Insolvenzängste beherrschen immer mehr den Fussball

  • Was ist aus unserem Fussball nur geworden? :(


    Auf der einen Seite wachsen immer mehr Vereine wie Hoffenheim, Ingolstadt, Augsburgs, Regensburg, Rb leipzig oder Heidenheim die irgendeinen finanziellen Gönner haben uns sich so den sportlichen Erfolg mit besseren meist teureren Spielern "erkaufen", und auf der anderen Seite haben immer mehr Vereine (meist sogar Traditionsvereine) das Problem von Insolvenz oder Insolvenzgefahr. Letztes Jahr erwischte es die Lübecker, dieses Jahr ist es Tebe Berlin, seit Montag offiziell den FSV Zwickau (international als BSG Sachsenring Zwickau bekannt) und auch meine Hungertruppe aus dem Tal der Ahnungslosen steht wegen einer viel zu hohen Stadionmiete und jahrelanger Misswirtschaft in Vorständen und GF´s vor einem möglichen aus. Vielen Fans solcher Vereine wird so das einzige genommen was sie teilweise haben, und das Gesicht des eigentlichen Fussball kommt so immer mehr abhanden. Leider. Sportvereine sollten auch als diese agieren können, und nicht nur noch als "Unternehmen" gehandelt werden, denn der Sport hat uns Menschen schon Jahrhunderte begeißtert und sollte es auch weiterhin tun, und nicht zum Luxus werden.


    Auch wenn es kein Verein aus der Region ist, aber eine schöne Aktion den Sport, den Verein und den Fussball zu retten und zu zeigen welchen Stellenwert dies alles hat, haben die Fans des FSV Zwickau gezeigt. Trotz einer wetterbedingten Spielabsage und der bevorstehenden Insovenz (die dann leider letzten Montag auch beantragt wurde) kümmerte man sich einfach um eine Ausweichspiel Fans vs. Fans. In diesem Fall Spielten Red Caos Zwickau vs. Ultras Dynamo. Man machte selber Flyeraktionen in der Stadt, ließ T-Shirts drucken, ermunterte Fussballfans zum Verkauf aller möglichen Dinge oder zu Spenden und es kamen sagenhafte 1200 Fans zu einem Spiel was es eigendlich gar nicht gab. Mehr als 10000 Euro kamen von genau diesen Fans zusammen. Zu solch einer Aktion einfach mal Daumen hoch!!!!! Für solche Vereine bzw. deren Fans kann man nur das beste hoffen!


    ......stadionwelt.de/sw_fans/index.php?head=Spenden-gegen-die-Insolvenz&folder=sites&site=news_detail&news_id=3231


    Ironie an "Auf das die Fussballwelt mal wieder besser wird." Ironie aus

  • Netter Aufhänger für dein Anliegen bezüglich des Spiels Fans vs. Fans. ;)
    Klingt aber dann am Ende mehr als eine Werbeaktion als der Wille wirklich eine solche Diskussion anzuregen, denn die Aktion ging ja scheinbar vor allem aus der Wetterbedingten Spielabsage hervor.


    Mich würde interessieren, ob es tatsächlich "mehr Insolvenzfälle" gibt als "zuvor". Ich denke das gab es immerschon. Man denke an Bayer Uerdingen und dergleichen. Sicherlich waren die Ursachen damals andere (Missmanagement, fehlende Professionalität oder blinder Aktionismus). Es kommt aber aufs selbe raus.


    Wäre interessant mal zu hören von jemanden, der in der Materie gut drin ist. Leider habe ich da nicht die Zeit zu, da weitergehend groß zu recherchieren.


    Edit:


    Ausserdem schreibst du Dinge wie "Vielen Fans solcher Vereine wird so das einzige genommen was sie teilweise haben, und das Gesicht des eigentlichen Fussball kommt so immer mehr abhanden."


    Ist das Gesicht des Sports wirklich, dass Leute ihr ganzes Leben einem Club widmen? Dass sie sich vielleicht besser um wichtigere Dinge kümmern sollten? Dass sie teilweise in einen Fanatismus (da kommt das Wort Fan ja her) verfallen und teils sogar nur wegen dem Zusammenhaltsgefühl bzw. einer gewissen Gruppendynamik ihr letztes Geld für den Fussball ausgeben.


    Ich sehe diese "Lebensweise" zunehmend kritischer.

    Einmal editiert, zuletzt von RalfBSM ()

  • Zitat

    Original von RalfBSM
    Ausserdem schreibst du Dinge wie "Vielen Fans solcher Vereine wird so das einzige genommen was sie teilweise haben, und das Gesicht des eigentlichen Fussball kommt so immer mehr abhanden."


    Ist das Gesicht des Sports wirklich, dass Leute ihr ganzes Leben einem Club widmen? Dass sie sich vielleicht besser um wichtigere Dinge kümmern sollten? Dass sie teilweise in einen Fanatismus (da kommt das Wort Fan ja her) verfallen und teils sogar nur wegen dem Zusammenhaltsgefühl bzw. einer gewissen Gruppendynamik ihr letztes Geld für den Fussball ausgeben.


    Ich sehe diese "Lebensweise" zunehmend kritischer.


    Mit dem Satz "Vielen Fans solcher Vereine wird so das einzige genommen was sie teilweise haben, und das Gesicht des eigentlichen Fussball kommt so immer mehr abhanden." meine ich eher weniger die fanatischen Fangruppierungen. Die gehen meist in alle Richtungen mit sofern nicht wie bei RB ein Verein bzw. Name komplett stirbt. Den meisten Fans des Fussballs, und nicht unbedingt eines Vereins wird doch die Freude am ins Stadion gehen immer mehr versaut. Durch fehlende finananzielle Mittel, ist ein Verein doch heut zu Tage gebunden sich finanzielle Möglichkeiten zu schaffen Geld ein zu nehmen. Der Fan war bisher doch da eine super Quelle. Also ziehen Vereine Eintrittspreise hoch, das gleiche bei Verpflegung und schon habe ich pro Spiel mehr Kohle. Der Fan an sich bleibt nunmehr aber in immer mehr Vereinen weg. Bestes Beispiel ist doch auch der hießige Verein. Auch die Zahlen bei Arminia sind ja nicht mehr das Wahre. Problem ist aber für den Fan dem eine leider größtenteils nur noch vorhandenen Sitzplatzmöglichkeit zu teuer ist das auch das schaun im TV eine bald nicht mehr tragbare Angelegenheit wird. Es wird schlichtweg für immer mehr zu teuer.Also fehlt wieder das Geld. Die von mir im ersten Post genannten Vereine haben diese Probleme nicht. Da ist Geld von Gönnern da. Wenn ich sehe das es für Mannschaften wie Ingolstadt egal ist das man vor kurzem als Tabellenzweiter 2300 Fans im Stadion hat. Oder Sandhausen mit 1800 Zuschauern als Aufstiegsaspirant der dritten Liga zufrieden ist. Andere Vereine benötigen jeden Cent und können bei einem Durchschnitt von 14000 Fans wie in unserem Fall überhaupt nicht zu frieden sein. Bestes Beispiel ist auch RBLeipsch. Klar die ältere Abteilung Fan geht da hin, weil man sich da am Samstag oder Sonntag bißl mit den Skatbrüdern treffen kann und nen Pils ziehen kann ohne die Frau. Jüngere siehst Du da kaum, denn es macht doch keinen Spass zu wissen, das "Dein" Verein sowieso und meist recht hoch gewinnt, weil man halt nen Gönner hat der mal ebend paar gute Leute zusammengekauft hat. Die anderen bleiben bei einer solchen Entwicklung immer mehr auf der Strecke, gehen im schlimmsten in die Insolvenz. Der Fan verliert so doch immer mehr den Glauben am Sport Fussball. Dieses wirtschaftsdenken hat er zu Hause oder auf Arbeit schon genug, da sollte der Sport bzw. Fussball schon noch eine schöne Sache bzw. Ablenkung dazu bleiben.


    Zitat

    Original von RalfBSMIch sehe diese "Lebensweise" zunehmend kritischer.


    Genau das sehen viele Leute genauso, und bei kleineren Vereinen bedeutet das somit finaziell eine riesen Lücke. Ist das denn noch sinn des Sports/Fussballs?

  • Moin,


    ich würde das Phänomän nicht mal mehr nur auf Vereine beziehen die Insolvent sind oder vor der Pleite stehen. Schaut man sich mal an, welche Vereine in unteren Ligen spielen und durch solche Vereine wie RB Leipzig oder Heidenheim oder Hoffenheim verdrängt werden, dann kann einen schon schlecht werden. Vereine wie Eintracht Braunschweig, 1.FC Magdeburg, Darmstadt 98, Viktoria Aschaffenburg, Halle, Lok Leipzig, Fortuna Köln... Vereine die zu ihren besten Zeiten Erstklassig oder zumindest im Profifussball waren, machen haben sogar International gespielt, waren Meister. Wahrscheinlich kann man die Liste noch fortsetzen.


    Das Problem ist meiner Ansicht nach nicht sosehr die Insolvenz mancher Traditionsclubs, sondern vielmehr die Tatsache, das diese Schlichtweg verdrängt werden durch irgendwelche anderen Retorten Clubs und das so im Deutschen Fussball immer mehr Tradition und Fankultur verloren geht.

    "Armine bin ich und will es sein, solang mein Auge sieht! Solange noch ein Tropfen Blut durch meine Adern zieht! ...


    Legt mir aufs Grab den Fußball hin. Das Fähnlein in die Hand. Und zieht mir um die kalte Brust mein schwarz-weiß-blaues Band!"

  • Die Probleme sind doch nichts Neues. Und es ist auch nichts Neues, dass Vereine ohne finaziellen Rückhalt nicht überlebensfähig sind. So ist das nun einmal.


    Man sollte daher nicht einfach nur neidisch auf Augsburg, Hoffenheim, Heidenheim oder auch RB Leipzig schauen. So ist nämlich einfach mal das Geschäft. Und die Konkurrenz belebt eben dieses. Mit guten Ideen und Konzepten wird man sein eigenes Überleben immer sichern können.


    Ich gebe zu, dass es durchaus Parallelen zwischen Alemannia und Arminia gibt.


    Was Arminia betrifft, so müssen wir halt dafür sorgen, dass uns nicht ein ähnliches Schicksal ereilt wie Waldhof Mannheim oder Rot-Weiß Essen. Unser Verein lebt und wird von vielen engagierten Fans getragen. Ich glaube, dass wir eine gute Chance haben werden, in absehbarer Zeit wieder eine gute Rolle in Liga 2 zu spielen.


    Außerdem ging es uns schon immer dreckig. Und dennoch sind wir immer wieder gekommen.

    Dr. Dirk Obermann: "Ein Kompromiss, zu dem man mich getragen hat..." (JHV 2009)

  • Zitat

    Original von DSC-Worldwide
    Stimmt hier das Nächste Beispiel.>>> Alemannia-Aachen


    http://www.alemannia-aachen.de/aktuelles/pressespiegel/


    Wird dort auch immer schlimmer wg. Stadionneubau
    "ARMinia" ist nicht mehr alleine


    http://www.bild.de/BILD/sport/…,rendertext=12257420.html

  • Wenn das Spiel Darmstadt gegen Stuttgarter Kickers keine 2.000 Zuschauer hat, wie im Artikel geschrieben, müssen sich die Vereine eventuell mal an die eigene Nase fassen oder zumindest die Wahrnehmung und Stellung ihrer selbst überprüfen. Es ist bestimmt vieles im Argen unterhalb der 3. Liga und die 2. Mannschaften sind ein echtes Übel. Aber mit solchen Zuschauerzahlen schießt man sich dann selbst ins Knie und legt die Vermutung nah, daß die Vereine sich zu sehr auf das Fernsehen und seine Gelder verlassen (wollen), statt selbst initiativ zu werden.


    Wie konnten die Klubs früher nur überleben, als es unter der 2. Liga ein Dutzend Oberligen gab (oder mehr?), über die in der Woche eine halbe Stunde kürzester Berichte in den dritten Programmen gab? Nur von den tollen Derbys natürlich, schon klar... :rolleyes: Vereine wie Braunschweig, Offenbach oder St.Pauli haben auch gegen 2. Mannschaften halbwegs volle Hütten, andere vermeintliche Traditionsvereine nehmen diese offenbar nur als Ausrede, daß sie die Fans nicht bei der Stange halten können.


    Zitat


    Der Verein habe sich dabei aber nicht „verhoben“, betonte Pracht. „50 Millionen Euro waren veranschlagt, wir sind bei 49 Millionen Euro ausgekommen.“ Den Verein leide vielmehr unter den „Anlaufkosten“ für den Stadionneubau. Zu den damals nicht kalkulierten Kosten sollen unter anderem eine Million Euro gehören, um das Grundstück baureif zu machen, die Entschädigung der Vornutzer und Baukosten für das Parkhaus.


    Wie geil ist das denn bitte? "Ich hab mich beim Kauf der Doppelhaushälfte nicht übernommen, der Notar wollte nur 500 Euro mehr als ich dachte, darum bin ich jetzt pleite." :lol:

    [align=center]Babyboom in Deutschland nach der Fußball-WM - kein Wunder!
    Franz Beckenbauer war ja mit dem Hubschrauber kreuz und quer in Deutschland unterwegs.

    Stefan Raab

    Einmal editiert, zuletzt von Thomy71 ()

  • Ich kann mich da Thomy nur anschließen. Diese ganzen Traditionsclubs die in finanziellen Schwierigkeiten sind, haben sich doch größtenteils selbst in diese Situation gebracht. Und da reiht sich Arminia jetzt leider auch mit ein.

    Für immer Arminia!

  • Die U23 Teams müssen raus aus dem Wettbewerb, und wie in England eine Reserverrunde spielen. Dann muss (irgendwann) die 4. Liga kommen, um mit 3 Aufsteigern wieder durchlässig zu sein. So sind die Regionalligen "Todesligen".
    Das Potential von etlichen Klubs mit Zuschauerpotential (auf 2. oder 3.Liganiveau) ist jedenfalls da: Magdeburg, Halle, Chemnitz, Lübeck, Oldenburg, Kassel, Essen, Telgte, Mannheim, Darmstadt, Saarbrücken etc.


    Zu "Insolvenzängsten": sind das nicht völlig branchenübliche Ängste, die eine große Mehrheit der Profiklubs jetzt, oder in der jüngeren Vergangenheit betreffen/betroffen haben?
    Arminia ragt da mitnichten heraus, reiht sich eher ein... .


    Nur ein weiteres aktuelles Beispiel Duisburg: hier
    ..8,8 Millionen Euro soll der Klub an Gesamt-Verbindlichkeiten aufweisen. Allein im ersten Zweitliga-Jahr nach dem Abstieg 2008 machte der MSV Duisburg ein Minus von 3,4 Millionen Euro...
    ...5,3 Millionen Euro soll nur noch der Etat für die kommende Serie in der zweiten Liga betragen. Damit würde man im unteren Drittel angesiedelt sein, und die Ziele wären weitaus niederiger gesteckt als noch vor dieser Saison....

    Oder wie der HSV-Chef Hoffmann mal sagte: "Es geht um größtmöglichen sportlichen Erfolg bei gleichzeitiger Vermeidung der Insolvenz." hier

    3 Mal editiert, zuletzt von herzich ()

  • Und wieder wird ein Verein durch die Stadt "gerettet". :wall:

    Niemand schafft größeres Unrecht als der, der es in Form des Rechts begeht (Platon).

  • Ehrlich gesagt muss ich das auch gar nicht haben.


    Das sind schließlich alles Steuergelder und wenn Städte die eh pleite sind (sind ja eigentlich alle) auch noch für nen Fußballverein aufkommen der nicht ordentlich wirtschaften kann, fehlt mir dafür jegliches Verständnis!

    Niemand schafft größeres Unrecht als der, der es in Form des Rechts begeht (Platon).

  • Duisburg wird das auch schon irgendwie hin bekommen..Kentsch sei Dank:kotzen:

    „Jeder Punkt kann zum Wendepunkt werden - und sich in deine dunkelste oder größte Stunde verwandeln.“ [André Agassi]

  • Die Stadt Aachen hatte aber auch ein berechtigtes Interesse an der Rettung, da bei Insolvenz wohl kurzfristig 30 Millionen an Einnahmen durch Pacht u.ä. verloren gegangen wären.

    Einmal editiert, zuletzt von Count ()

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