Der allgemeine Fußball-Thread


  • So lange auf der Fernsehseite keine Kürzungen auftreten, wird diese Entwicklung weitergehen. Folglich liegt eine (Blase) noch nicht vor, da hier nur rational und ökonomisch verständliche Entscheidungen getroffen werden. Die fast einzige Möglichkeit, die man selbst hat, ist somit auf Sky zu verzichten.


    Der 68er schreibt im Übrigen einen zwar spitzen aber nicht unwahrscheinlichen Kommentar. Auch ich glaube, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft eine europäische Superliga sehen, wo sich die Bayern dann ständig mit Real, Barca und ManU duellieren können. Alles andere macht bei der aktuellen Langeweile in der Liga fast auch keinen Sinn....


    Die Fernsehmacher gehen allerdings in Vorleistung. Sollten sich diese Vorleistungen nicht wieder zurück erwirtschaften lassen, dann liegt eben doch eine Blase vor. So gesehen liegen diesen rationalen und ökonomischen Entscheidungen eben doch Spekulationen zu Grunde. Oder bezogen auf die Tulpenmanie: Solange die Blumenfans bereit waren die steigenden Preise zu bezahlen, war es nicht unrational bzw. unökonomisch Haus und Hof gegen eine einzige Zwiebel zu tauschen. Im Übrigen habe ich kein Sky und die Anschaffung ist auch nicht in Planung. ;)


    Die Idee von 68er finde ich im Übrigen sehr gut. Sollen die "großen Clubs" gerne nach Europa gehen. Ich bleibe in Fußball-Deutschland.

    Arminia Bielefeld - Stadion Alm
    Tradition & Identität erhalten!

  • Europäische Super-Liga?
    Wenn die Bayern da mitmachen und die BL ohne sie dann endlich wieder spannend wird, immer gerne.
    Nur gab es solche Visionen schon vor 20 Jahren, passiert ist aber nichts und wird mMn auch nicht in naher Zukunft.
    Dafür haben die nationalen Ligen im Fußball, im Gegensatz zu manch anderer Sportart, einen zu hohen Stellenwert.
    So etwas könnte dann neue Nahrung bekommen, wenn Spanien tatsächlich auseinander fallen sollte, sodass Barca und Real nicht mehr in der selben Liga spielen würden. ;)


    Diese neuen Ideen gehen aber immer mehr in Richtung geschlossene Gesellschaft.
    Möglicherweise haben wir im Fußball irgendwann ein sehr ähnliches Model wie im Eishockey.
    Die DFL besteht dann nur noch aus der 1.Bundesliga, die 2. geht zurück zum DFB und nennt sich dann 1.Liga.
    Sportlicher Erfolg reicht zum Aufstieg alleine nicht mehr aus, die wirtschaftliche Potenz wird mindestens ebenso wichtig sein.
    Vereine wie Darmstadt müssen trotz Platz 1 oder 2 unten bleiben, während Vereine wie Leipzig auch mit Platz 6 noch aufsteigen dürfen.
    Und natürlich wird die Bundesliga reduziert, damit den Vereine mehr Zeit für den dann noch mehr aufgeblähten Europacup und Freundschaftskicks in Shanghai, Sibirien oder am Nordpol haben.
    Für Vereine wie Mainz oder Freiburg bleibt dann kein Platz mehr - Pech gehabt.
    Traditions-Vereine ohne die notwendige wirtschaftliche Potenz spielen dann in der 2.Liga..ähm.."1.Liga" den deutschen B-Meister aus.
    Und der darf dann das Friendly Match in Peking gegen die Bayern bestreiten. :lol:
    So oder so ähnlich stelle ich mir dieses Horror-Szenario vor.

    Und warum wollen sie den DFB-Pokal aufblähen?
    Englische Verhältnisse?
    Die Bundesligisten steigen erst im Sechszehntelfinale ein, die Europacup-Starter sogar erst im Achtelfinale?
    Alle Vereine ab Liga 2 abwärts spielen in den Runden vorher dann wohl nur noch ein paar Plätze für das Sechszehntelfinale aus.
    Duelle zwischen 1. und 4. oder 5.Liga wird es dann nicht mehr geben, weil die kleinen ja gar nicht so weit kommen.
    Was für ein Bullshit!
    Sowas ähnliches hatten wir doch schon mal kurz nach der Wende und es kam nicht besonders gut an.
    Aber egal, Hauptsache die Erstligisten müssen sich nicht mehr mit diesen lästigen Pflichtaufgaben abgeben. :rolleyes:


    Das ganze platzt spätestens dann, wenn es keine Leute mehr wie Murdoch gibt, die mehr für das Produkt Fußball bereit sind zu zahlen, als es eigentlich wert ist.

  • Die Pläne für eine, wie auch immer geartete "Super-Elite-Liga", liegen doch mit Sicherheit schon in der Schublade. Dann brauchen Bayern, ManU, Real usw. auch nicht mehr nach Malmö oder Borissow. Für etwas Stimmung werden ein paar Hundert Tickets für Fans "subventioniert" (Hoeneß) und die Kohle kommt über die TV-Vermarktung `rein.
    Fußball als reiner Show-Act und Werbefläche. So wie in Amiland z.B. Basketball oder Baseball. Wird so kommen -- ich hoffe nur, dass ich das in dieser pervetierten Form nicht mehr erleben muss.

  • Eine weitere Hauptrunde im Pokal mit entsprechend mehr Drittligisten und Amateuren fände ich gar nicht schlecht. Es müssen ja nicht unbedingt englische Verhältnisse sein (1. und 2. Liga greifen erst in der 3. Runde ein; kein Heimrecht für unterklassige Mannschaften).

    :arminia:
    If I should die, think only this of me,
    that there's a Football Club in a foreign field
    that is forever Arminia (nach Rupert Brooke)

  • Eine weitere Hauptrunde im Pokal mit entsprechend mehr Drittligisten und Amateuren fände ich gar nicht schlecht. Es müssen ja nicht unbedingt englische Verhältnisse sein (1. und 2. Liga greifen erst in der 3. Runde ein; kein Heimrecht für unterklassige Mannschaften).


    Aber genau so ist es geplant, abgesehen von der Heimrecht-Geschichte:


    DFB-Pokal: Europacup-Teilnehmer sollen später einsteigen


    Für den DFB-Pokal wurden zwei Modelle ausgearbeitet, die einen späteren Einstieg der Erstligisten und Europacup-Teilnehmer vorsehen. Momentan starten die 36 Profiklubs gemeinsam mit 28 Amateurvereinen in der 1. Runde. Sollten die Reformvorschläge umgesetzt werden, würde es für die Amateurklubs schwieriger werden, auf echte Kracher wie Bayern München oder Borussia Dortmund zu treffen. Allerdings könnten zu Beginn auch mehr unterklassige Teams teilnehmen.


    http://www.kicker.de/news/fuss…eilung-der-tv-gelder.html



    Schon irgendwie absurd, dass man bei gerade mal 6 Runden/Spielen die Euro-Starter entlasten will.
    Aber schon klar, beim Erstrunden-Match bei einem unterklassigen Verein ist die Belastung für die Spieler natürlich besonders hoch, deshalb sollte man es unbedingt streichen. ;)

  • Gönner: Die Fernsehsender haben Business Pläne, denen logischerweise bestimmte Annahmen über Werbeeinnahmen, Anzahl der Zuschauer, etc zu Grunde liegen. Danach bestimmen sie den für sie potentiellen Wert der Fernsehrechte. Natürlich kann man sich darüber unterhalten, ob die Annahmen vielleicht zu optimistisch sind, aber so lange wir nicht in eine dicke Rezession rutschen und die Anzahl der Abo-Inhaber drastisch sinkt, würde ich das eher als Investition unter Unsicherheit sehen als eine reine Spekulation.


    P.S.: Auch wenn es vielleicht nicht so rüberkommt, aber ich besitze auch kein Sky. Mein Hauptgrund ist dabei aber eher eine komplette Überflutung mit Fußball. Ich brauche in der Regel nicht 6mal die Woche Fußball im TV, einmal Arminia reicht meist aus...

  • Eine weitere Hauptrunde im Pokal mit entsprechend mehr Drittligisten und Amateuren fände ich gar nicht schlecht. Es müssen ja nicht unbedingt englische Verhältnisse sein (1. und 2. Liga greifen erst in der 3. Runde ein; kein Heimrecht für unterklassige Mannschaften).


    Die Idee den Pokal mit Amateuren aufzustocken und die Zahl der Runden zu erhöhen, ist nicht als nette Geste an die kleinen Vereine gedacht, sondern soll lediglich dazu dienen ein Modell hinzubekommen, welches ermöglicht die Erstligisten/Europacup-Teilnehmer später in den Wettbewerb starten zu lassen.


    Ein Beispiel, wie so etwas aussehen könnte:
    74 statt 64 Teilnehmer, 7 statt 6 Runden. Wobei die Erstligisten erst in Runde 3 in den Wettbewerb einsteigen.
    Die 18 Zweitligisten und die 38 Amateure spielen die 1.Runde, sodass es dort schon zu 10 reinen Amateur-Duellen kommen würde. Klingt schon wenig reizvoll. Die 28 Sieger ermittel dann in Runde 2 die 14 Mannschaften, die mit den 18 Erstligisten in Runde 3 antreten würden, sodass man auf die notwendige Zahl von 32 kommen würde.
    Die Chancen z.B. für einen Oberligisten auf Bayern, Dortmund oder Schalke zu treffen, wären dann äußerst gering, da er dazu zunächst erstmal zwei Pokal-Runden überstehen müsste. Die Chancen für die kleineren Clubs, auch für die Zweitligisten, auf einen der großen Clubs zu treffen sind insgesamt deutlich geringer, da sie sich in den ersten beiden Runden schon gegenseitig eliminieren.
    Wobei das von mir genannte Beispiel eigentlich noch das "humanste" ist, da gäbe es noch deutlich krassere, z.B. wenn die Europacup-Teilnehmer noch später in den Wettbewerb einsteigen würden.
    Solch eine Pokal-Reform dient also nur den großen Clubs, die kleinen würden wieder einmal ein Stück mehr ausgesperrt, was natürlich auch für das Finanzielle gilt.

  • Mal abwarten, wie es beim Pay-TV weitergeht, wenn die Übertragungsrechte aus kartellrechtlichen Gründen nicht mehr komplett für alle Spiele an einen Erstvermarkter gehen sollten, der Kunde also quasi gleich mehrere Anbieter abonnieren müsste, um sicher zu sein, dass er seinen Club auch wirklich zu sehen bekommt. Oder halt nur immer gezielt pro Spieltag ein Einzelspiel buchen. Das dürfte Sky hart treffen, wenn es so käme. Ich hatte immer gedacht, Kartellrecht sollte zum Verbraucherschutz dienen, hier ist mMn aber wohl eher das Gegenteil der Fall. Prinzipienreiterei!

    Herzblut ist blau!


    \"Wer die Vergangenheit nicht studiert, wird ihre Irrtümer wiederholen. Wer sie studiert, wird andere Möglichkeiten zu irren finden.\" (Helmut Schmidt)


    \"Wer Kritik übel nimmt, hat etwas zu verbergen.\" (Helmut Schmidt)

  • Die Argumentation, die Europacup-Teilnehmer müssten geschont werden, ist doch nur lächerlich und würde in England angesichts deren Pflichtspielbelastung pro Saison nur ein müdes Kopfschütteln hervorrufen. Deutsche Weicheier!

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  • Fußball als reiner Show-Act und Werbefläche. So wie in Amiland z.B. Basketball oder Baseball.


    Der Vergleich hinkt allerdings etwas, wobei ich mich in der NBA weniger auskenne. Der Ablauf einer Major League-Saison hat sich in den letzten hundert Jahren jedenfalls nicht großartig verändert, wenn man mal von der Einführung der Interleague-Spiele während der regulären Saison vor zwanzig Jahren absieht.

  • Der Vergleich hinkt allerdings etwas, wobei ich mich in der NBA weniger auskenne. Der Ablauf einer Major League-Saison hat sich in den letzten hundert Jahren jedenfalls nicht großartig verändert, wenn man mal von der Einführung der Interleague-Spiele während der regulären Saison vor zwanzig Jahren absieht.


    Zugegeben. :thumbup:
    Ich bezog mich eher auf die "Sport"-Veranstaltung an sich. Da ist ein Spiel nurmehr Vehikel für Werbung. Gibt es ja (hier) auch schon. A la "Allianz-Arena": Eine Mall mit Rasenfläche ...

  • Ist noch nicht mal neu die Variante...schon Cruyff hat ähnliches gemacht:


    https://www.you.tube.com/watch?v=GDoqv74egBM


    Angeblich galt die Aktion auch dem schwer erkrankten Cruyff.


    Wusste aber auch nicht, dass das erlaubt ist.


    Bei dem Spielstand für mich aber schon eine Art Verhöhnung des Gegners.
    Als Gegenbeispiel durfte bei Bayern letzte Saison nicht mal Lewandowski, für den es noch um die Torjägerkrone ging am letzten Spieltag einen Elfer schießen, da er nicht der 1. Schütze bei Bayern ist, sondern Müller und man bei Bayern meinte, dass man dies unsportlich fände.


    Bei Messi finden das natürlich sehr viele Leute seeeeehr cool. Man möge sich mal vorstellen, Ronaldo hätte so etwas gemacht (okay er macht ja lieber eigene Tore, als Vorlagen zu geben;-))

    Und ich glaub an die Meisterschaft
    Dass eines Tages einer der Söhne von uns Arminia zum Meister macht

  • Lustigerweise hauptsächlich Clubs die seit Langem regelmässig beweisen das sie nicht in der Lage sind, das bereits vorhandene Geld einer sinnvollen Verwendung zuzuführen... :rolleyes:

    Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenig Leute damit beschäftigen.


    Henry Ford

  • Stimmt, stimmt. Da melden sich lustiger Weise genau jene Clubs zu Wort, die auch selbst Potential haben von Zeit zu Zeit in die zweite Liga abzusteigen.


    Im Gegensatz zu den großen Clubs, welche gerne mit England mithalten wollen - wobei die Frage ist, wie die "paar Kröten" aus der 2. Liga dabei helfen sollen - kann das offensichtliche Interesse dieser Initiative nur darin liegen die Aufsteiger zu schwächen, um sich selbst zu stabilisieren.


    Ich gebe auch zu bedenken, dass die Engländer mit ihren Unsummen ein ziemliches Unikum sind. Deutschland ist mit Nichten von allen anderen abgehängt worden. Einen Bestandteil daran hat auch die Solidargemeinschaft, die die Ligen interessanter – weil ausgeglichener - macht. Aber die Sprünge immer größer und die Stufen immer unüberwindlicher zu machen ist halt absolut im Zeitgeist. Sieht man ja schon an der kleingeistigen Bildungspolitik. Warum soll gerade der Fußball weiter denken?

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  • Lächerlich. Gerade der HSV.....die Leistung seit Jahren nicht mal zweitklassig, komplett durchramponierter Verein, beim Geld verbrennen jedoch ganz vorne mit dabei....und die reißen den Kanal auf... :kotzen:


    Manchen ist wirklich überhaupt nichts peinlich.


    Munter bleiben,
    Gruß

    Von mir aus. Meinetwegen.

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