer der Fürther in dieser Saison. Der Ex-Profi soll den selbst erklärten Aufstiegsaspiranten vor dem drohenden Abstieg in die Regionalliga bewahren. «Es gibt nur wenige Trainer, die uns jetzt helfen können, und nur einen, den ich kenne und schätze, das ist Benno Möhlmann», sagte Fürths Vereinschef Helmut Hack. Der Präsident hatte zuvor Kontakt zu Möhlmann aufgenommen. «Ich habe schon am Sonntagabend einen Anruf meines ehemaligen Präsidenten erhalten», sagte Möhlmann.


    Der 34-jährige Kost hatte den Posten als Cheftrainer zum Jahresbeginn von Werner Dreßel übernommen, der seinerseits im November die Nachfolge des damals entlassenen Eugen Hach angetreten hatte. Dreßel könnte unter seinem ehemaligen Profi-Kollegen Möhlmann nun allerdings wieder in seine ursprüngliche Position als Co-Trainer in Fürth zurückkehren, so Hack.


    Unter Kost hatten die Franken in den ersten drei Ligaspielen der Rückrunde nur einen Punkt gewinnen können. Im Viertelfinale des DFB- Pokals war der Verein an Bundesliga-Spitzenreiter Werder Bremen (2:3) gescheitert. Die Fürther rangieren nach 20 Spieltagen als Tabellen-Zwölfte nur wegen des besseren Torverhältnisses nicht auf einem Abstiegsrang. «Wir müssen alles tun, um im bezahlten Fußball zu bleiben», sagte Hack.


    Der Vereinschef hatte den im Profifußball eher unbekannten Kost als seinen Kandidaten bei der SpVgg durchgesetzt und bezeichnet ihn weiter als «feinen, guten Trainer». «Es ist eine Entscheidung, die mir unter die Haut geht und persönlich Leid tut», sagte Hack. Persönliche Konsequenzen für seine Fehlentscheidung schloss er aus.


    Möhlmanns Abschied in Bielefeld hatte sich nach dessen Rücktrittsangebot und der Ankündigung, den zum Saisonende auslaufenden Kontrakt auf keinen Fall zu verlängern, angedeutet. Hintergrund der Trennung ist auch das zerrüttete Verhältnis zwischen Möhlmann und Finanz-Geschäftsführer Roland Kentsch, der nach dem 0:0 des Tabellen-Achten bei LR Ahlen Kritik an der Mannschaft geübt und den Coach öffentlich in Frage gestellt hatte.


    Ein Nachfolger für Möhlmann steht noch nicht fest. Als heißester Kandidat gilt Bielefelds Ex-Profi Ewald Lienen, der am 21. September beim Erstligisten Borussia Mönchengladbach entlassen worden war. «Ich werde innerhalb von 48 Stunden Gespräche führen und versuchen, einen neuen Trainer zu finden», sagte Arminen-Manager Thomas von Heesen, der zunächst als Interims-Lösung selbst das Training leiten wird.


    Möhlmann hatte kurz nach seinem ersten Engagement in Fürth am 23. Oktober 2000 den Dienst bei den Arminen angetreten und sie in der Saison 2000/2001 vor dem Abstieg aus der 2. Bundesliga bewahrt. In der folgenden Spielzeit schaffte er mit den Ostwestfalen sogar die Rückkehr in die Bundesliga, konnte den erneuten Absturz im Vorjahr allerdings nicht verhindern.

    http://www.sueddeutsche.de/spo…20040217-258-dpa_5689134/

  • Mit Möhlmann zurück in die Zukunft
    Nach drei Jahren kehrt der einstige Erfolgs-Trainer als Nachfolger von Thomas Kost nach Fürth zurück


    FÜRTH — Die Handvoll Anhänger, die jeden Vormittag routinemäßig beim Training im Ronhof zuschaut, sah die Angelegenheit mit Gelassenheit - und fand, in Anlehnung an diverse Super-Shows auf allen Privatsendern, sogar einen witzigen Arbeitstitel: „Fürth sucht den Super-Trainer“, kommentierte einer die neuerliche Aufregung um die Frage nach dem geeigneten Übungsleiter für den havarierenden Fußball-Zweitligisten gestern.


    Dass der folgende Teil der Serie eine Wiederholung sein könnte, hatte sich da auch schon herumgesprochen. Um kurz nach vier am Nachmittag war es amtlich: Benno Möhlmann, zwischen September 1997 und November 2000 erfolgreichster Trainer in der Geschichte des Fusionsvereins, kehrt von Arminia Bielefeld zur SpVgg Greuther Fürth zurück.


    Existenzangst


    Zurück in die Zukunft: Der nach eigener Einschätzung von Existenz-Ängsten umgetriebene Präsident Helmut Hack nutzte die Gelegenheit, die die sich seit Montag anbahnende Scheidung zwischen Möhlmann und der Arminia bot - und gibt das sportliche Schicksal des Vereins zurück in die Hände Möhlmanns, der schon heute sein Amt antreten wird. Vorläufiges Ende einer Irrfahrt, die im Grunde begann, als Hack den Trainer Möhlmann auf dessen Wunsch vor gut drei Jahren für Arminia Bielefeld freigab - und für die der Präsident die Verantwortung auf sich nahm. „Ich habe in der Einschätzung der Situation zuletzt Fehler gemacht“, sagte Hack, „und mir war klar geworden, dass es um den Verein schlecht steht, wenn der Präsident so im Blickpunkt steht.“


    Wiederholt hatten Hacks Sololäufe in Sackgassen geführt, und zuletzt vermittelte der Chef den Eindruck, alleine nicht mehr herauszufinden. Auf Möhlmann, einen so starken wie loyalen Partner, wird er sich stützen können. „Ich habe mich auch deshalb so kurzfristig entschieden, weil Präsident Hack an meiner Seite ist - ihn habe ich in den drei gemeinsamen Jahren schätzen gelernt“, sagte Benno Möhlmann im Gespräch mit dieser Zeitung.


    Drei Kandidaten waren in den vier Monaten zuvor durchgefallen; nach Eugen Hach und Werner Dreßel nun Thomas Kost, der zum Opfer einer Entwicklung geriet, für die er nichts konnte. Während das bisher letzte Trainer-Casting gestern längst auf Hochtouren lief, leitete Kost zwar noch den Betrieb - allerdings in der Ahnung, nach nur acht Wochen Amtszeit seine Abschiedsvorstellung zu geben. „Es ist nicht meine Entscheidung“, sagte er am Mittag gefasst, und: „Ich bin als Trainer doch noch gar nicht richtig angekommen.“


    In den nächsten vier Stunden fügte sich das Puzzle zusammen zu einem Bild, das sich seit dem späten Montagnachmittag abgezeichnet hatte. Kosts Schicksal war da bereits besiegelt, in den Zeitungen hatte er schon gestern nachlesen können, dass Hack Zweifel befallen hatten. Nicht an den fachlichen Qualitäten eines „feinen, fleißigen, sehr guten Trainers“, wie Hack gestern erneut versicherte - sondern an der Konstellation.


    Denn zumindest in sportlicher Hinsicht ist die Spielvereinigung Greuther Fürth in ihre Einzelteile zerfallen: Ein Team ohne Hierarchie und Ordnung dilettierte über die Fußballplätze. „Die Mannschaft“, formulierte es gestern Günter Reichold, langjähriger Keeper und heute Torwart-Trainer, „ist total verunsichert, man hilft sich gegenseitig nicht.“ „Wer am Ball ist“, so Reichold, „ist der Ärmste auf dem Platz, es fehlen Spieler, die Verantwortung übernehmen.“ Auch Hacks Analyse des Ist-Zustands fiel erschütternd aus. „Leblos“ sah er das Team agieren.


    Demontierte Möhlmänner


    Die Führungsspieler aus der ersten Ära Möhlmann - die letzten Möhlmänner, wie es teamintern heißt - hatte der am 5. November vergangenen Jahres entlassene Trainer Eugen Hach demontiert, ohne eine Idee zu entwickeln, wie eine neue Mannschaftsdynamik aussehen könnte. Schon Uwe Erkenbrecher, Hachs Vorgänger, hatte darüber keine Vorstellung; die Spätfolgen waren zuletzt zu besichtigen. Eine mehr oder weniger sich selbst überlassene Mannschaft spielte so, dass der Eindruck entstand, alles funktioniere primär nach Lust und Laune. An guten Tagen spielte man richtig gut, an schlechten desolat und orientierungslos.


    Thomas Kost hatte zwar ein Konzept - aber im Kreis einer zerfallenen Mannschaft weder den Rückhalt, den er gebraucht hätte, noch die Zeit zur Umsetzung. „Ich stehe zur Verantwortung für Thomas Kost“, sagte Präsident Hack gestern Abend gegenüber unserer Redaktion, „und ich wünsche ihm, dass es nicht das Ende seiner Karriere im Profifußball bedeutet - aber über allem steht das Schicksal des Vereins.“


    Letzter Balance-Akt


    Als deshalb am Montag das leicht angeschlagene Verhältnis zwischen Benno Möhlmann und Armina Bielefeld publik wurde, beschloss Hack, sich das Büßergewand überzuwerfen - und riskierte einen letzten Balance-Akt, dessen Ausgang noch einige Zeit ungewiss war. Der Präsident machte seine Sorgen öffentlich - und schickte seinen Hilferuf nach Bielefeld, wo sich Möhlmann gestern Mittag mit der Arminia zur Zukunftsplanung traf. „Wenn alle der Überzeugung gewesen wären, dass es sinnvoll ist, wäre ich auch in Bielefeld geblieben“, berichtete er später, nachdem er Hack zugesagt hatte.


    Entsprechend groß war Hacks Erleichterung - kein anderer Trainer wäre dem zuletzt auch vom Präsidenten enttäuschten Anhang vermittelbar gewesen. Hat Fürth endlich den Super-Trainer? Möhlmann bevorzugt da den nüchternen Ton. „Ich glaube, dass ich das Trainer-Handwerk verstehe“, sagt er, „ich habe überall lange gearbeitet, weil ich meine Arbeit wohl gut gemacht habe.“


    „Es geht jetzt wohl darum“, so Möhlmann, „der Mannschaft wieder Selbstvertrauen zu geben, Leben einzuimpfen.“ Hack sagte - exakt dasselbe.


    HANS BÖLLER


    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=163217&kat=31

  • Hoffnungsträger Möhlmann
    Mannschaft und Fans begrüßen den Trainerwechsel bei der SpVgg einhellig


    FÜRTH — Der Neue ist ein alter Bekannter: Nachfolger des gestern beurlaubten Thomas Kost als Trainer der SpVgg Greuther Fürth wird Benno Möhlmann. Der 49-Jährige, der von Oktober 1997 bis Oktober 2000 bereits bei der SpVgg gearbeitet hat, hat gestern seinen Vertrag in Bielefeld aufgelöst und wird heute bereits das Training in Fürth leiten.


    Im Umfeld wurde die überraschende Verpflichtung Möhlmanns positiv aufgenommen. Mannschaftsbetreuer Wolf Nanke sieht in Möhlmann „denjenigen, der uns in dieser Situation wirklich am besten helfen kann. Er hat schließlich alles mit aufgebaut, und er genießt bei allen hohen Respekt.“


    Vizepräsident Edgar Burkart pflichtet seinem alten Weggefährten bei: „Ich stelle Möhlmann in eine Reihe mit Hannes Baldauf und Günter Gerling. Diese drei waren sicherlich die besten Trainer, seit dem ich eine Funktion bei der SpVgg ausübe. Und deswegen bin ich überzeugt, dass Benno Möhlmann uns, wie damals 1997, wieder helfen wird.“


    Die Verunsicherung, die in den vergangenen Wochen immer stärker Einzug gehalten hat bei der Mannschaft, soll durch Möhlmann nun ein Ende haben, wünscht sich Kapitän Petr Ruman: „Klar, es ist schon komisch, wenn wir jetzt bereits den vierten Trainer in dieser Saison haben. Aber Benno Möhlmann ist ein hervorragender Trainer. Er kann uns wieder aufbauen, uns Mut geben.“


    Ruman ist zuversichtlich, dass Möhlmann vor allem den vielen jungen Spielern im Fürther Kader wieder Selbstbewusstsein geben kann. Er selbst wurde ja einst von Möhlmann nach Fürth geholt und geformt. Im Fanlager wurde die Entwicklung gestern ausführlich diskutiert. Bei einem Teil der Anhänger hatte Möhlmann am Ende seiner Amtszeit in der Kritik gestanden, da er angeblich zu defensiv und unattraktiv spielen ließe.


    Doch während Präsident Helmut Hack angesichts der Entwicklung der vergangenen Monate zum ersten Mal seit seiner Amtsübernahme in Fürth heftigem Gegenwind der Fans ausgesetzt ist, sind kritische Stimmen dem neuen Coach gegenüber kaum zu hören.


    Bei einer kurzfristigen Umfrage auf den Internetseiten der SpVgg erhielt Benno Möhlmann gestern eine Zustimmung von über 90 Prozent. Es herrscht hoher Erwartungsdruck, doch Möhlmann will sich dem ohne Kompromisse stellen: „Es wird eine schwierige Aufgabe, die wir aber ab sofort mit ganzer Kraft anpacken werden. Alle in und um den Verein herum müssen an einem Strang ziehen, dann schaffen wir das.“ Möglich im Übrigen, dass auch auf dem Platz neben Möhlmann auf Bewährtes zurückgegriffen wird.


    Der neue Kleeblatt-Trainer war gestern am späten Abend in Gesprächen mit Werner Dreßel, mit dem er einst bei Werder Bremen zusammen in der Bundesliga spielte. Stimmt Dreßel, der noch einen Vertrag in Fürth bis Ende der Saison hat, einer Zusammenarbeit mit Möhlmann zu, dann wird er wohl wieder in die Co-Trainerposition rücken. JÜRGEN SCHMIDT


    http://www.fuerther-nachrichte…kel.asp?art=163236&kat=33

  • Bielefeld/Fürth: Von Heesen Interimscoach bei Arminia - Lienen ein Kandidat - 17.02.2004 16:31
    Möhlmann wechselt nach Fürth


    In der 2. Liga rotiert das Trainerkarussell in einer Geschwindigkeit, dass man schon fast den Überblick verlieren könnte. Aber der Reihe nach: Nach der blamablen Vorstellung der Arminia in Ahlen (0:0) war klar, dass Benno Möhlmann seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag bei den Ostwestfalen nicht verlängern wird. Jetzt wurde in beiderseitigem Einvernehmen eine sofortige Vertragsauflösung beschlossen.


    In dieser Situation kam das Interesse seines früheren Klubs Greuther Fürth gerade recht. Zwischen 1997 und 2000 betreute Möhlmann die Franken durchaus erfolgreich und etablierte die SpVgg in der Zweiten Liga. Greuther Fürths Präsident Helmut Hack hatte nach der jüngsten 0:2-Niederlage in Trier die Panik gepackt, weshalb er sich gezwungen sah, das Experiment mit dem unerfahrenen Thomas Kost (34) als Cheftrainer nach nur drei Ligaspielen und nur einem Punkt beim 2:2 gegen Regensburg wieder zu beenden. Als Nachfolger übernimmt nun Benno Möhlmann die Aufgabe, die Franken vor dem Abstieg zu retten.


    Bereits am Sonntag hatte sich Möhlmann mit Hack in Fulda getroffen, am Montag folgte dann die Einigung. Möhlmann erhält in Fürth einen Vertrag bis zum 30.6.2005 und wird am Mittwochmorgen um 10 Uhr erstmals das Training leiten. Bereits am Dienstagabend trifft er sich mit dem früheren Fürther Co-Trainer Werner Dreßel, der ihn über den Zustand der Mannschaft informieren soll. In diesem Gespräch soll auch die Entscheidung fallen, ob Dreßel sein Assistent wird. Die beiden kennen sich aus gemeinsamen Tagen beim SV Werder Bremen, wo sie zwischen 1978 und 1980 64 Bundesligaspiele gemeinsam absolvierten. Dreßel selbst war erst vor knapp zwei Wochen nach Dissonanzen mit Kost entlassen worden. Jetzt steht also auch er vor der Rückkehr.


    In Bielefeld wird vorerst Sportchef Thomas von Heesen die Mannschaft betreuen. Innerhalb von 48 Stunden will der Klub einen Nachfolger für Möhlmann präsentieren. Mit Ewald Lienen steht ebenfalls ein alter Bekannter bereit, die sportliche Verantwortung zu übernehmen. Lienen bestritt in seiner aktiven Zeit zwischen 1981 und 1983 60 Bundesligaspiele (12 Tore) für die Arminia. Zuletzt war der 50-Jährige bei Borussia Mönchengladbach beschäftigt, musste am Bökelberg aber nach dem sechsten Spieltag im September vergangenen Jahres seine Koffer packen und für Holger Fach Platz machen.


    http://www.kicker.de/content/n…4&spieltag=20&gruppe=8944

  • Bielefeld sucht Trainer «ohne großen Namen»


    Bielefeld (dpa) - Fußball-Zweitligist Arminia Bielefeld sucht als Nachfolger von Benno Möhlmann «einen Trainer, der keinen großen Namen hat». Das sagte Arminias Finanz-Geschäftsführer Roland Kentsch.


    Damit schloss er eine Verpflichtung des früheren Bielefelder Profis Ewald Lienen aus: «Der Name Lienen spielt hier aus regionalen Aspekten immer eine Rolle, ist aber kein Thema.» Namen von Kandidaten nannte Kentsch nicht.


    Nach der einvernehmlichen Trennung zwischen dem Club aus Ostwestfalen und Möhlmann hat vorerst Manager Thomas von Heesen die Leitung des Trainings übernommen. «Eventuell sitzt er auch am Montag gegen Unterhaching auf der Bank», kündigte Kentsch an. Möhlmann hatte noch am Tag der Trennung seinen Wechsel zur SpVgg Greuther Fürth vollzogen.


    http://www.welt.de/z/newsticke…hp?channel=spo&nid=118775

  • ... und ihm dann ordentlich die Meinung geigen. Wenn ich diesen Namen alleine schon lese, dreht sich bei mir die Lunge nach links und ich könnte mich vergessen.


    Man sollte sich echt von diesem riesen Idioten, der keine Ahnung von irgendwelchen Finanzen und Sport hat von seinem hohen Ross runterholen und ihn vor die Tür setzen.


    KENTSCH: HAU AB!!!!!!!

  • Zitat

    Original von dsc-total
    ... dreht sich bei mir die Lunge nach links ...


    Interessante Formulierung. :lol:


    Aber ein Problem habe ich - ich schaff's ums verrecken nicht, die Zunge nach rechts zu drehen! Wie seltsam.


    Gruß
    Hein M

  • @ Sport-Freak und dsc-total


    Warum wart ihr dann nicht letzte Woche beim Fan-Abend und habt dem Kentsch mal die Meinung gesagt ???


    OK ... dsc-total wohnt ein bißchen weit weg :)

  • Neue Westfälische


    Verlust an Menschlichkeit
    Trainerwechsel bei Arminia Bielefeld


    Benno Möhlmann ist weg – und zum ersten Mal beschleicht den mit Arminia Bielefeld beschäftigten Redakteur das Gefühl, etwas Wertvolles verloren zu haben. Denn im Fußball-Profigeschäft, geprägt von Egozentrikern, Sprücheklopfern und Eitelkeiten, verkörperte Möhlmann wie kein Zweiter die menschliche Komponente.


    Auch im Umgang mit der Journaille und somit auch im Kontakt zur breiten Öffentlichkeit. Ob platte, provozierende oder prüfende Frage – stets bemühte sich der 49-Jährige um offene, konstruktive und vor allem ehrliche Antworten. Das beliebte Mittel der Notlüge war Möhlmann fremd. Der Ex-Profi, der nicht von ungefähr seine 255 Bundesligaspiele für nur zwei Vereine (Hamburger SV und Werder Bremen) bestritten hat, entwickelte sich so zu einem absoluten Sympathieträger.


    Nur: Die Anzahl der Pluspunkte, die Benno Möhlmann bundesweit durch Auftreten und Ausstrahlung für das Image des Vereins DSC Arminia Bielefeld sammelte, war am Ende größer als die Zahl der auf dem Fußballfeld von seiner Mannschaft gewonnenen Zähler. Mit der steten Verschlechterung seiner persönlichen Bilanz bei Arminia hätte Möhlmann bequemer leben können – wenn er sich nicht gerade wegen seiner menschlichen Qualitäten selbst im Wege gestanden hätte.


    Zu ehrlich und emotional aber äußerte er im Sommer seine Sorgen um die Zukunft des Vereins. Was als Hilferuf verstanden werden sollte, wurde als unbotmäßige Kritik interpretiert – der frühe Anfang vom Ende der Beziehung zwischen Möhlmann und Arminia. Zermürbt und persönlich getroffen von den vielen folgenden gezielten Stichen aus Geschäftsführung und Präsidium, war der Trainer fortan kaum noch in der Lage, Optimismus oder gar Begeisterung vorzuleben. Der „neue“ Möhlmann färbte zu sehr ab auf die Mannschaft. Die Trennung kam daher eher zu spät als zu früh.


    Mit seiner Einschätzung „Ich habe nicht mehr zu 100 Prozent reingepasst“ lieferte Benno Möhlmann aber auch im Abgang einen letzten Beleg für seine herausragenden Qualitäten. Er hätte einen stilvolleren Abschied verdient gehabt.


    http://www.nw-news.de/news/spo…inia/107712709327651.html

  • Benno, der Boss
    Möhlmanns Amstantritt in Fürth mit Dreßel als „Co“

    FÜRTH — So sehen Gebieter aus. Die Hände auf dem Rücken verschränkt, gelegentlich milde lächelnd, leitet Benno Möhlmann (49) sein erster Training im Ronhof. Das kickende Personal auf Trab zu bringen, Hütchen und Stangen zu postieren, überlässt er seinem Assistenten. Zaungäste, die es noch nicht wußten, reiben sich verwundert die Augen, denn der Assistent, der Mann mit der grauen Stoppelfrisur, kommt ihnen sehr vertraut vor.


    Werner Dreßel (45) sieht so glücklich aus wie lange nicht mehr. Er scherzt, als wäre nichts gewesen, als wäre dies nicht die Stätte seiner vielleicht größten Demütigung. „Für die Stimmung“, meint der leicht angeschlagene Mittelfeld-Akteur Mathias Surmann, „ist es wichtig, dass der Werner wieder da ist.“


    Möhlmann, der Preuße, bleibt dagegen auf Distanz. Im Umgang mit den Spielern bevorzugt er das förmliche Sie. Die Herren Heller, Caillas, Birk, Kümmerle & Co. hetzen mit trommelnden Schritten über niedrige Hindernisse. So engagiert hat man sie lange nicht mehr gesehen.


    Dass Fußball-Trainer an einen alte Arbeitsplatz zurückkehren, ist so häufig nicht. Meistens reißen die Trennungen tiefe Gräben zwischen den beteiligten Parteien, die nur schwer zu überwinden sind. Bei der SpVgg Greuther Fürth, bei der momentan alles möglich scheint, sind indes seit gestern gleich zwei Ehemalige am Werk. Neben Möhlmann, der die vergangenen drei Jahre und vier Monate bei Arminia Bielefeld tätig war, darf auch der erst kürzlich verstoßene Werner Dreßel wieder als „Co“ mit den Fürther Zweitliga-Profis üben.


    Möhlmann wollte das so. Die beiden kennen und schätzen sich noch aus der Zeit, in der sie gemeinsam für Werder Bremen spielten. Dreßel hat ohnehin noch einen Vertrag bis Saisonende. Der neue Chef betrachtet den alten Co-Trainer als „Konstante“ in turbulenten Zeiten. „Die Spieler sind schon verwirrt genug“, meint er.


    „Ein Theater!“ Die fast 100 Trainings-Kiebitze, meist Renter, stehen noch voll unter dem Eindruck der tollen Tage im Ronhof. Erst vor zwei Monaten hatten sie an gleicher Stelle Thomas Kost bei dessen Arbeitsantritt kritisch beäugt. Nach nur drei Punktspielen ist der 34-Jährige schon wieder Geschichte. Kapitän Petr Ruman meint: „Kost wurde von der Mannschaft im Stich gelassen.“ Dennoch freut ihn, dass jetzt Möhlmann das Sagen hat: „Der ist eine Respektsperson, der weiß, was abläuft.“


    Helmut Hack, der Präsident, ist nicht zu sehen. „Wichtige Geschäfte“, heißt es. Am Abend soll er aber zurück sein und sich im VIP-Raum des Playmobil-Stadions seinen Kritikern stellen. Im Internet-Forum des Vereins hagelt es Vorwürfe gegen den 54-Jährigen. Seine unglückliche Personalpolitik, die der SpVgg in dieser Saison eine Reihe mäßig begabter Kicker und bereits den vierten Trainer beschert hat, haben ihn angreifbar gemacht. Manche fordern seinen Rücktritt.


    Als Möhlmann zum ersten Mal in Fürth anheuerte, ging es dort noch wesentlich ruhiger zu. „Unterm Strich war das eine super Zeit damals.“ Bekanntlich entließ ihn die SpVgg im Oktober 2000 auf eigenen Wunsch aus einem gültigen Vertrag. Es gibt Stimmen im Verein, die behaupten, das sei der größte Fehler des Präsidenten überhaupt gewesen. Danach verkam die Trainerbank im Playmobil-Stadion zum Schleuderstuhl.


    Möhlmann ficht das nicht an. Als ein Journalist wissen will, wie er es mit dem umstrittenen Team-Manager Sascha Breese (24) halte, der doch offiziell sein Vorgesetzter sei, fielen dem erfahrenen Fußballlehrer fast die Augen aus dem Kopf. Seine Antwort lässt bezüglich der neuen Machtverhältnisse im Ronhof keine Fragen offen: „Ein Trainer hat nur einen Vorgesetzten, und das ist das Publikum.“


    KURT HEIDINGSFELDER
    19.2.2004 0:00 MEZ


    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=163587&kat=31

  • Bennos Abgang bedeutet ein Verlust von Menschlichkeit für den Verein. Vielen wird es vielleicht sehr viel später auffallen, was wir an ihm gehabt haben. Und so schnell ist der Benno auch nicht zu ersetzen. Im Grunde hätte Benno sogar von sich aus viel eher gehen müssen. Was ihm seitens Vorstand seit dem Abstieg angetan wurde ist einfach nur grotesk, gemein und ein typisches Beispiel für ostwestfälische Kungelei.


    Gut getroffen wurde es im Kommentar in der NW - zu lesen hier:


    http://www.nw-news.de/news/spo…inia/107712709327651.html


    VORSTAND RAUS! SCHWICK UND KENTSCH GEHÖREN ABGELÖST !!!

    ---
    "Du bist ein Genie!" - "Nenn mich bloß nicht so, ich bemühe mich lediglich, die mir angeborene Intelligenz durch ständiges Üben voll zu entfalten."
    (Justus Jonas)

  • Ich habe das Thema von Hitchcock hier mit eingefügt.


    Meine Bitte an den Neuling Hitchcock, bitte nicht zu viele identische Themen aufmachen. Wie unübersichtlich es sonst wird, sieht man auf dem offiziellen Forum, da werden interessante Themen durch viele Single-Themen auf hintere Seiten "gekickt". Und meine zweite Bitte an Dich: Du hast jetzt schon mehrfach identische Postings in zwei- oder dreifacher Ausführung hier ins Forum gestellt. Diese Art von Copy&Paste ist nicht erwünscht.



    EDIT: Und ich glaube, die NW hat heinm gestern schon oben zitiert, also einfach mal das Forum lesen!

  • Bielefeld: Thomas von Heesen sucht keinen Feuerwehrmann
    "Der Neue soll noch unverbraucht sein"


    Es ist die kürzeste Heimfahrt der Saison. Doch die Zeit, die Benno Möhlmann im Bus von Ahlen nach Bielefeld verbrachte, reichte, um "eine Entscheidung heranreifen zu lassen".


    Im Sommer sollte Schluss sein in Bielefeld, dachte der Fußball-Lehrer. Er habe sich zugetraut, die Saison vernünftig zu Ende zu bringen. "Die Situation ist nach oben hin ausbaufähig", hatte Möhlmann nach dem 0:0 im Derby noch Aufstiegsambitionen.


    Als er dann erfuhr, dass Geschäftsführer Roland Kentsch verkündet hatte, das Team habe eine "grottenschlechte" Partie geboten, platzte Möhlmann der Kragen. "Dass sich einer wie Kentsch geradezu freut, wenn meine Position geschwächt wird", habe den Ausschlag gegeben, seinen sofortigen Rücktritt anzubieten. Er habe keine Lust mehr gehabt, sich "von Leuten anmachen zu lassen, die von Fußball keine Ahnung haben". Der Anruf von Greuther Fürths Präsident Helmut Hack am späten Sonntagabend tat sicher ein übriges.


    Am Dienstag gipfelte dann der schon länger schwelende Konflikt - zwischen Kentsch und Aufsichtsratschef Schwick einerseits sowie Möhlmann andererseits - in der Vertragsauflösung. Möhlmann habe die Auflösung des Vertrags initiiert, sagte Schwick. "Es ist nicht meine Art zu arbeiten, wenn ich mich ständig gegen jemanden in der Führungsetage stemmen muss", erwiderte Möhlmann.


    Mitten zwischen den Stühlen saß Thomas von Heesen. Der zweite DSC-Geschäftsführer, der in diesem Konflikt nie eindeutig Stellung bezog, hatte vergeblich versucht, die Bruchstelle zu kitten. "Ich akzeptiere diese Lösung, bin aber auch traurig", sagte von Heesen. Nach sanftem Druck des Aufsichtsrats findet er sich nun selbst auf dem Trainerstuhl wieder, wo er nur so lange wie nötig verweilen will.


    Am liebsten wäre es von Heesen, wenn der Möhlmann-Nachfolger schon am Montag gegen Unterhaching auf der Bank sitzen würde. Kein Feuerwehrmann wird gesucht, sondern jemand für die weitere Zukunft. "Der Neue soll noch unverbraucht und nicht schon 48 Mal rumgereicht sein. Er muss mit jungen Spielern klarkommen."


    Der Geschäftsführer Sport strebt eine "innovative Lösung" an und schloss die bereits als Kandidaten geltenden Herren Lienen, Middendorp und Pagelsdorf kategorisch aus. Auch der Gerüchten zufolge gehandelte Rudi Bommer ist kein Thema. "Ich bin nicht der Typ, der alles stehen und liegen lässt", winkt der Wacker-Trainer ab. In seinem Vertrag bis 2006 stehe zwar eine Ausstiegsklausel, "aber nur für die Erste Liga". Probleme, die bei den derzeit vereinslosen Wolfgang Rolff oder Frank Neubarth schon gelöst wären.


    Ludwig Herbert


    http://www.kicker.de/content/n…4&spieltag=21&gruppe=8955

  • Greuther Fürth: Der Boss holt einen alten Bekannten zurück, weil seine Fehler endlos wurden
    Benno Möhlmann: Die einzige Chance für Hacks Königreich?


    Am späten Sonntagabend endete das insgesamt nur 47 Tage dauernde Experiment mit Thomas Kost. Zu diesem Zeitpunkt klingelte Greuther Fürths Präsident Helmut Hack bei Benno Möhlmann durch und rief - ob des drohenden Abstiegs in Panik geraten - um Hilfe.


    Der Zufall oder die besonderen Umstände in Ostwestfalen wollten es, dass es dem SpVgg-Boss gelang, den sowohl verfügbaren als auch bezahlbaren und dem Umfeld präsentierbaren Trainer zu überzeugen, binnen 24 Stunden seinen Arbeitsplatz zu wechseln (Vertrag bis 2005). Ein Sieg gegen Union, und schon könnte Hacks Entscheidung als "genialer Schachzug" firmieren.


    Und so den Blick verstellen, für das, was alles faul ist im Reich des Helmut Hack. Trotz besseren Wissens hat er tatenlos zugesehen, wie die Team-Hierarchie unter Ex- Trainer Hach zerstört wurde und die Mannschaft unter Interimsnachfolger Dreßel in eine zügellose Selbstverwaltung driftete.


    Angesichts dessen hätte er das Abstiegskampf-Szenario konsequent durchspielen müssen, ehe er den im Profibereich neuen Kost installierte. Zu Recht fühlt sich der 34-Jährige nun "völlig verheizt", als Hack ihn in einer kritischen, aber keineswegs aussichtslosen Situation entließ. Letztlich ging Hack das Experiment mit Kost nur halbherzig an. Der wegen seiner Zurückstufung beleidigte Dreßel wurde Co-Trainer, durfte dies zunächst auch bleiben, als er seinem elf Jahre jüngeren Chef konsequent die Unterstützung versagte, um dann vor 13 Tagen doch wegen den auch Hack bekannten Sticheleien gegen Kost entlassen zu werden. Dass Dreßel, dem Hack wie Kost am Dienstag das Amt des Amateurtrainers anbot, nun Möhlmanns Assistent wird, fügt sich ins Bild von Hacks bizarrer Personalführung.


    Hinzu kommt bei den Franken eine strukturelle Führungsschwäche. Neben dem Präsidenten gibt es keinen Funktionär mit echter Entscheidungsgewalt. Da der Vereinschef beruflich extrem stark gebunden ist, baute sich Hack im Verein und Kader ein Netz von ihm persönlich verbundenen Informanten auf, das den Präsidenten auf dem scheinbar Laufenden hält. Letzten Endes ist es ein absolutistisches System, in dem König Hack ohne fachliche Diskussion oder gar Kontrolle regiert. Externen Rat holt er sich bisweilen bei Reiner Calmund. Als ihm Leverkusens Geschäftsführer am Wochenende seine gruselige Gefühlswelten während Bayers letztjähriger Horrorsaison schilderte, reifte bei Hack die Idee, Möhlmann anzurufen . . .


    Und Möhlmann selbst? Der 49- jährige Ex-Profi (255 Bundesligaspiele für Bremen und HSV, 35 Tore) etablierte die Franken bei seiner ersten Fürther Amtsperiode im Profifußball und erarbeitete sich so den entsprechenden Status, um neben Hack Profil zu zeigen. Möhlmann erhörte Hacks Hilferuf auch deshalb, weil ihn der Präsident im Oktober 2000 zwecks größerer Aufstiegschancen gen Bielefeld ziehen ließ. "Ich fühle mich nicht in seiner Schuld", so Möhlmann, "aber es spielte eine Rolle bei meinem Entschluss, nach Fürth zu kommen, dass Hack sich damals sehr fair verhalten hat."


    Nun will sich Benno Möhlmann "schnellstmöglich in die Mannschaft hineinleben", die sich zuletzt mausetot präsentierte. "Selbstbewusstsein einimpfen und Halt geben", formuliert Möhlmann seine ersten Ziele bis zum Sonntagsspiel gegen Union. Bei seinem ersten Job in Fürth startete er mit vier Siegen in Folge. Auch daran mag sich Hack vor seinem Hilferuf erinnert haben.


    Bernd Staib
    http://www.kicker.de/content/n…4&spieltag=21&gruppe=8916



    Kommentar zur Trainerentlassung von Thomas Kost in Fürth
    Nicht den Hauch einer Chance


    Klar, es musste ja schiefgehen mit so einem Trainer-"Grünschnabel". Erstens, weil der 34- Jährige selbst nie Profi war und zweitens, weil er ein ruhiger, schüchtern wirkender Zeitgenosse ist. Entschuldigung, so leicht sollte man den Stab über Thomas Kost nicht brechen.


    Die scheinbar ach so tolle Chance, die ihm Greuther Fürths Präsident Hack gewährte, war in Wirklichkeit gar keine. Der Profi- Neuling fand einen Verein vor, in dem, hervorgerufen durch brutale Führungsfehler, fast nichts mehr stimmte. Grabenkämpfe in der Mannschaft wie im Umfeld höhlten das einst stabile Gebilde "SpVgg" so aus, dass akute Einsturzgefahr herrschte.


    Ein Zustand, an dem sich auch jetzt - ohne Kost und mit Möhlmann - nichts geändert hat. Und sicher ist nur eines: Sollte die SpVgg am Ende tatsächlich zusammenbrechen, dann gewiss nicht wegen der 47 Tage, die Thomas Kost im Amt war.


    Christian Biechele
    http://www.kicker.de/content/n…4&spieltag=21&gruppe=8916

  • Von Heesen im doppelten Einsatz

    Hecking und Bommer als Möhlmann-Nachfolger bei Arminia Bielefeld im Gespräch


    VON RAINER KLUSMEYER UND TORSTEN ZIEGLER


    Bielefeld. Das hatte es an der Friedrich-Hagemann-Straße lange nicht mehr gegeben: Über dem Übungsgelände des DSC Arminia strahlte die Sonne. Der Wetterumschwung lässt sich zwar nur schwer auf den Trainerwechsel beim DSC Arminia zurückführen. Den freundlichen Empfang aber mag Thomas von Heesen als angenehme Randerscheinung eines Jobs empfunden haben, um den er sich nicht gerissen hat.
    „Ich mache das, weil es derzeit wichtig ist, die Mannschaft auf die superschwere Aufgabe am Montag gegen Unterhaching einzustimmen“, erklärt der Interims-Coach, der lieber heute als morgen seiner eigentlichen Aufgabe als Sport-Geschäftsführer des Fußball-Zweitligisten nachgehen würde. Von Heesen: „Es ist schließlich gerade die Zeit, die Personalplanungen für die nächste Serie voranzutreiben.“


    Statt dessen gerieten die Gespräche mit Spielern zur Nebenbeschäftigung in Anbetracht des dringenderen Problems, baldmöglichst einen Nachfolger für Benno Möhlmann zu präsentieren. Der DSC sucht laut von Heesen einen „etwas jüngeren Mann, der sich in der zweiten Liga auskennt und mit jungen Leuten den Fußball spielen lässt, den man in Bielefeld immer spielen sollte: offensiv ausgerichtet“.


    Die Beschreibung des Anforderungsprofils schränkt die Zahl der Kandidaten ein und stellt den trainierenden Geschäftsführer vor ein weiteres Problem: „Die meisten, die zu uns passen würden, stehen noch unter Vertrag.“ Das hindere ihn aber nicht daran, mit solchen Trainern zu sprechen, ergänzte Thomas von Heesen.


    Auch bei der letzten Trainerentlassung in Bielefeld – Hermann Gerland am 16. Oktober 2000 – fiel die Wahl des damaligen sportlichen Leiters Heribert Bruchhagen schnell auf einen Coach, der noch vertraglich gebunden war: Benno Möhlmann wurde vom Ligakonkurrenten SpVgg Greuther Fürth losgeeist.


    Ein ähnliches Modell scheint nun auch von Heesen vorzuschweben. Rudi Bommer von Wacker Burghausen und vor allem Dieter Hecking vom VfB Lübeck werden von Arminia-Insidern wiederholt als Favoriten auf die Möhlmann-Nachfolge genannt. Mit ihm habe zwar „von offizieller Seite noch niemand gesprochen“, erzählte Bommer gestern, „aber wenn ich in den Bielefelder Gedankenspielen vorkomme, ehrt mich das natürlich“. Nur: Einen fliegenden Wechsel mitten in der Saison schließt der frühere Bundesligaprofi von Fortuna Düsseldorf, Bayer Uerdingen und Eintracht Frankfurt (417 Liga-Einsätze und 6 A-Länderspiele) aus. Er sei „einer vom alten Schlag“ schildert Bommer, und als solcher fühlt der gebürtige Aschaffenburger „eine moralische Verpflichtung“ gegenüber seinem jetzigen Arbeitgeber und der Mannschaft.


    Dass Wacker ihn im Sommer aus dem bis 2006 laufenden Vertrag ließe, ist für den 46-Jährigen jedoch vorstellbar: „Ich bezeichne Wacker zwar als mein Baby, aber das Verhältnis zu den Verantwortlichen ist so gut, dass man immer reden kann.“ Das Laufen hat Bommer seinen Burghausener Schützlingen allemal inzwischen beigebracht. Ende Oktober 2000 übernahm er den nahe Salzburg beheimateten damaligen Regionalligisten auf Platz 18, schaffte den Klassenerhalt, stieg auf, wurde viel beachteter Zehnter in der Zweiten Liga und hat diesen Platz auch in der aktuellen Rangliste inne.


    Noch vier Plätze weiter vorn rangiert der VfB Lübeck, der zudem als Pokal-Halbfinalist aufhorchen lässt. VfB-Coach Dieter Hecking gibt sich verdächtig zugeknöpft: „Das ist für mich kein Thema. Ich bin zwar am Dienstag beim U21-Länderspiel in Bielefeld gewesen und habe mit Thomas von Heesen gesprochen. Aber dabei ging es nur um die allgemeine Bielefelder Situation, nicht um weitergehende Dinge.“ Hecking kennt Ostwestfalen aus seiner Tätigkeit als Spieler des SC Paderborn sowie als Trainer beim SC Verl, sein Wohnort Bad Nenndorf liegt nur rund 50 Kilometer von Bielefeld entfernt.


    http://www.nw-news.de/news/spo…inia/107718652132637.html

  • Profil passt: Bielefeld denkt an Hecking als Trainer


    Lübeck - Das wird weder Dieter Hecking noch dem VfB Lübeck behagen, was da heute im Parallelschwung von "Radio Bielefeld" und der Zeitung "Neue Westfälische" transportiert wird. Beide melden unisono: Dieter Hecking wird als potentieller Nachfolger für den gerade entlassenen Benno Möhlmann als Cheftrainer bei Arminia Bielefeld gehandelt. Beide Medien beziehen sich auf "zwei seriöse Informanten aus dem Arminia-Umfeld".


    Möhlmann war erst vorgestern nach herben Diskrepanzen mit Bielefelds Geschäftsführer Roland Kentsch zur Spielvereinigung Greuther Fürth "geflüchtet". Co-Geschäftsführer Thomas von Heesen übernahm interimsmäßig den Trainerposten. Von Heesen war es auch, der ein Anforderungsprofil für den neuen Trainer erstellte (Insider in der Zweiten Liga, jung und aufstrebend, Freund des offensiven Fußballs, kommt auch mit begrenzten finanziellen Mitteln aus) das wie auf Hecking zugeschneidert ist. Als Alternative wird in Bielefeld noch der Name Rudi Bommer gehandelt. Von Heesen dementierte gestern nicht, dass Hecking und Bommer Kandidaten sein könnten.


    Dieter Hecking, von den LN mit den Spekulationen aus Westfalen konfrontiert, reagierte gelassen: "Eine solche Frage stellt sich für mich nicht. Das ist überhaupt kein Thema. Ich bin zufrieden in Lübeck und habe hier einen laufenden Vertrag."


    Der gilt in der Tat noch bis 2005. Das aber scheint für die Bielefelder nicht das Problem zu sein. Von Heesen ließ durchblicken, dass man langfristig plane und darum auch an Fußballlehrer mit noch gültigen Kontrakten denke. Heißt: Die Arminia würde sogar eine Ablösesumme zahlen.


    Hecking (39) und von Heesen (42) gehören einer Spielergeneration an, kennen sich aus der Bundesliga. In der Saison 93/94 hatten sie sogar sehr persönlich miteinander zu tun: Hecking spielte für den VfB Leipzig, von Heesen für den HSV. Von Heesen sah damals die Rote Karte, Hecking als Gegenspieler sagte vor dem DFB-Sportgericht für ihn aus, was die Sperre reduzierte. Interessanter aber: Vorgestern sah man sich wieder - auf der "Alm" in Bielefeld. Hecking war Zeuge des 1:0 der deutschen U21 gegen die Schweiz. "Natürlich habe ich dort den Thommy gesehen, wir haben auch über die aktuelle Situation bei der Arminia gesprochen. Über mehr aber nicht!"


    Und als Außenstehender fragt man sich ja auch: Was sollte einen DFB-Pokalhalbfinalteilnehmer auf der Erfolgswelle in einem gesicherten Umfeld dazu bewegen, sich sportlich zu verschlechtern? Einziges Argument pro Arminia: Heckings Wohnort Bad Nenndorf liegt "gleich um die Ecke" von Bielefeld.


    Seit gestern Abend könnte aber ein weiterer Kandidat in der westfälischen Verlosung sein. Uwe Erkenbrecher - früher ja ebenfalls beim VfB - wurde gestern beim SSV Reutlingen entlassen. Und wäre - auch als Zweitligainsider - jetzt zu haben. Allerdings könnte "Erke" auch die vakante Position bei Holstein Kiel besetzen, die Volker Schock gerade geschaffen hat . . . JR


    http://www.ln-online.de/news/archiv/?id=1337531&dbci=1

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