Der Regionalliga-Thread

  • Die bayrischen Dritt- und Viertligisten haben sich am Montagabend zur Beratung bezüglich des Aufstiegsproblems getroffen.
    Dabei haben sie verschiedene Modelle erörtert.


    Ich fasse die Punkte mal kurz zusammen:


    1. Eine Rückkehr zur dreigleisigen oder gar zweigleisigen RL wird aus sportlichen und wirtschaftlichen Gründen abgelehnt.
    2. Eine Rückkehr zur zweigleisigen 3.Liga würde zwar das Aufstiegsproblem lösen, wäre aber nur denkbar, wenn die sportlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse stimmen würden.
    3. Eine Aufstockung der 3.Liga wird abgelehnt.
    4. Die Zahl der Ab- und Aufsteiger zwischen 3. und RL sollte auf 4 erhöht werden (die bayrischen Drittligisten haben sich bei diesem Punkt enthalten).
    5. Im Bereich der RL West und Südwest spielen 50% der am Spielbetrieb beteiligten Herrenmannschaften.
    Demnach würden ihnen 2 der 4 Plätze zustehen, was zum direkten Aufstieg der beiden Meister dieser Staffeln führen würde.
    6. und 7. Die bayrischen Vereine räumen der regionalen Einteilung und der Vermeidung von zu großen Entfernungen (bis zu 600 km) Vorrang gegenüber dem Prinzip "Der Meister muss aufsteigen" ein.
    Daher plädieren sie dafür, dass die anderen 3 Meister die beiden restlichen Plätze in einer Aufstiegsrunde ausspielen sollten.
    Für diese Meister würde sich die Aufstiegschance damit von derzeit 50 auf dann 67% erhöhen.
    8. Sollten sich der Norden und Nordosten allerdings für das Prinzip "Der Meister muss aufsteigen" aussprechen, schlagen die bayrischen Vereine vor, die Nordost-Staffel auf die anderen beiden Staffeln aufzuteilen.
    M.-V., Berlin, Brandenburg und S.-A. zum Norden, Sachsen und Thüringen zu Bayern, sodass es dann 4 Staffeln mit jeweils einem direkten Aufsteiger geben würde.


    Die bayrischen Vereine favorisieren aber scheinbar doch recht klar das Modell aus Punkt 7.
    Also die Meister aus West und Südwest steigen direkt auf, die anderen 3 Meister spielen um 2 weitere Aufstiegsplätze.
    Es bleibt bei den 5 Staffeln.



    Also ich muss zugeben, dass ich positiv überrascht bin.
    So eine gute und faire Lösung und dann ausgerechnet von den Bayern. :P
    Mich überrascht vor allem die Demut der Bayern.
    Zum einen, weil sie eingestehen, dass dem Westen und Südwesten ein ganzer Aufstiegsplatz zusteht und ihnen selbst nicht.
    Zum anderen, weil sie u.U. sogar bereit wären, ihre eigenständige Staffel wieder aufzugeben.
    Wobei ich Letzteres für einen Bluff halte.
    Die gehen bestimmt davon aus, dass der Norden und der Nordosten auch alleine bleiben wollen.


    Also mir gefällt dieses Modell, nicht die ideale Lösung, aber die gibt es halt nicht.
    Ist dann halt jetzt die Frage, was die anderen sagen.


    Und kaum habe ich das geschrieben, sehe ich auch schon das Statement der Drittligisten, die sich heute Abend getroffen haben.
    Sie lehnen eine Erhöhung der Auf-/Absteiger-Zahl ab.
    Nicht wirklich überraschend.
    Sie plädieren für eine Rückkehr zu 3 RL-Staffeln.
    Wobei aus dem letzten Abschnitt des Artikels hervorgeht, dass falls das nicht möglich sein sollte, sie sich doch 4 Absteiger vorstellen könnten. :lol:


    http://www.kicker.de/news/fuss…-suedwest-aufsteiger.html

    http://www.kicker.de/news/fuss…-aufstiegs-reform-ab.html

    Einmal editiert, zuletzt von Armin E. ()

  • Das klingt doch schon wieder abgesprochen. Beide haben ihre Varianten, aber die Vorzugsvariante ist die einzige Übereinstimmung. :P


    Allerdings hat die Vorzugsvariante absolut ihren Reiz. Eine Aufstiegsrunde ist fairer als reine KO-Spiele. Die Aufstiegswahrscheinlichkeit steigt und die Bayern sind erstaunlich bescheiden. Außerdem gibt es den Zufallsfaktor Rotation nicht. Von außen betrachtet ein guter Vorschlag. :thumbup:

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  • Klingt gut. Sollte man so machen. Hätte man schon 2012 so machen sollen.
    Dieser Vorschlag sollte in allen Regionalligen auf breite Zustimmung treffen. Auch im Südwesten. Lieber ein sicherer Aufsteiger anstatt zwei mögliche.
    Knackpunkt wird der 4. Aufstiegsplatz sein, diesen gegen die Drittligisten durchzusetzen. Aber wenn es hart auf hart kommt, dann entscheiden darüber nicht die Drittligisten, sondern die Landesvertreter auf dem nächsten DFB-Bundestag.
    Schafft man es jetzt schon die Drittligisten zu überzeugen, dann könnte es doch schnell gehen und man könnte schon ab nächster Saison mit neuem Aufstiegsmodus spielen.


  • Dann steigen A und C auf.
    Wo ist das Problem?


    Ich denke aber, ich weiß worauf du hinaus willst. ;)
    In einer einfachen 3er Runde könnte es schnell zum Patt kommen.
    Von daher wäre eine Doppelrunde mit Hin- und Rückspielen sinnvoller.

  • Genau, du hast es erfasst. Bei ungerade Anzahl der Teilnehmer geht es halt nicht anders, die Spiele können nicht zeitgleich stattfinden, auch eine Doppelrunde ändert nichts daran. Was dann "concludentem Verhalten", oder wie datt heißt, Tür und Tor öffnet, die Spieler von A und C können ja beide die Tabelle lesen. Deshalb gibts bei FIFA, oder UEFA Turnieren auch immer nur Vierergruppen in der Vorrunde.

  • Ab 2026 wird die WM mit 3er Vorrunden gespielt...


    Und natürlich ist eine Doppelrunde besser.
    Die Wahrscheinlichkeit eines Patts sinkt bei 4 statt 2 Spielen deutlich.
    Dass die spielfreie Mannschaft am letzten Spieltag schauen muss, was die anderen beiden machen, ist dann halt so.
    Aber selbst in einer 4er Gruppe können zwei Mannschaften am letzten Spieltag schummeln.


    Es gibt keine perfekte Lösung dieses derzeitigen Aufstiegsproblems.
    Jedes noch so gute Modell hat mindestens einen kleinen Haken.
    Das sollte eigentlich mal klar sein.
    Wenn es gelingen sollte, das derzeitige große Übel in ein deutlich kleineres umzuwandeln, sollte man damit auch mal zufrieden sein.



    @ Gönner


    In Hamburg wird das seit einiger Zeit so gemacht.
    Nach jedem Remis in solch einer Aufstiegsrunde erfolgt ein Elfer-Schießen.
    Aber in einer 3er Runde kann es trotzdem noch recht leicht zum Patt kommen.
    Alle 3 Spiele enden 1-1, A schlägt B im 11er-Schießen, B schlägt C im 11er-Schießen und C schlägt A im 11er-Schießen.
    Und was dann?
    Auf diese Konstellation freue ich mich schon bei den WM ab 2026. :D

  • Wenn mal unbedingt will, wird man immer ein Problem finden. :rolleyes:
    In jeder Liga kann es passieren, dass sich zwei Mannschaften am letzten Spieltag auf ein Ergebnis "einigen", welches beiden nützt und eine oder mehrere andere Mannschaften benachteiligt. Das hat mit gerader oder ungerader Mannschaftszahl nix zu tun.
    In den Ligen lebt man damit, aber bei Gruppenspielen ist es dann plötzlich ein großes Problem. Wenn es danach geht, dann darf es keine Ligen und Gruppen mehr geben, dann darf man nur noch k.o.-Spiele austragen.
    Im Übrigen hat es jede Mannschaft selbst in der Hand zu verhindern, dass sie am letzten Spieltag von anderen abhängig ist. Ist sie es doch und fällt dann auf die Nase, selbst schuld, Pech gehabt.


  • Mir ging es erstmal darum, dass sich keine Mannschaft im letzten Spiel entspannt zurücklehnen kann. Das wäre mit dem System ja schonmal sicher gestellt. Der Rest wird sich zeigen. Ganz fürher gab es ja auch noch einen Losentscheid. Würde doch gut zum DFB passen. Hat er wieder etwas Rotation mit drin. :P

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  • Gestern Abend haben die Nordost-Vereine beraten.


    1. Die 3.Liga soll unverändert bleiben.
    Aber auch sie wollen 4 Aufsteiger.
    Allerdings sind sie für ein Rotations-Modell mit 3 direkten Aufsteigern, die anderen beiden Meister ermitteln den 4. Aufsteiger.


    2. Grundsätzlich sprechen sie sich aber ohnehin für eine Struktur-Änderung unterhalb der 3.Liga aus.
    Sie sind dafür, eine neue zwei- oder drei-gleisige 4.Liga zu schaffen.
    Wie das ihrer Meinung nach genau aussehen soll, erklären sie aber nicht.



    zu 1.:
    Bevor man das Glücksspielchen Rotation einführt, kann man auch gleich alle 5 Meister in einer Runde um die 4 Plätze spielen lassen.


    zu 2.:
    Eine drei-gleisige 4.Liga?
    Das hatten wir doch schon und dieses Modell ist kläglich gescheitert.
    Aber vielleicht funktioniert es ja, wenn man es 4.Liga und nicht mehr RL nennt. ;)


    Das Modell mit 2 vierten Ligen kann man sich ja prinzipiell noch vorstellen.
    Das wäre dann in etwas dasselbe, wie mit der zwei-gleisigen 3.Liga, halt nur eine Stufe darunter.
    Ein Aufstiegsproblem gäbe es dann nicht mehr.
    Unklar ist aber halt, ob darunter dann direkt die Oberligen kommen sollen oder auch noch mal Regionalligen, dann als 5.Liga.


    Aber unabhängig davon, sehe ich ein ganz anderes Problem.
    Die zweigleisige 3.Liga wurde aus wirtschaftlichen Gründen zu einer zusammengefasst.
    Wie sähe das dann in einer zwei-gleisigen 4.Liga aus?
    Vereine wie Pipinsried, Meuselwitz oder Drochtersen-Assel würden dann zwar verschwinden, aber wäre diese Liga auch für die namhafteren, finanziell potenteren Vereine wirtschaftlich überhaupt zu stemmen? Zweifel.
    Ich denke nicht, dass man mit diesem Modell besser fahren würde, als jetzt und favorisiere daher klar den Vorschlag der Bayern.


    http://www.nofv-online.de/inde…eser/anstoss-nordost.html

  • Wie lange haben die NOFV-Vereine zusammen gesessen? 10 Minuten?


    Die Aufstiegsrotation ist Müll, weil unfair.
    Die dreigleisige 4.Liga hatten wird schon, ist auch Müll.
    Die zweigleisige 4.Liga wäre eine reine Profi-Liga ohne TV-Einnahmen, aber mit vielen U23-Mannschaften. Die nächste Pleite-Liga, also auch Müll.


    Wenn man keine guten Ideen entwickelt, einem nur solch ein Blödsinn einfällt, sollte man vielleicht besser die Klappe halten und sich den guten Ideen anderer einfach anschließen.

  • Als nächstes haben sich nun die Nord-Vereine beraten.


    Sie stimmen dem bayrischen Vorschlag weites gehend zu:
    - 4 Aufsteiger in die 3.Liga
    - direkter Aufstieg der Meister West und Südwest
    - die anderen beiden Plätze werden zwischen den Meistern der restlichen 3 Staffeln vergeben


    Einziger Unterschied zum BFV-Vorschlag:
    Einer der beiden Plätze soll im Rotations-Verfahren an einen der 3 Meister vergeben werden, während die verbleibenden 2 Meister dann um den letzten Platz spielen sollen.


    Würde also bedeuten:
    5 Meister, 4 Aufsteiger, 3 steigen direkt auf (West und Südwest immer), die anderen beiden spielen den 4. und letzten Aufsteiger aus.


    http://www.kicker.de/news/fuss…tuetzt-bfv-vorschlag.html


    http://www.nordfv.de/start/new…gsregelung-in-die-3-liga/


    --------------------


    Somit haben sich jetzt 4 der 6 betroffenen Verbände bzw. Ligen geäußert (Es fehlen noch West und Südwest).
    Dabei zeichnen sich doch einige Dinge recht klar ab:
    - die 3.Liga wird nicht aufgestockt
    - es bleibt bei 5 RL-Staffeln
    - es wird zukünftig 4 statt 3 Aufsteiger in die 3.Liga geben (auch wenn dies den aktuellen Drittligisten nicht so wirklich gefallen mag)
    - Der Vize-Meister der Südwest-Staffel wird mit dem Aufstieg nichts mehr zu tun haben


    Es deutet alles auf das Prinzip "4 aus 5" hin.
    Es scheint nur noch auf die Frage hinauszulaufen, für welches der möglichen Modelle diese zu ermitteln man sich entscheiden wird.

  • Die nächsten Live-Übertragungen auf Sport1:


    Fr 06.10. 19,00 Uhr: 1860 München - FC Pipinsried
    So 08.10. 13,45 Uhr: RW Oberhausen - KFC Uerdingen
    Mo 09.10. 20,15 Uhr: Stuttgarter Kickers - Hessen Kassel
    Mo 16.10. 20,15 Uhr: Bonner SC - Alemannia Aachen
    So 22.10. 15,00 Uhr: 1860 München - Bayern München II
    Mo 23.10. 20,15 Uhr: RW Oberhausen - Bonner SC
    Mo 30.10. 20,15 Uhr: Wormatia Worms - SV Elversberg

  • In der heutigen Ausgabe des kicker gibt es einen längeren Artikel zum KFC Uerdingen und dessen Ambitionen.
    Einen kürzeren Artikel gibt es auch online:


    http://www.kicker.de/news/fuss…ht-zurueck-nach-oben.html


    Die zentrale Figur des Uerdinger Aufschwungs ist deren neuer Präsident und Investor Mikhail Ponomarev, der den ehemaligen Pokalsieger mindestens in die 2.Liga bringen will.
    Ich habe mal ein wenig nach diesem Herrn gegoogelt.
    Er lebt seit einigen Jahren in Düsseldorf, ist offensichtlich schwer reich, wobei nicht so wirklich klar zu sein scheint, wie er es dazu gebracht hat.
    Er hat sowohl die Fortuna, als auch die DEG schon finanziell unterstützt.
    Er ist aber wohl auch dafür bekannt, dass er gerne später zahlt, um so seine Vorstellungen besser durchsetzen zu können.
    Könnte ein zweiter Hasan Ismaik werden. :D
    Mal schauen, was da in Uerdingen in den nächsten Jahren so passieren wird...

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